11.1.2013: Dr. Susanne Scholl, freie Journalistin und Autorin, im Gespräch mit Turi Arif Hussain und Turi Liaqat Ali
Die Erfahrung hier, wenn man mit den Leuten redet, ist, dass wir in Österreich viel zu wenig wissen über die Schicksale und die Gründe warum jemand von zu Hause weggeht; dass wir uns nicht darum kümmern, was den Leuten droht, wenn man sie aus dem Land wirft.
Heute (12.1.2013) haben Besetzer*innen von der KraakSpreekUur uns abgewiesenen Asylwerber*innen, die bereits seit einem Jahr gegen unsere Rechtlosigkeit aktiv sind, die besetzte Kirche am Sportlaan 127 als Unterkunft angeboten.
Nachdem die gute Nachricht uns erreicht hat, dass es einen Platz gibt, wo wir bleiben können, sind die ersten 20 Flüchtlinge von unserer Gruppe in der Kirche eingezogen. Morgen erwarten wir noch mehr Schicksalsgenoss*innen. Morgen (13.1.2013) um 16 Uhr werden wir eine Pressekonferenz abhalten, um unsere Vorhaben mit der Kirche und anstehenden Aktionen, wie das Zeltcamp, das wir Mittwoch im Koekamp starten werden, näher zu erläutern. Zuvor setzten wir auch bereits drei Monate lang Aktionen im Koekamp, wo wir am 13. Dezember mit viel Gewalt von der Polizei geräumt und wiederum auf die Straße gesetzt wurden. Um 14 Uhr haben wir ein Gespräch mit dem Bistum, das Eigentümer*in der Kirche ist, wir hoffen dann auch auf ein gutes Gespräch, denn ein Platz, wo wir bleiben und uns organisieren können, ist entscheidend für unseren Kampf um ein Bleiberecht.
Wir wollen eine menschliche Lösung für alle Flüchtlinge! Wir sind vorwiegend abgelehnte Asylwerber*innen, die nicht in das Land zurück können, aus dem wir kommen. Wir sind nicht abschiebbar, aber bekommen auch keine Aufenthaltserlaubnis. Hierdurch sind wir rechtlos und können das Menschenrecht, das für jede*n gelten sollte, nirgendwo erhalten.
Wir kämpfen jedoch nicht allein für die Menschen, die in unserer Situation sind, sondern für alle Flüchtlinge, die anstatt Unterstützung zu erhalten, in Asylwerber*innen- oder (Schub-)Haftzentren weggesteckt oder auf der Straße ohne Versorgung ihrem Schicksal überlassen werden, ohne Unterkunft, ohne Aussicht auf ein würdiges Leben. Ein Land wie die Niederlande sollte Menschen, die Haus und Herd verlassen, um sich ein normales Leben aufbauen zu können, unterstützen müssen. Das ist jedermenschs Recht! Menschen flüchten nicht ohne Grund!
Kein Mensch ist illegal! Bewegungsfreiheit für alle!
Today (01/12/2013) occupiers of the KraakSpreekUur, who have been taking action against our lack of rights for a year now, have offered us rejected asylum seekers to take refuge in the occupied church at Sportlaan 127.
After the good news reached us that there was a place for us to stay, the first twenty refugees of our group moved into the church. We except more fellow sufferers to follow tomorrow. We are going to hold a press conference tomorrow (01/13/2013) at 4pm in which we will explain our plans for the church as well as upcoming actions, such as the tent camp we are going to erect on the Koekamp on Wednesday. We had previously been active for three months at the Koekamp, from which the police cleared us on 13 December with much violence and threw us out on the streets again. We have a conversation scheduled at 2pm with the diocese, the proprietor of the church, and we are hoping for a good dialog because a place where we can stay and organize ourselves is crucial for our fight for our right to stay.
We demand a humanitarian solution for all refugees! Most of us are rejected asylum seekers who cannot return to the country we came from. We cannot be deported but neither are we given permission to stay. This leaves us without rights and unable to receive the human right that ought to apply to everyone.
We are not just fighting for the people who are in the same situation as we are but for all refugees, who instead of being supported are put in asylum seeking or (custody pending) deportation centers or are abandoned to their fate out on the streets without assistance, without shelter, without the prospect of a worthy life. A country like the Netherlands ought to support people who have left their house and home in order to make a normal life for themselves. That is everyone’s right! People do not flee for no reason!
Mit protestierenden Flüchtlingen auf Augenhöhe verhandeln
Stellungnahme von Pax Christi Oberösterreich zum Protest der AslywerberInnen in der Wiener Votivkirche.
Pax Christi Oberösterreich ist empört über das Verhalten der öffentlichen Hand im Umgang mit dem Aufschrei der Asylsuchenden: Anfangs sah es noch so aus, als wolle man auf Seiten der Politik und der zuständigen Behörden mit dem Protest der Flüchtlinge vor der Votivkirche fair und vernünftig umgehen. Mit der zwangsweisen Räumung des Camps wurde leider ein destruktiver Weg eingeschlagen.
Mit einer konkreten Einladung wenden sich die Flüchtlinge auch an prominente UnterstützerInnen eine Nacht mit ihnen in der Kirche zu verbringen. Den Anfang machte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (9/10 Jänner) Elias Bierdel vom Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung auf Burg Schlaining, der ab 20 Uhr in der Votivkirche anwesend war.
Ich habe soeben erfahren, dass Flüchtlinge in Wien in einer Kirche Schutz gefunden und dort einen Hungerstreik begonnen haben. Diese Menschen haben in der Kirche Zuflucht gesucht, weil sie Angst hatten, von der Polizei festgenommen zu werden und in ihre Herkunftsländer abgeschoben zu werden.
Zweifelsohne hatten diese Menschen geahnt, dass dieser symbolische Ort von Gott geweiht ist; dass dieser Ort allen Völkern offensteht, dass er ein Ort des Schutzes für die Schutzbedürftigen ist.
Vielleicht kannten die Flüchtlinge sogar diesen Satz Jesu’, der all die Jahrhunderte überdauert und all die Grenzen überschritten hat:
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“.
Für die Kirche ist es eine Ehre, diese Menschen aufzunehmen. Die Flüchtlinge sind Menschen wie wir. Genau wie wir brauchen sie Respekt und Sicherheit. Sie sind für unsere Gesellschaften keine Bedrohung sondern eine Bereicherung. Eines Tages ist es für sie notwendig geworden, ihr Land zu verlassen; sei es, weil sie keine Arbeit finden konnten, um ihre Familien zu ernähren, sei es, weil sie Opfer von Gewalttaten geworden sind. Indem sie nun einen Hungerstreik begonnen haben, nutzen sie die allerletzte Möglichkeit, die ihnen noch geblieben ist, um ihren Aufruf nach Menschlichkeit und Gerechtigkeit auszusenden. Dabei setzen sie ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel.
Sie sehnen sich danach, ein normales Leben führen zu können, wie jeder von uns. Sie wollen keine Almosen sondern Bürgerrechte: Recht auf Asyl, Recht auf Bewegungsfreiheit, Zugang zum Arbeitsmarkt, Zugang zu Bildung. Genauso wie wir, wollen sie ein aufrechtes und verantwortungsvolles Leben führen.
Ich komme gerade aus Lille, wo ich vierzig Flüchtlinge besucht habe, die ebenfalls im Hungerstreik sind. Ich werde dieses Treffen niemals vergessen. Die Hungerstreikenden campieren in einem großen Zelt, das vor der Kirche Saint Maurice, im Zentrum von Lille, aufgebaut wurde – ich sah abgemagerte Gesichter, die eine große Würde spüren lassen, mit einem strahlenden Licht in ihren Augen. Ich bin vor jedem einzelnen niedergekniet, habe ihnen die Hand gereicht und einige Worte mit ihnen gewechselt.
Ich habe gelernt, vor Gott niederzuknien, nun ich habe auch gelernt, vor den Menschen niederzuknien, um ihnen zu dienen.
Jacques Gaillot, Bischof im römisch-katholisches Titularbistum Partenia
Paris, le 8 janvier 2013
Je viens d’apprendre que des étrangers étaient venus trouver refuge dans une église du centre de Vienne, pour y faire une grève de la faim. Ils y sont entrés certainement habités par la peur. La peur d’être arrêtés par la police et d’ être expulsés vers leur pays d’origine.
Sans doute pressentent-ils que ce lieu symbolique est béni de Dieu, ouvert à tous les peuples, un lieu de protection pour ceux qui sont en détresse.
Peut-être même ont-ils eu connaissance de cette parole de Jésus qui a traversé les siècles et les frontières:
«J’étais un étranger et vous m’avez accueilli»
C’est un honneur pour l’église de les accueillir. Ces étrangers sont des êtres humains comme nous. Ils ont autant besoin de respect que de secours. Ils ne sont pas une menace, mais une chance pour la société. Un jour, ils ont senti la nécessité de quitter leur pays et leur terre, soit parce qu’ils ne trouvaient pas de travail pour faire vivre leur famille, soit parce qu’ils étaient victimes de la violence. En faisant le choix de faire une grève de la faim, ils jouent leur dernière carte en mettant leur santé et leur vie en danger. Ils nous lancent un cri , un cri d’humanité et de justice.
Ils désirent vivre une vie normale, comme chacun d’entre nous. Ils ne réclament pas l’aumône mais les droits du citoyen: droit d’asile, droit de circulation, droit d’accès au travail, droit à la formation. Comme nous, ils veulent vivre debout et responsables. Je viens d’aller visiter une quarantaine d’étrangers grévistes de la faim. Eux aussi réclament de pouvoir rester en France. Je n’oublierai jamais cette rencontre.
Ils sont allongés sous une grande tente dressèe sur le parvis de l’église saint Maurice, au centre de Lille. Visages amaigris qui laissent apparaître une grande dignité. Avec de la lumière dans les yeux. Je me suis agenouillé devant chacun d’eux, prenant leur main et échangeant quelques paroles.
J’avais appris à m’agenouiller devant Dieu, j’apprenais à m’agenouiller devant les hommes pour les servir.
Jacques Gaillot
Paris, January 8th, 2013
A short while ago, I heard that refugees found shelter in a church, where they began a hunger strike. They have surely sought shelter in this church because they were scared, scared of being arrested by the police and deported into their countries of origin.
Surely these humans sensed that this symbolic place is blessed by God, that this place is open to all peoples, that it is a place of protection for those that are in dire need of it. Maybe the refugees even knew of this sentence by Jesus, a sentence which transcended both time and borders:
“I was a stranger and you have welcomed me.”
For the church it is an honor to welcome and accomodate these people. The refugees are humans, just as we are. And they need respect and security, just as we do. For our society, they are not a threat, but an enrichment. One day, it became necessary for them to leave behind their country – maybe because they couldn’t find work in order for them to be able to feed their families, maybe because they were the victims of violence. By making the decision to begin a hunger strike, they play their last card by putting their health and their life in danger. They cry out to us, a cry for humanity and justice. They desire to live a normal life as we lead one. They do not demand charity but civil liberties: the right to asylum, the right to freedom of movement, access to the labour market, access to education. They want to lead an upright and responsible life. I just visited around forty huger strikers, who also demand the right to stay in France. I will never forget this encounter. The hunger-strikers lie in a big tent which is put up in the center of Lille, in front of the church Saint Maurice. Their emaciated faces are filled with great dignity and light shines from their eyes. I knelt in front of each and every one of them, taking their hand and exchanging a few words. I learnt to kneel infront of God. Now, I have learnt to kneel infront of humans to serve them.
Jacques Gaillot, Bishop in the Catholic Titular See of Partenia
Eine Initiative von ATIGF (Föderation der Arbeiter_innen und Jugendliche aus der Türkei in Österreich), FLUCHTpunkt, Plattform Bleiberecht & Somali Community.
Refugee Camp Vienna: Labour Market for Asylum Seekers – A Stroke of Pen by
Hundstorfer Enough
Hunger strike, day 18 – Susanne Scholl at Votivkirche
Vienna (via OTS) – We hope that social affairs minister Hundstorfer will respond positively to the suggestion of his party colleague, mayor Häupl, and tackle the opening up of the labour market for asylum seekers at federal level. This does not even require a change of law or tedious task forces. A retraction of the so-called “Bartenstein decree” of 2004 (GZ: 435.006/6-II/7/04) would be sufficient. This decree regulates the discrimination of asylum seekers in relation to others to whom the foreigner employment law applies. A stroke of pen by Hundstorfer would be enough to allow asylum seekers access to the labour market.
As Elias Bierdel already did on Wednesday, Austrian state award winner Peter Waterhouse and journalist and writer Susanne Scholl will spend the night in the Votivkirche as a sign of solidarity on Thursday and Friday, respectively. They will be available for interviews starting from 8pm each day.
Camp de réfugiés Vienne : Le marché du travail pour les demandeurs d’asyle – Un trait de crayon d’Hundstorfer suffit
Grève de la faim 18ème jour – Susanne Scholl depuis la “Votiv Kirche”
Vienne (OTS) – Nous espérons que le Ministre des Affaires des Affaires Sociales, M. Hundstorfer, suivra enfin les recommandations de son ami, Monsieur le maire de Vienne Häupl, pour l’ouverture au niveau national du marché du travail pour les demandeurs d’asile. Cela ne requiert nullement un changement de la loi ou de longs et fastidieux groupes de travail, mais uniquement le retrait du “Décret Bartenstein” de 2004 (GZ: 435.006/6-II/7/04). Ce décret stipule que les demandeurs d’asile aient un traitement moins favorable que les autres étrangers au regard de la loi sur l’emploi des étrangers. Un simple trait de crayon d’Hundstorfer suffirait à permettre l’accès des demandeurs d’asile au marché du travail.
Selon une information actuelle de Monsieur Elias Bierdel, le lauréat du Prix de l’Etat Autrichien, M. Peter Waterhouse, ainsi que la journaliste et auteur Mme Susanne Scholl, passeront respectivement les nuits de jeudi à vendredi et de vendredi à samedi dans la “Votiv Kirche” en signe de solidarité avec les demandeurs d’asile. Ils seront prêts à répondre à vos questions ces deux jours à partir de 20h00.
Refugee Camp Vienna: Arbeitsmarkt für Asylwerbende – ein Federstrich Hundstorfers genügt
Hungerstreiktag 18 – Susanne Scholl in der Votivkirche
Wien (OTS) – Wir hoffen, dass Sozialminister Hundstorfer auf die Empfehlung seines Parteifreunds Bürgermeister Häupl eingeht und die Öffnung des Arbeitsmarktes für AsylwerberInnen auf Bundesebene endlich angeht. Dies braucht nicht einmal eine gesetzliche Änderung, keine langwierigen Arbeitsgruppen, sondern lediglich die Zurücknahme des sogenannten “Bartenstein-Erlasses” von 2004 (GZ: 435.006/6-II/7/04). Dieser Erlass regelt, dass AsylwerberInnen im Verhältnis zu anderen im Ausländerbeschäftigungsgesetz benachteiligt werden. Ein Federstrich Hundstorfers würde genügen, um den Zugang von AsylwerberInnen zum Arbeitsmarkt zuzulassen.
Nach Elias Bierdel heute Mittwoch wird am Donnerstag der österreichische Staatspreisträger Peter Waterhouse und am Freitag die Journalistin und Autorin Susanne Scholl als Zeichen ihrer Solidarität in der Votivkirche übernachten. Sie sind jeweils ab 20 Uhr für Interviews bereit.
Diakonie fordert das Recht auf Selbsterhaltung für Asylsuchende ein
Wien (OTS) – Flüchtlinge seien eingeladen, verstärkt die Möglichkeit der Saisonarbeit zu nutzen, war in den letzten Tagen des Öfteren zu hören. “Der Vorschlag der Saisonarbeit ist keine Lösung”, kritisiert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich. “Wer legal hier lebt, soll legal arbeiten dürfen. Das ist sinnvoll aber nur möglich, wenn Asylsuchende nach sechs Monaten in Österreich uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Denn Saisonarbeit ist den Flüchtlingen de facto kaum zugänglich. Insofern ist es nicht die Schuld der Flüchtlinge, wenn nur 500 von 10.000 Saisonarbeitsplätzen von Flüchtlingen genutzt werden.”
Kämpferische Stimmen aus dem Refugee-Protestcamp in der Votivkirche
Es ist ein einzigartiger Moment in Österreich: die sozial wohl am stärksten ausgegrenzte Gruppe erhebt ihre Stimme. Die Asylwerber und Asylwerberinnen in Österreich haben genug. „Lasst uns arbeiten, ändert euer Asylsystem und gebt uns unser Recht auf Bildung –und wenn ihr das nicht zusammenbringt, dann löscht unsere Fingerabdrücke, damit wir weiterziehen können.“
Das sind die Forderungen der Hungerstreikenden in der Votivkirche – unter denen übrigens keine Frauen sind. Ein junger Asylwerber aus Marokko, eine engagierte Unterstützerin, ein Mediziner der Johanniter und ein Mitarbeiter der Caritas zeichnen ein aktuelles Bild aus der Votivkirche –das sich die Öffentlichkeit übrigens nicht selbst machen kann, denn die Tore der Kirche sind verschlossen.
Familien und FreundInnen gegen Abschiebung laden ein:
Donnerstag, 10.1.2013, 16:00 Uhr @ Votivpark (vor der Kirche), 1090 Wien
Nach der starken Demonstration vom 29.12. geht die Bewegung der Flüchtlinge weiter. Wir werden nicht aufgeben, bis die Forderungen der Refugees erfüllt sind!
Jeden Donnerstag um 16h werden wir wieder demonstrieren, und wir werden noch mehr sein!
Start der [angekündigten] Demo: [Sigmund-Freud-Park] – vor der Kirche (U2 Schottentor)
Wir lassen uns nicht spalten!
Solidarität mit den Hungerstreikenden!
You cannot silence us!
After the strong demo on the 29th of December, the refugee protests continue. We will not stop until our demands are fullfilled!
Every thursday at 4p.m., we’ll march again, and we’ll be even more!
Instead of announced demo-route, this time: Sigmund-Freud-Park (former protest camp site)
We will not be divided!
Solidarity with the Hunger strike!
You cannot silence us!
Refugee Camp Vienna: Mayor Häupl (SPÖ) should demonstrate solution skills
Day 17 of Hunger Strike Refugees as facebook friends
Vienna (OTS) The different political parties merely repeated their already known positions on flight and migration in yesterdays debate in Viennas state parliament (Landtag), and while there was a lot of talking, unfortunately no resolution was adopted. The SPÖs assertion that everything was alright in Vienna, without mentioning the concrete situation of the protestors was especially disappointing. The refugees appeal to Viennas mayor to get in contact with them, to make use of his position and competence and to actively support the finding of a solution!
Considering the talks between the federal speaker of the Austrian Green Party (die Grünen) Glawischnig and the Minister of Internal Affairs Mikl-Leitner, the protesting refugees are pleased that discussions regarding their demands are being continued. The refugees hope for initiatives from the Minister of Social Affairs Hundstorfer and the Minister for Economic Affairs Mitterlehner concerning Mikl-Leitners clear rejection of any alterations to the labour law. Mikl-Leitners referral to the possibility of seasonal jobs seems more than cynical, as it is known that this is basically impossible for reasons of bureaucratic hurdles.
The hunger strike is being continued. At the same time privately organized German courses are taking place daily at 1pm. It is the refugees wish to tell their stories and to get in contact with a solidary community via facebook. A list of contact names can be found below.
In addition the refugees particularly invite prominent supporters to spend a night with them inside the church. The first one to follow the invitation will be Elias Bierdel from the Austrian Study Centre for Peace and Conflict Resolution on Schlaining castle,
who will spend the night from Wednesday to Thursday (9/10 January) with the refugees and who will be in the Votive Church from 8pm. Reporters are invited to join him and to talk to him about his motives. http://www.elias-bierdel.de
1 Mikl-Leitner is head of the Interior Department which among other things is responsable for asylum issues.
Camp de réfugiés de Vienne: M. le Maire de Vienne Häupl doit démontrer ses compétences à trouver des solutions.
Grève de la faim 17ème jour – les réfugiés sont des amis Facebook
Vienne (OTS) – Dans le débat d’hier au parlement de Vienne, les partis politiques se sont limités à répéter leurs positions déjà connues sur le thème des réfugiés et de la migration. Malheureusement, ce ne fut que discussions et aucune décision ne fut prise. Le plus décevant, fut surtout la réaction du SPÖ qui prétend que tout est en ordre à Vienne, sans entrer dans le détail de la situation spécifique des manifestants. Les réfugiés appellent le Maire de Vienne, M. Häupl, à entrer en contact avec eux, à user de sa position et de ses compétences afin de trouver une solution !
A l’occasion de la rencontre entre la porte-parole du Parti des Vert Mme Glawischnig et Mme la Ministre de l’Intérieur Mikl-Leitner, les réfugiés manifestants se sont réjouis que les discussions au sujet de leurs revendications continuent. Au rejet clair par la Ministre de l’Intérieur Mikl-Leitner pour une modification du droit du travail, les réfugiés espèrent une première initiative du Ministre des Affaires Sociales, M. Hundstorfer et du Ministre de l’Economie M. Mitterlehner. La référence de la Ministre de l’Intérieur Mikl-Leitner, à une possibilité d’emplois saisonniers est plus que cynique, dans la mesure où il est bien connu qu’en raison des obstacles administratifs, cela est pratiquement impossible.
La grève de la faim va ainsi continuer. Dans le même temps, des cours d’allemand sont organisés tous les jours à partir de 13h00 par des professeurs de langues. Les réfugiés souhaitent vivement pouvoir raconter leur histoire et entrer en contact avec un environnement solidaire via Facebook. Vous trouverez ci-dessous les premières adresses pour les contacter.
Les réfugiés souhaitent également inviter des personnalités solidaires à se joindre à eux pour passer une nuit dans la “Votiv Kirche”. Le premier à avoir accepter l’invitation est M. Elias Bierdel du Centre autrichien d’études pour la paix et la résolution des conflits au Château Schlaining. Ce dernier sera présent partir de 20 heures dans la “Votiv Kirche”. Les représentants des médias sont cordialement invités à l’interroger sur place sur sa motivation. http://www.elias-bierdel.de
Refugee Camp Vienna: Bürgermeister Häupl soll Lösungskompetenz beweisen
Hungerstreiktag 17 – Refugees als Facebookfreunde
Wien (OTS) – In der gestrigen Debatte im Wiener Landtag beschränkten sich die politischen Parteien darauf ihre bekannten Positionen zu Flucht und Migration zu wiederholen, leider wurde nur geredet und kein Beschluss gefasst. Enttäuschend ist vor allem die Reaktion der SPÖ die behauptet, dass in Wien alles in Ordnung sei, ohne auf die konkrete Situation der Protestierenden einzugehen. Die Refugees appellieren an Bürgermeister Häupl mit ihnen in Kontakt zu treten, seine Position und Kompetenz zu nutzen und sich aktiv für eine Lösung einzusetzen!
Anlässlich des Gesprächs zwischen der grünen Bundessprecherin Glawischnig und BM Mikl-Leitner zeigen sich die protestierenden Flüchtlinge erfreut darüber, dass die Diskussion über ihre Forderungen weiter geht. Zur klaren Ablehnung durch BM Mikl-Leitner zu Änderungen im Arbeitsrecht, hoffen die Flüchtlinge auf eine baldige Initiative von Sozialminister Hundstorfer und Wirtschaftsminister Mitterlehner. Der Verweis Mikl-Leitners auf die Möglichkeit von Saisonarbeitsplätzen ist mehr als zynisch, weiß doch jeder, dass dies aufgrund der bürokratischen Hürden quasi unmöglich ist.
Der Hungerstreik wird weiter geführt, gleichzeitig gibt es täglich um 13 Uhr von SprachlehrerInnen selbstorganisierte Deutschkurse. Die Flüchtlinge wollen stärker ihre Geschichten erzählen und mittels Facebook mit einem solidarischen Umfeld in Kontakt treten. Die ersten Kontaktadressen finden sich untenstehend.
Mit einer konkreten Einladung wenden sich die Flüchtlinge auch an prominente UnterstützerInnen eine Nacht mit ihnen in der Kirche zu verbringen. Den Anfang macht in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (9/10 Jänner) Elias Bierdel vom Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung auf Burg Schlaining, der ab 20 Uhr in der Votivkirche anwesend sein wird. PressesvertreterInnen sind herzlich eingeladen mit ihm vor Ort über seine Motivation zu sprechen. http://www.elias-bierdel.de
Und es bewegt sich doch – erster wichtiger Schritt Richtung Lösung einer der zentralen Forderungen der Refugees: Sowohl Gewerkschaft als auch gewichtige SPÖ-Funktionäre wollen Asylwerbern Arbeitserlaubnis erteilen – der zuständige Sozialminister Hundstorfer hält noch dagegen.
Die SPÖ richtet eine Arbeitsgruppe ein, die bessere Beschäftigungsmöglichkeiten für AsylwerberInnen erarbeiten soll. Das bestätigte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter gegenüber derStandard.at. Damit folge das SPÖ-Präsidium einem Parteitagsbeschluss, wonach AsylwerberInnen der Zugang zum Arbeitsmarkt “erleichtert” werden soll. (…)
Die uneingeschränkte Arbeitserlaubnis für AsylwerberInnen findet sich in einem Beschluss der GPA-DJP. Der ÖGB spricht sich für einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt aus. Auch die Produktionsgewerkschaft mit den mächtigen Metallern will AsylwerberInnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. (…)
Für eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis spricht sich außerdem Wolfgang Moitzi aus. Die Proteste der Flüchtlinge dürften nicht überhört werden, sagt der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend im Gespräch mit derStandard.at. Sozialminister Hundstorfer fordert er auf, eine entsprechende Verordnung zu erlassen, die AsylwerberInnen die uneingeschränkte Arbeitserlaubnis ermöglicht.
The nightmare of the leading order. The outsiders already won!
We don’t fight for warm beds. We want our future. We want to do something for our live. We request from the government to give us a chance and to hear and answer to our demands.
By Ljubomir Bratic
People who set their camp in Sigmund-Freud-Park, to demonstrate their need for rights and equality and who sought shelter in Votiv-Church during the weeks before christmas and went into hunger strike, belong to the outsiders in our, the Austrian, society. They don’t not belong their because of lack of ownership but because society doesn’t want them to be a part of itself.
So as being people who don’t belong, per definition they could not be a zoon politicon – an individual betting on equality beyond equals. The fact that people who don’t belong here ARE here, for the administration in the first place (because they have to deal with the fact that those nameless people took a public place, the Sigmund-Freud-Park) and the NGOs in the second place (because with the choice of a church as shelter it diminishes their ability to help and organize the help), this situation is incomprehensible so that they wish to turn it back and make it forgotten as fast as possible. Just for their concern, you can say that this nightmare is going to last a little while longer. In the following, the question is asked, how such a thing could happen in Vienna!
Der Vizepräsident des EU Parlaments, Othmar Karas, war heute mehr als 1 Stunde in der Votivkirche um mit den Hungerstreikenden zu reden und sich selbst ein Bild über die Forderungen der Schutzsuchenden zu machen.
Der EU-Politiker forderte Bereitschaft der einzelnen Mitgliedsstaaten, die Standards rasch umzusetzen. Eine “Saualm 2” dürfe es europaweit nicht geben. “Nachdem Österreich in diesen Fragen keinen Vergleich zu scheuen braucht, erhoffe ich mir eine österreichische Initiative für europäische Maßnahmen”, betonte Karas laut Caritas.