* englisch version below *
» Petition: “Man kann auch ja sagen! Solidarität mit dem Protest der Flüchtlinge und für einen uneingeschränkten Arbeitsmarktzugang für AsylwerberInnen.” unterzeichnen!
Initiative für die Öffnung des Arbeitsmarktzugangs für AsylwerberInnen
„Jedermann hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.“ (Art. 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948)
„Einem Menschen seine Menschenrechte verweigern bedeutet, ihn in seiner Menschlichkeit zu missachten.“ (Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger)
Die Sozialistische Jugend und die Volkshilfe treten für eine humane, demokratische und gerechte Gesellschaft ein. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch mit gleichen Rechten und Pflichten geboren und mit gleicher Würde ausgestattet ist. Wir treten für eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen die gleichen Chancen auf Entfaltung ihrer Fähigkeiten haben und fordern daher völlig zu Recht ein Recht auf Bildung und Arbeit für alle. Wir stehen für eine Welt, in der alle Menschen an den Gütern und Freiheiten dieser Gesellschaft teilhaben können.
Europaweit fordern Flüchtlinge diese Versprechungen einer humanen, liberalen und wohlfahrtsstaatlichen Gesellschaft für sich ein. Erstmals in der jüngeren Geschichte treten Flüchtlinge selbst für ihre Forderungen ein. Um wahrgenommen und von der Politik angehört zu werden, sehen sich die Refugees gezwungen, zu sehr radikalen Mitteln zu greifen.
Als AsylwerberInnen ohne die Möglichkeit, für sich selbst zu sorgen, sehen sie sich ihrer Menschenwürde beraubt und stehen dafür ein, ihr Leben selbstbestimmt gestalten zu können. Neben dem Arbeitsverbot geht es ihnen dabei u.a. um Einschränkungen in ihrer Bewegungsfreiheit, gesellschaftliche Isolation aufgrund von abgelegenen und immer wieder auch schwer mangelhaften Unterkünften, mangelnde Informationen über Rechte und Pflichten. Viele dieser Missstände wurden in den letzten Jahren, nicht nur rund um die Saualm in Kärnten, öffentlich gemacht – zum Positiven verändert hat sich allerdings wenig.
Man kann auch ja sagen!
Wir begrüßen und unterstützen ausdrücklich alle Bemühungen, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen von AsylwerberInnen in Österreich und Europa zu verbessern.
Ganz aktuell und konkret unterstützen wir die Forderung nach dem Zugang zum Arbeitsmarkt für AsylwerberInnen. Asylsuchende sind in Österreich, mit wenigen Ausnahmen, während der oft jahrelang dauernden Asylverfahren, zur Arbeitslosigkeit verurteilt. Die dadurch verursachte Langzeitarbeitslosigkeit führt zur Dequalifizierung und bringt massive Erschwernisse für die Integration in den Arbeitsmarkt mit sich. Die Möglichkeit der Erwerbsarbeit als unteilbares Menschenrecht muss auch AsylwerberInnen zugänglich gemacht werden. Kein Mensch darf zur Untätigkeit verurteilt werden.
Wir fordern daher:
- Der BMWA-Erlass vom 1.5.2004, der die Arbeitsmöglichkeit für AsylwerberInnen auf die Saison-, Erntearbeit und „Neue Selbständigkeit“ beschränkt, muss aufgehoben werden. AsylwerberInnen müssen einen vollen Zugang zum Arbeitsmarkt spätestens 6 Monate nach Asylantragsstellung erhalten.
- Die Beschränkung der Möglichkeit für AsylwerberInnen eine Lehre zu machen auf Mangelberufe muss aufgehoben werden ebenso wie die Altersbeschränkung auf 18 Jahre.
- AsylwerberInnen darf der Zugang zu Arbeitsmarktförderungen nicht länger verwehrt werden. Qualifizierung soll ebenso gefördert werden wie Sprachkenntnisse.
- Weiters halten wir entlegene Quartiere ohne entsprechende Infrastruktur für unzumutbar. AsylwerberInnen sollen in die Entscheidung über den Wohnort eingebunden werden.
- Darüber hinaus wünschen wir uns eine grundlegende Diskussion aller politischen und fortschrittlichen Kräfte mit dem Ziel, eine Asylpolitik zu schaffen, die den Grundsätzen und Visionen einer sozialen, demokratischen und gerechten Gesellschaft entspricht.
Initiative started for the opening of the labour market for asylum seekers
“Everyone has the right to seek and to enjoy in other countries asylum from persecution.” (Article 14, Universal Declaration of Human Rights from 10/12/1948)
“To deny people their human rights is to challenge their very humanity.” (Nelson Mandela, Nobel Peace Prize Laureate)
The “Sozialistische Jugend” (Socialist Youth) and “Volkshilfe” stand up for a humane, democratic and just society. We proceed from the assumption that every human is born with the same rights and duties and has got the same inherent dignity. We speak out for a society, in which all humans have the same chances when it comes to the development of their abilities, and we consequently justifiably demand a right to education and work for all. We stand for a world, in which all humans can be part of the commodities and freedoms of this society.
In the whole of Europe, refugees are demanding the realization of these promises, of a humane liberal and social society. For the first time in recent history the refugees are demanding these rights themselves. The refugees see no other chance to be seen and heard by the politicians than to resort to these extreme measures.
As asylum seekers without the possibility to care for themselves, they feel deprived of their human dignity and they want to organize their life by themselves. Next to the prohibition to work, they criticize inter alia their lack of freedom of movement, social isolation as a consequence of the remote and often poor accommodations, and a lack of information on their rights and duties. Many of these deficiencies have come into the public eye in recent years, not only concerning the “Saualm” in Carinthia – but only little has changed to the better.
It is possible to say yes!
We appreciate and support explicitly all efforts, which aim at improving the living conditions of asylum seekers in Austria and Europe.At the moment we are specifically supporting the demand of access to the labour market for asylum seekers. Asylum seekers in Austria are condemned to unemployment, with a few exceptions, during their often long years of the asylum procedure. The thereby caused long term unemployment leads to de-qualification and makes the reintegration into the labour market much more difficult. The
possibility of gainful employment as an undividable human right has to be made accessible for asylum seekers. No human should be condemned to inactivity.We therefore demand:
- The decree of the Federal Ministry of Economic Affairs and Labour from 1/5/2004, which limits the possibilities of employment to seasonal work, harvesting and “New Self Employment”, has to be repealed. Asylum seekers need to have free access to the labour market, by the latest 6 months after their application for asylum.
- The limitation of the possibility for asylum seekers to become an apprentice in shortage occupation only has to be repealed, just as the age limit of 18.
- Asylum seekers should no longer be denied the access to employment promotional measures. Qualifications as well as knowledge of languages should be supported.
- Furthermore we believe that remote accommodations without necessary infrastructure are unacceptable. Asylum seekers should have a say on the decision on their place of residence.
- Moreover we wish for a discussion of all political and advanced forces, with the aim to build an asylum policy, which complies with the principles and visions of a social, democratic and just society.