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Refugee Protest Camp Vienna

We will rise!

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“Aktuelle Stunde” im Wiener Landtag am Montag, 7.1., 12 Uhr: “Menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen in Österreich”

By RefugeeProtestVienna on January 6, 2013

Wiener Landtag am Montag 7.1. “Aktuelle Stunde” um 12 Uhr, Thema: Menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen in Österreich, eingebracht von den Wiener Grünen.

Presseinformation Landtag / Press release State Council (deutsch): http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20130107_OTS0114/21-wiener-landtag-2

Protokolle online / Official minutes (deutsch):
https://www.wien.gv.at/infodat/ergdt?detvid=102710

Wer will, kann hinkommen (Achtung: Lichtbildausweis nötig, Zählkarte lösen) oder den Livestream mitverfolgen: http://www.wien.gv.at/gr-ltg-tv.

Posted in Blog, Dates / Termine, Deutsch, News / Neuigkeiten, Text | Tagged Lösungen

Dialogue in Peace: Protokoll vom 06.01.2013

By RefugeeProtestVienna on January 6, 2013

Erneut sind wir mit der Gruppe der protestierenden Flüchtlinge im Dialog gewesen und senden Ihnen/Euch das Protokoll des Gesprächs. Anbei auch die Stellungnahme eines Flüchtlingssprechers bezüglich des Hungerstreiks.
Wir bitten Sie/Euch weiterhin um großzügige Verbreitung, wenn die Botschaft der Flüchtlinge in Ihrem/Eurem Sinn ist!
Hans und Georg Wögerbauer

Der Dialog wurde auf Deutsch, Pashtu und Urdu geführt. Dieses Protokoll beruht NICHT auf einer Audio Aufnahme, weshalb es nicht möglich war den genauen Wortlaut zu übernehmen. Aus Datenschutzgründen haben wir die Flüchtlinge nicht mit ihren Namen zitiert.

Nana-Gyan Achwonu:
Wir hätten die Möglichkeit, dass einer der Flüchtlinge auf von Deutsch auf Pashtu und Urdu übersetzt. Ist das in Ordnung für Euch?

Flüchtlinge stimmen zu

Flüchtling:
Ich heiße M., ich spreche unter anderem Pashtu und Urdu und werde übersetzen.

Georg Wögerbauer:
Danke Nana, danke M.. Wir waren vor 3 Tagen hier um das erste Gespräch zu führen, seitdem haben wir mit vielen Menschen gesprochen. Wir wollen noch einmal betonen, dass wir eine unabhängige Gruppe sind, sowohl unabhängig von politischen Parteien, als auch von religiösen Institutionen. Wir sind hier weil wir betroffen sind und Netzwerke aufbauen wollen um Eure Interessen und Anliegen weiter zu tragen.

Die Flüchtlinge bedanken sich.

Wir sind nicht im Auftrag der Caritas hier, auch nicht im Auftrag der Kirche. Wir sind Menschen, die mit Euch solidarisch sind.

Hans Wögerbauer:
Wir freuen uns, dass wir euch in den letzten Tagen kennenlernen durften. Wir schätzen und mögen euch. Schön, dass Ihr da seid! Ihr habt durch eure Aktion, euren Mut und eure Tapferkeit viel erreicht. Eure Anliegen werden in ganz Österreich gehört, nahezu alle Medien berichten über euch und ihr habt viel Diskussion ausgelöst.

Ihr seid zu uns gekommen, weil ihr in großer Not seid. Wir sind ein gutes Land und haben schon vielen Menschen geholfen, die Hilfe brauchten. Wenn aber Hoffnungslosigkeit, Angst und Verzweiflung das Ergebnis unserer Hilfestellung sind, dann müssen wir uns für Verbesserungen einsetzen.

Wir haben euch versprochen, mit euch im Dialog zu bleiben, euch zu verstehen und eure Sorgen, Wünsche und Forderungen weiter zu tragen. Wir haben in den letzten Tagen viel mit euch und für euch gearbeitet. Viele Menschen, mehr als ihr glauben könnt, sind bereit euch zu begleiten. Ihr seid nicht mehr allein!

Die Flüchtlinge bedanken sich.

Besonders Kardinal Schönborn, von dem ich besonders liebe Grüße ausrichten soll, steht hinter euch und hat durch viel persönliches Engagement versucht euch zu helfen. Wir sind ständig mit ihm in Kontakt. Ich danke euch aber ganz persönlich für das Vertrauen, das  ihr zu mir und meiner Gruppe habt.

Als Arzt und euer Dialogbegleiter möchte ich euch sagen, dass ihr heute an einem Wendepunkt eures Protestes angekommen seid: Nie hat eine Gruppe von Asylwerbern das geschafft, was euch in eurer friedvollen Weise gelungen ist.

Ihr bringt viele Forderungen mit, die berechtigt sind. Jetzt geht es aber darum das Erreichte aus einem Dialog des Friedens heraus umzusetzen.

Wenn ihr jetzt noch weiter hungert und noch länger hier in dieser Kälte ausharrt, werdet ihr weiter geschwächt, nicht nur körperlich, sondern vor allem auch emotional und mental. Dadurch wächst die Gefahr mit jeden Tag, dass ihr das begonnene Werk nicht gut genug fortsetzen könnt. Der andere Weg wäre, uns und den vielen Menschen, die an eurer Seite sind zu vertrauen. Geht mit uns diesen Dialog weiter.

Es gibt Forderungen von euch, die notwendigerweise erfüllt werden müssen. Es gibt aber auch Forderungen, die in unserem demokratischen System niemand kurzfristig verändern kann. Kein Präsident, kein Minister und auch kein Kardinal. Was wir aber mit eurer Unterstützung können, ist durch mehr Verständnis, mehr Information und ständigen Dialog den Geist in unserem Land zu verändern. Systeme in demokratischen Ländern zu verändern benötigt Zeit!

Was wir euch versprechen können ist:

1. Den begonnenen Dialog mit euch fortzusetzen. Ihr seid nicht mehr allein, wenn ihr vertrauen könnt, dass wir euch bestmöglich unterstützen.

2. Das Asylverfahren jedes Einzelnen von euch wird in Wien von spezialisierten Juristen unabhängiger Organisationen, sowie von Dr Georg Bürstmayr sorgfältig überprüft und behandelt.

3. Wenn ein Ortswechsel für euch spruchreif wird, damit ihr eine Plattform bekommt, auf der ihr eure Forderungen weiter verbreiten könnt, haben wir bereits begonnen Netzwerke zu aktivieren, um öffentlich aktiv bleiben zu können. Euer Wunsch ist es ja aus der Isolation herauszukommen, um mit all jenen Menschen längerfristig in Kontakt zu treten, die bereit sind euch zu unterstützen. Dadurch könntet ihr weiter den Schutz der Kirche genießen und habt die Freiheit, die ihr braucht um weiter zu arbeiten.

Wir leben alle in einer Welt und für uns alle gelten die gleichen Menschenrechte.

Wir können alle nur dann gut miteinander leben, wenn wir gut im Dialog bleiben, einander verstehen und vertrauen.

Jetzt liegt es an euch, als Gruppe, zu entscheiden. Danke für euer Vertrauen!

Flüchtling:
Wir müssen mit Khan Adalat sprechen bevor wir eine Entscheidung treffen können. Wir haben ihn alle gewählt weil er die meiste Erfahrung hat. Ohne ihn treffen wir keine Entscheidungen. Wir schätzen eure Anstrengungen und Bemühungen. Danke!

Flüchtling:
Bisher ist die Kirche der richtige Platz und wir werden hier bleiben.

Flüchtling:
Jeder Einzelne bedankt sich herzlich für die Unterstützung!

Hans Wögerbauer:
Dann verabschieden wir uns für heute als Gruppe! Danke!

Einer der Sprecher der Gruppe, Khan Adalat, war beim Gespräch am 6.1. nicht dabei. Deshalb hat sich die Gruppe danach mit ihm beraten und beschlossen,daß alle Gruppenmitglieder ab sofort genügend trinken und Suppen zu sich nehmen werden, der Hungerstreik aber fortgesetzt wird.Außerdem wurde ab 8.1. begonnen, das Angebot der Rechtsberatung anzunehmen.

Das Vertrauen wächst langsam, aber es wächst…

Khan Adalat hat mich gebeten, folgendes statement an die Presse weiterzuleiten:

Als einer der Sprecher der Gruppe erkläre ich, dass wir den Hungerstreik fortsetzen und in der Kirche bleiben.
Wir wollen aber mitteilen, dass alle in der Gruppe ab jetzt genügend zu trinken, Suppen und Mineralien zu sich nehmen und keiner der Streikenden sich in gesundheitliche – bzw. lebensgefährliche Lage begibt.
Aber unser Hungerstreik geht weiter, bis wir Antworten der Autoritäten auf unsere Forderungen erhalten.
Wir respektieren die Demokratie, wir vertrauen auf den Dialog sowohl mit politischen Organisationen, als auch unabhängigen – uns unterstützende Gruppen. Aber Dialog allein ist nicht genug, wir brauchen Resultate.

Khan.Ad Alat, 07.01.2013
(Im Gespräch mit Hans Wögerbauer)

Dialog des Friedens

Wir sind eine partei-und religionsunabhängige Gruppierung, die aus eigener Betroffenheit einen Dialog mit den Flüchtlingen hergestellt hat. Dialog bedeutet für uns durch gegenseitige Wertschätzung und einfühlsames Verstehen einen Raum des Vertrauens zu schaffen, in dem Probleme erörtert und nach bestmöglichen Lösungen gerungen werden kann.

Hans Wögerbauer  (office@dr.woegerbauer.at)
Georg Wögerbauer (georg@woegerbauer.at)
Martin Schreihans-Wögerbauer
Alexander Trojovsky
Leonie Volonte
Sigrid Wögerbauer (swoegerbauer@aon.at)

Posted in Blog, Deutsch, Dialogue in Peace, Text | Tagged Diskussion

Breite Welle der Solidarität aus dem kirchlichen Bereich hält an

By RefugeeProtestVienna on January 6, 2013

Während “christlichsoziale” und “sozialdemokratische” PolitikerInnen seit Wochen auf Tauschstation sind und sich zu den anhaltenden Protesten, Forderungen und Lösungsvorschlägen der Refugees nicht oder nur zynisch äußern, gibt es eine große Welle der Solidarität aus dem kirchlichen Bereich. Mittlerweile steht neben der Gewerkschaft nun auch die Kirche hinter wesentlichen Forderungen der Flüchtlinge.

Kontakte mit Refugees und UnterstützerInnen und aktive Solidarität aus dem kirchlichen Bereich gab es seit Anbeginn der Proteste, wie auch durch die Teilnahme einzelner AmtsträgerInnen am Protestmarsch aus Traiskirchen oder später im RefugeeProtestCamp immer wieder sichtbar wurde. Nach der umstrittenen polizeilichen Räumung des Camps bzw. der Schutzsuche zahlreicher Refugees in der Votivkirche, haben sich diese Kontakte intensiviert, die Solidarität wurde stärker und nun auch medial sichtbarer.

Im Folgenden einige besonders bemerkenswerte Statements aus dem theologischen bzw. kirchlichen Bereich alleine aus der letzten Woche. Schön wäre es, wenn ähnliche Stimmen nun auch in bzw. aus ÖVP- und SPÖ vernehmbar würden:

Schwester Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden in Österreich
“Es kann nicht sein”, so die künftige oberste Ordensschwester Österreichs wörtlich, “dass Menschen mitten in Wien um ihr Leben fürchten müssen, während nur einige hundert Meter weiter Silvester gefeiert und auf ein hoffnungsfrohes neues Jahr angestoßen wird.” Es stelle sich die Frage, so Mayrhofer in einer Anspielung auf die Räumung des Camps vor der Kirche am Freitag, ob man damit nicht den vielen Wien-Touristen den Anblick von Elend ersparen haben wollen.
Wie Mayrhofer ankündigte, werden sich die Frauenorden um konkrete Hilfestellungen für die Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit Caritas und Diakonie bemühen. Unmittelbar bräuchten die frierenden Männer in der Votivkirche Wärme, “und das heißt den ununterbrochenen Betrieb von Heizstrahlern, Matten und Decken. Mehr noch brauchen die Flüchtlinge aber menschliche Nähe und Solidarität.”

Pater Lorenz Voith, Redemptoristen-Provinzial und zweiter Vorsitzender der Superiorenkonferenz der Männerorden
“Sichtbare Bewegung und konkrete Taten im Bereich der Grundversorgung und der dortigen Standards” ist nach den Worten von P. Lorenz Voith als Vertreter der Männerorden in Österreich angesichts der Situation in der Votivkirche erforderlich. (…) Die Lage der Asylwerber in Österreich bezeichnete P. Voith als “unzureichend”. Viele der Forderungen der Votivkirchenflüchtlinge würden von sozialen und humanitären Organisationen geteilt. “Auf dem Rücken der Asylwerber werden viel zu lange Verfahren abgewickelt und diese in teilweise beschämenden Notquartieren ‘abgestellt'”, so der Redemptorist. Erleichterungen forderte Voith beim Zugang zum Arbeitsmarkt, hier gelte es “Barrieren abzubauen”. Ein monate- bis jahrelanger “Stillstand” sei für die Flüchtlinge “unwürdig und drängt sie in die nie gewollte passive Opferrolle”. Damit Asylwerber “nicht länger zu Bittstellern degradiert oder der Willkür von Amtsträgern ausgeliefert werden”, müssen nach Überzeugung der Männerorden Gesetze und Verordnungen weiterentwickelt werden, die eine “Durchführung auf Augenhöhe” ermöglichen.

Regina Polak, Pastoraltheologin und Religionssoziologin, Institut für Praktische Theologie an der Universität Wien
Migration gehöre wie die Sesshaftigkeit zur menschlichen Geschichte. Ohne Migration wäre die Besiedelung der Erde gar nicht möglich gewesen, wies Polak hin. Die wesentliche Ursache zeitgenössischer Migration sieht sie in der ungerechten Wohlstands- und Güterverteilung zwischen dem reichen Norden und dem armen “Süden”. Europa sei im 20. Jahrhundert zum Einwanderungskontinent geworden, Migration sei in der Regel aber verbunden mit Erfahrungen von Armut, Gewalt und Exklusion. (…)
Auch für die Kirche berge Migration enorme Lernchancen. Sie könne Gerechtigkeit neu erkennen, bekomme Anstöße zu sozialem Engagement, lerne miteinander zu leben in Vielfalt und Diversität – etwas, das Polak als “gut katholisch” bezeichnete. “Aber dies kann nur mit den Menschen mit Migrationsgeschichte gemeinsam erfolgen!

Christoph Schönborn, Erzbischof
Der Platz der Kirche ist auf der Seite der Menschen in Not: Das betont Kardinal Christoph Schönborn in seinem Freitag-Kommentar in der Gratiszeitung “Heute”, in dem er Stellung nimmt zu den in der Votivkirche protestierenden Asylwerbern. Der Wiener Erzbischof spricht sich darin für eine ganzheitliche Problemsicht aus, die sowohl die Notwendigkeit “gesetzlich gut geregelter Asylverfahren” als auch “ein menschliches Hinschauen auf die einzelnen Situationen” und persönlichen Schicksale ernst nimmt.
Die sich in der Votivkirche aufhaltenden Flüchtlinge, von denen sich einige seit zwei Wochen im Hungerstreik befinden und die “trotz Quartierangebot von unserer Caritas die eiskalte Kirche nicht verlassen” wollen, würden mit ihrem Protest “bescheidene Anliegen” wie das Recht auf Arbeit oder ein menschenwürdiges Wohnen artikulieren, so Kardinal Schönborn.

Michael Chalupka, Direktor der evangelischen Diakonie
Der Hungerstreik ist ein Hilfeschrei: Davon zeigte sich der Direktor der evangelischen Diakonie, Michael Chalupka, bei seinem Besuch der Flüchtlinge in der Votivkirche am Montagvormittag überzeugt. Die verantwortlichen Politiker sollten Kontakt mit den Asylwerbern aufnehmen, forderte Chalupka in der Votivkirche

Franz Küberl, Caritas-Präsident
Die Sorgen der Flüchtlinge in der Votivkirche stimmen zum Großteil mit Forderungen überein, die die Caritas, die Diakonie und andere Hilfsorganisationen schon seit langem erhoben haben. Darauf hat Caritas-Präsident Franz Küberl am Montag im Interview mit der “Kathpress” hingewiesen. Küberl fand klare Worte zur Kernaufgabe der Caritas Wien bei den in Hungerstreik befindlichen Asylwerbern und ersuchte die Regierung darum, im Sinne einer Lösung “vernünftige Formen des direkten Kontakts” mit den Betroffenen aufzunehmen.
Als bestehende Forderungen der Caritas im Hinblick auf die Asylwerber-Grundversorgung rief Küberl in Erinnerung, dass etwa die Ortswahl bei den Flüchtlingsunterbringungen den Asylwerbern Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung, Deutschkursen und Kontakt mit der Bevölkerung garantieren sollte.

Posted in Blog, Deutsch, Kirchliche Solidarität / Church matters solidarity, News / Neuigkeiten, Solidarity / Solidarität, Text | Tagged Kirche, Lösungen, Orden, Refugee-Protest-Camp, Refugee-Protest-March, Traiskirchen, Votivkirche

Statements on situation inside the camps by the ones affected

By RefugeeProtestVienna on January 6, 2013

Deutschsprachige Version vom 23.11.2012 unter: http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2012/11/23/statements-von-betroffenen-zur-situation-in-den-lagern/

Firstly we want to describe the situation in our country: Every day crimes are committed, bombs explode and people are targeted. If everything was alright, why would we flee and come here? We risk our lives to be able to live in a safe country. But here we do not get the rights, which we need in order to build up a prospective future for ourselves. We always hear about western countries, where people have got their rights and live a good life. The moment we migrants arrive, we are confronted with problems. During our asylum procedure we are accommodated in remote villages.

We hear that western countries offer a good basis of existence for migrants, but we are just put under pressure, in order to confuse us. Our needs here are not met.

We, the refugees from Traiskirchen call upon the Austrian government to give us the chance to build up a humane life in Austria. A new life in this country. Protect us from the war in our countries, give us the chance of education and of a life worth living. If the government is unable to do so, they should give us back our freedom of movement, so that we can leave Austria!

On the situation in Carinthia (St. Andrä) in particular:

We are prevented from accessing big cities, there is no freedom of movement and we are brought to the most remote places. Those might be nice places for tourists, but they do not provide acceptable living conditions for us. When we are not allowed to leave our rooms and we are locked in like animals, it feels like being in our own countries. There are no lights on the street, no city, we are isolated. There is no access to basic goods.

There is no health care at these places, no people who are responsible and we do not get the chance to get to know local people. We cannot yet speak German, but there are no German courses for us. This is no social life.
We haven’t got contact numbers from organisations, which could support us and no legal advisors.

Representatives from the media come, eat with us and ask us questions. We are asked how we spend our time and which activities we pursue. We tell them that we eat, we spend our time inside the house and then we go to bed, that’s it.
Then these people laugh and leave again. As if we were animals in a zoo that can be observed.

Posted in Blog, English, Refugees Speak Up!, Text | Tagged Kärnten, Quartiere, Traiskirchen

Aktivisten: Die Unterstützer der Asylwerber

By RefugeeProtestVienna on January 6, 2013

05.01.2013 | 19:28 | von Duygu Özkan (Die Presse)

Aktivisten: Die Unterstützer der Asylwerber

Sie stehen hinter den Hungerstreikenden in der Votivkirche, teilen ihre Forderungen und gelten bisweilen als Anstifter der Proteste: Was die Aktivisten wirklich denken.

Was ist eigentlich passiert? Kann es sein, dass eine überschaubare Anzahl an Asylwerbern, die zunächst mit einem Protestmarsch von Traiskirchen nach Wien, dann mit dem Protestcamp im Sigmund-Freud-Park vor der Wiener Votivkirche, mit ihrem Einzug in die Kirche und anschließend mit einem noch andauernden Hungerstreik das Asylsystem in Österreich tatsächlich verändern können? Am Anfang ihrer Proteste stand der Wunsch nach menschenwürdiger Unterbringung, mittlerweile sind die Forderungen – die Asylwerber nennen sie bisweilen Lösungsvorschläge – weitreichender. Kritik an der (oft überfüllten) Erstaufnahmestelle Traiskirchen oder am Asylsystem selbst gibt es aber nicht erst seit gestern.

Der Unterschied ist nur, dass es in diesem Fall die Asylwerber selbst sind, die den Protesten – mit einem radikalen Mittel, dem Hungerstreik – voranstehen. Und genau das, die Selbstorganisation, wird von vielen angezweifelt. Der Vorwurf der Instrumentalisierung stand im Raum, die Asylwerber würden, so die Lesart, von einer Handvoll Anarchochaoten benutzt und angestachelt. „Es gibt einzelne junge Leute, die in diesem Moment begeistert sind. Das wirkt aus einem konservativen Blickwinkel rebellisch“, sagt Petja Dimitrova, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der bildenden Künste und eine der Unterstützerinnen.

Rebellisch, also impulsiv, chaotisch vielleicht – ja, auch diese Aktivisten gebe es in der Votivkirche. Dass am Weihnachtsabend eine Aktivistin die Christmette störte, sei bei den anderen Unterstützern und vor allem den Asylwerbern nicht gut angekommen, meint der Zivildiener Louis Reumann: „Das war nicht abgesprochen.“ Man organisiere sich basisdemokratisch, und „Chaos ist halt die schlechte Form von Basisdemokratie“.

Dimitrova, Reumann und Lisbeth Kovačič sind drei jener Menschen, die fast täglich in die Votivkirche kommen, den Asylwerbern Tee kochen, dieses und jenes besorgen, Pressetexte schreiben, Deutschkurse geben, Zeitungsartikel übersetzen. Sie sehen sich als Sprachrohr der rund 40 Hungerstreikenden. Ihre Motive, sich an diesem Protest zu beteiligen, sind unterschiedlich. Kovačič ist Fotografin und Deutschlehrerin. Sie hat Asylwerber in niederösterreichischen Dörfern unterrichtet, erzählt sie. Einmal pro Woche, „also ein nicht ernst zu nehmender Kurs“. Der Unterricht müsse eben öfter stattfinden, und das sei in den Bundesländern, in den Dörfern, oft schwierig.

Und: „Sie haben dort keine Möglichkeit auf Bildung, auf soziales, kulturelles Leben. Oder auf psychologische Unterstützung.“ Kovačič verweist damit auf eine von den Asylwerbern gestellte Forderung, dass sie im Falle eines Transfers das Bundesland aussuchen können. Und was ist mit den anderen Forderungen? Das Löschen der Fingerabdrücke zum Beispiel, damit die Betroffenen im Falle eines negativen Bescheids in einem anderen EU-Land um Asyl ansuchen können, muss auf EU-Ebene verhandelt werden. Für die Unterstützer ist klar, dass eine Veränderung möglich ist, „wenn man das will“ – EU hin, EU her.

Daher stehen sie auch relativ geschlossen hinter dem Hungerstreik; Vertreter von Caritas und dem UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hatten ja die Betroffenen aufgerufen, den Hungerstreik zu beenden und in die bereitgestellten Quartiere zu ziehen. Und genau hier scheiden sich die Geister. Die Caritas ist seit dem Einzug der Asylwerber in die Votivkirche ständig vor Ort, hilft und vermittelt. Zwischen ihr und den Unterstützern, die etwa Mitglieder von Initiativen wie „Familien und FreundInnen gegen Abschiebung“ sind, wird der Ton aber immer rauer. „Caritas und Diakonie machen schon wichtige Arbeit“, sagt Kovačič, „aber sie haben begrenzten Handlungsspielraum.“

In Wahrheit gehe es um die Politik, sagen die Unterstützer. Während sich die Caritas für das Wohl der Asylwerber einsetze und abseits der politischen Bühne agiere, wollten die Asylwerber selbst grundsätzliche Fehler im Asylsystem anprangern.

Hetzkampagne? Erpressung? Das geht nicht an der Politik vorbei, heißt es. Wenn die Hungerstreikenden das Angebot der bereitgestellten Quartiere annehmen würde, würde das auch bedeuten, dass sie von der Öffentlichkeit verschwinden und ihre Forderungen praktisch ungehört verhallen, meint Dimitrova. Schärfere Töne gegen die Caritas schlägt indessen die „Sozialistische Linkspartei“ (SLP) an, deren Vertreter ebenfalls in der Votivkirche aktiv sind; in einer Aussendung heißt es, die Caritas beteilige sich an einer „unglaublichen Hetzkampagne auf dem Rücken der Schwächsten“ und desavouiere den von den Asylwerbern selbst organisierten Protest.

Das Spektrum der Unterstützer ist jedenfalls breit. Neben der SLP haben auch NGOs wie SOS Mitmensch sowie Ordensgemeinschaften ihre Solidarität bekundet, Kardinal Christoph Schönborn war die Asylwerber in der Kirche besuchen. Die Unterstützer wollen nicht Repräsentanten von Parteien oder NGOs sein, sagt Reumann; sie würden sich als Privatpersonen solidarisieren. Was sie wohl auch weiter tun werden: Derzeit sieht es nicht danach aus, dass der Hungerstreik beendet wird. Das passiere erst dann, wenn sie die Sicherheit haben, in Österreich bleiben zu dürfen, so die Unterstützer.

Erpressung? Nein, das sei keine Erpressung, sagt Reumann. Man könne sich heute nicht mehr vorstellen, dass Menschen für Rechte kämpfen, und nicht für persönlichen Wohlstand. Die Belange der Geflüchteten könne man auch nur dann verstehen, wenn man entweder selbst geflüchtet ist oder sich ein persönliches Bild von ihrem Leben macht. Für Reumann ist sein Einsatz – bisweilen übernachtet er auch in der Kirche – „mein Zeichen der Solidarität“.

Trotz aller Unterstützung: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat zwar Vertreter der Asylwerber getroffen, aber auch Änderungen im Asylsystem abgelehnt. Genau das wollen die Hungerstreikenden. Die Caritas und andere NGOs, die einige Forderungen der Asylwerber teilen, wünschen sich das Ende des Hungerstreiks; der Wunsch prallt aber an einer Wand von Unterstützern ab. Die Hungerstreikenden selbst haben in einer Pressekonferenz bekräftigt, den Streik fortführen zu wollen. Alles in einem: Es ist eine Pattsituation. Gesundheitsgefährdende Folgen nicht ausgeschlossen.

Posted in Blog, Deutsch, Press Review / Pressespiegel, Text | Tagged UnterstützerInnen, Votivkirche

Das Schicksal hinter Nummer 20

By RefugeeProtestVienna on January 6, 2013

Kurier, Letztes Update am 05.01.2013, 17:30

Das Schicksal hinter Nummer 20

Der KURIER verbrachte eine Nacht bei den Flüchtlingen und zeichnete ihre Geschichte auf.

Turi Muntazir Abbas ist Nummer 20 auf der Liste der Hungerstreikenden. Seine dunklen Augen liegen tief in den Augenhöhlen, die Wangen sind eingefallen. „Wie ich hergekommen bin, habe ich 68 Kilo gehabt, jetzt sind es 62“, sagt Turi. Gestern war er im Spital, erzählt der 27-Jährige, der noch immer wackelig auf den Beinen steht. Es ist zehn Uhr abends, und die Temperaturen in der Votivkirche sind nahe am Gefrierpunkt.

Seit dem 18. Dezember harren hier knapp vierzig Asylwerber aus, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Seit 10 Tagen befinden sich fast alle im Hungerstreik. Viele der Asylwerber sitzen in Decken gehüllt auf Matratzen und starren vor sich hin. Turi setzt sich und trinkt einen Schluck Tee. „Ich bin schon sehr schwach“, sagt er und reibt seine Knie. Dann erzählt er seine Geschichte.

Geboren wurde der Paschtune in einem Dorf nahe der Stadt Parachinar, im sogenannten Tribal Area, ein pakistanisches Sonderterritorium an der Grenze zu Afghanistan. Etwa 3 Millionen Menschen leben hier. Nach dem Angriff der USA auf Afghanistan wurde diese Region ab 2001 zum Rückzugsgebiet der Taliban.

Damit begannen die Probleme. 2004 startete das pakistanische Militär eine Offensive, die bisher von Stämmen dominierte Provinz wurde zwischen den zwei Mächten aufgerieben.
Flucht

„Mein Vater war Mitglied der lokalen Miliz. Er wurde im Mai 2008 an einem Checkpoint von der pakistanischen Armee erschossen“, sagt Turi. Sein Cousin starb ein Jahr später im Gefecht mit den Taliban, 2011 der Onkel bei einem Drohnenangriff. Sein Bruder wurde vom pakistanischen Geheimdienst ISI verschleppt. „Ich weiß nicht, ob er noch lebt.“

2011 beschloss Turi zu fliehen. Zuerst zu Fuß nach Kabul in Afghanistan, denn auf der Straße Richtung Pakistan stand das Militär: „Die hätten mich sofort erschossen.“ Über die Berge ging es nach Pishawar, für umgerechnet 300 Euro flog Turi nach Damaskus, Syrien. „Das war kein guter Ort“, sagt Turi. Er fuhr in den Irak, wo er als Hotelboy arbeitete, um Geld für ein Visum im Iran zu bekommen. Dort warteten Freunde auf ihn. Mit ihrer Hilfe kam er über die Türkei, Griechenland und Serbien nach Österreich. Mal zu Fuß, mal mit Hilfe von Schleppern. Zehn Monate war Turi alleine unterwegs durch alle Krisenregionen im Nahen Osten, bis er in Österreich aufgegriffen wurde.

Andere Flüchtlinge haben sich neben Turi gesetzt, jeder will etwas sagen. Die Geschichten ähneln einander, so wie jene von Ali Nawab, Nummer 24 auf der Liste der Hungerstreikenden. Nach Jahren als Matrose auf See, kehrte der Pakistani 2010 in sein Heimatdorf Bara Bandi im Swat-Tal zurück und musste zusehen wie die Taliban Gräueltaten verübten. „Meine Heimat ist wunderschön, doch solange die Taliban dort sind, ist es unmöglich dort zu leben“, sagt Ali. „Wenn du dort aus deinem Haus gehst, schaust du noch einmal zurück, weil du nicht weißt ob du es je wiedersehen wirst.“ 2009 begann auch dort eine Offensive der pakistanischen Armee, Zehntausende flüchteten seither.

Viele der Asylwerber, die seit zwei Wochen in der Kirche ausharren, sind aus dem Swat-Tal. Ihre Angaben sind schwer zu überprüfen, die Verzweiflung, die in ihren Stimmen liegt, ist echt. Fast jeder hat einen negativen Asylbescheid, doch abgeschoben werden sie nicht, da es mit Pakistan keinen entsprechenden Vertrag gibt.
Besprechung

Es ist zwölf Uhr Mitternacht, die Flüchtlinge halten eine letzte Besprechung ab. Noch einmal werden die Regeln des Hungerstreiks durchgegangen. Genug trinken, zumindest zwei Becher Wasser oder Tee pro Tag, notfalls auch Tabletten nehmen. Plötzlich wird der Ton lauter: Einigen Flüchtlingen, die erst spät in die Kirche zurückgekehrt sind, wird vorgeworfen, etwas gegessen zu haben und so die Gruppe zu sabotieren. Die Zwischenrufe werden hitziger, bis die Streithähne von den anderen besänftigt werden. Es kehrt wieder Ruhe ein.
Kälte

Caritas-Mitarbeiter Michael Dewam füllt unterdessen heißes Wasser in Wärmflaschen. „Die Kälte ist die größte Herausforderung“, sagt er, „sie kriecht langsam bis in deine Knochen und lässt dich nicht mehr los.“ Dazu komme der Hungerstreik. Hoffnung auf eine rasche Lösung hat er nicht. „Die Situation wirkt wie einbetoniert“, sagt Dewam und verteilt Wärmeflaschen.

Es ist bereits ein Uhr Früh, die Flüchtlinge bereiten sich auf die Nacht vor und klettern in ihre Schlafsäcke. Trotz Matratze und Iso-Matte kriecht die Kälte vom Boden in die Schlafsäcke. Zusätzliche Decken sollen warm halten, ein kleiner Heizstrahler surrt einsam vor sich hin.

Um 3 Uhr kehrt endlich Ruhe ein, bis der erste zu Schnarchen beginnt. Die Flüchtlinge haben die Hauben tief ins Gesicht gezogen, denn abgedreht wird das Licht in der Kirche nie. Nur die Nasenspitzen ragen hervor.

Um Sieben wird es hell, die Farben der dunklen Kirchenfenster beginnen zu leuchten und tauchen die Kirche in schummriges Licht. Wackelig stehen die ersten auf und reiben sich die Augen.

Zum Frühstück gibt es einige Schluck Tee.

Link: http://kurier.at/chronik/asyl-eine-nacht-bei-den-fluechtlingen-in-der-votivkirche/2.324.554

Posted in Blog, Deutsch, Press Review / Pressespiegel, Refugees Speak Up!, Text | Tagged Hungerstreik, Votivkirche

Fighting, until we are free!

By RefugeeProtestVienna on January 5, 2013

German version published in ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 578 / 21.12.2012

Fighting, until we are free from food packages and pocket money!

International – The ongoing protests of asylum-seekers in Austria are the biggest ones in the more recent past

By Clifford Agathor

I am a 32 years old male, a father, a Nigerian and have lived in the city of Vienna since I came into this country almost 9 years ago. I can’t imagine why the people think I shouldn’t have come here at all. “When Did You Come To Austria?” or “Why Did You Come Her, Why Not England or America?” These are the questions I am been asked almost on regular basis, even more than “How are you doing?” These questions in a whole portrays how unwelcoming some people can be. But I often give no answer except that I sometimes chose to reply with a simple counter question, which is “WHY NOT HERE?”

I have often asked myself the question “Who Bears the Burden Most?” The asylum seekers, refugees or the other immigrants with different kinds of legal status. We all have series of problems, starting from our home countries and then through the various routes of the journey we took to get here. The reasons behind our decision to come to Austria are of different magnitudes too. Now that we are here in a completely civilized society, where the rights of humans are supposedly respected and protected. A society of people who has also seen what suffering means, whose freedom is now exactly what the word really mean. If we can’t get the support we need to better our lives and give something back, what would it mean to have been born into this world?

There is love in sharing, they say. After 3,171 days of hard living in Austria, I felt it is time to talk about what is necessary that has not been shared yet. In spite of the unforeseen issues facing people who decided to take refuge in other countries, I do not know why the United Nations has been silent on millions of people who are now destitute in various countries all over the world. The United Nations has only been visible in war ravaged communities and in areas where natural catastrophe strikes. I may have been quiet for 8 years, 8 months, and 4 days probably because I thought that help was on the way. I thought back then that I was already favored the moment I found myself here within the country, I was positive things will begin to get better when I wake up the next morning. But the only thing that happened the next morning was a big Stroke of Reality.

I told myself it has been a dream. Since that moment onward, the struggle never seems to fade away at all. But today, I am awake, awoken from almost 9 years of slumber. I now see how much breath this fortress Europe (like a suction device) can rip off you. The situation is obviously not the same with everyone, and since I am not talking about the successful people in life, I’d so appreciate it if you hold back your questions and grudges for a while. It may have been that I was too lazy, too undetermined or probably not strong enough to confront my fears all along. But why do we have limits to what we can achieve? Why are we mainly objects of ridicule and subjected to precarious living conditions, discriminated against, segregated from the citizens by all mean necessary? I don’t know!

Life is hard: Life is much harder to live as a refugee in a system with high-tech mechanisms that propagates high level discrimination and inequality within the human race. Here’s what the system does, it brands us as Illegals (Illegal Migrants). We are treated as criminals in the refugee camps. They take our finger prints and keep it forever. They forbids us from going out of the country. In Austria, they even restrict us to a 5 kilometer radius as well as give us packet food and put us in a 10sq2 meter room with 4-5 other people amongst whom are also physically and mentally sick people. In Vienna, you will be given 5 € per day for your feeding and 40 € pocket money per month. You will also have a public roof over your head as well as general health insurance. When you really look at all these provisions with a narrow mind, the only thing you see is luxury. But when you look deep with an open mind, you will see how impossible it is in a monolingual society such as this to learn the language. We are expected to go to German language classes which is of course a good thing to do. But we need to buy our monthly tickets from the 40 € we get monthly. If your other needs deter you from buying your Wiener Linien ticket, you will be caught and the penalty comes in two different folds. You either get the ticket or at worst cases, you get arrested by the police for such minor violation.

Freedom, liberty, rights to literacy, rights to expression, rights to live, do we know what it is anymore? I am sure you do and we do too. The fact that we do is the same reason we have asked questions like why do you have to deport people to Mali when there is a civil war in the country? Why do you tag all Nigerians as drug dealers and why would a city Mayor from Carinthia pronounce that Chechens and Blacks are not wanted in his city and no one dears to question why? Why are Somalis and Ethiopians not given the rights to stay in Austria?

It is now time for us to ask more importantly for our rights in this country and the whole Europe. Over one hundred Somali men, women and children took to the streets between October 10th to 13th 2012 to demonstrate and camp in front of the Parliament for three days in the cold for the purpose of demanding for their rights to asylum, a lot of Austrians camped with them to emphasize real solidarity and so much so helped the Ethiopians to demand for the general rights of the whole refugees living in this country, right in front of their nose. The government till today did not respond in any way or manner. Doesn’t that mean how much disregard the politicians and respective authorities have on the foreigners and citizens in this country? Is this just practically what democracy is about? If a politician is wise enough to tell the entire country in a national television that asylum-seeking is to ask for protection within a period of time, he should have also mentioned that while here as a refugee in this beloved old Austria, the refugees are supposed to be treated with warmth instead of propagating continuous racism, repression, inequality and human rights violations.

How about a look into individual cases like a Sri Lanka man who came to join the demonstrating refugee camp at the Sigmund Freud Park in Vienna. Just to share his own plight with us. He has been in this country for fifteen long years and still has no decision reached yet on his asylum procedure. How long does he has to wait more? No one knows! What can we say about the Sudanese man who came to Austria over 10 years ago with his blood brother? He also has also till now received no positive decision from the Bundes Asyl Amt. What is funny about his case is that his brother has since long become legal as far as already in possession of the Austria nationality. I can’t understand why these people can fail to identify who is due to stay in the country for any reason what so ever. I have met a lot of people who has been in this country for years, who also speaks good German and has never had any problem with the police. This is the only country within the E.U. where Dublin II accord is most effective. The issue of undocumented labor is also at full scale in Austria. Asylum-seekers are used in Traiskirchen as translator for other refugees without being paid for the service. Does not it sound awkward? If a European does the translation, they get paid. If an asylum-seeker does it, it’s for free. There is always a limit to how much an asylum-seeker can receive monthly for whatever job or else there will be consequences from the Fund Soziales Wien without considering the service you did to earn such amount of money, even at 5 € per hour or sometimes less.

The camp in Sigmund Freud Park in the 9th district of Vienna simply signifies that, each time you ball up your fist, you intend to hit something or someone with it. It also did not happen by accident and nothing can change the fact that refugees protested from Traiskirchen to Vienna and camped for over ten days in Sigmund Freud Park. The reason why they are often give resident permit easily to persons with serious health issues is quite unclear to me. I am into this refugee movement with abundance of energy to put into it. We will never stop the struggle until we become free from package foods and pocket money, 40€ pocket money can’t guarantee a safe future for my little kids. With this words, i charge you all to do what’s right! Now or never.

Clifford Agathor is a political activist, boren in Nigeria and is living in Vienna since nine years.

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Schimmelnde Flüchtlingspension in Kärnten gesperrt – Konkrete Lösungsvorschläge von Refugees zum Thema schon lange am Tisch

By RefugeeProtestVienna on January 5, 2013

Verdreckte Toiletten, dicker grüner Schimmel an den Wänden, Wasser, das von den Wänden tropfte. Der Standard berichtete vorigen Sommer über die abbruchreife Flüchtlingsunterkunft in der Gemeinde Wernberg, in der Asylwerber-Familien mit Kindern hausen mussten.
Wie nun bekannt, wurde diese Pension von der Bezirkshauptmannschaft Villach geschlossen und die Flüchtlinge auf andere Quartiere aufgeteilt. Nicht etwa wegen baurechtlicher, sondern wegen gewerberechtlicher Mängel!
Quelle: http://derstandard.at/1356426787639/Schimmelnde-Fluechtlingspension-in-Kaernten-gesperrt

Aus diesem Grund nehmen wir hier zum Anlass noch einmal auf Statements der protestierenden Refugees zu ihren Unterkünften zu verweisen. Die teils katastrophale Situation in Unterkünften – auch jenseits von Traiskirchen – ist ein wichtiger Auslöser für die anhaltenden Proteste der Refugees und verschiedenen drängenden Forderungen in dem Zusammenhang, die in den letzten Wochen auch von namhaften ExpertInnen geteilt wurden.
Auch einfach umzusetzende Lösungsvorschläge liegen von Refugee-Seite schon lange am Tisch: so gibt es konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation in einzelnen Quartieren und auch den Vorschlag nach einem grundsätzlichen Mitspracherecht bei der Wahl des Orts der Unterbringung.

Aussagen von Flüchtlingen speziell zur Situation in Kärnten (St. Andrä):

We are prevented from accessing big cities, there is no freedom of movement and we are brought to the most remote places. Those might be nice places for tourists, but they do not provide acceptable living conditions for us. When we are not allowed to leave our rooms and we are locked in like animals, it feels like being in our own countries. There are no lights on the street, no city, we are isolated. There is no access to basic goods.

There is no health care at these places, no people who are responsible and we do not get the chance to get to know local people. We cannot yet speak German, but there are no German courses for us. This is no social life.
We haven’t got contact numbers from organisations, which could support us and no legal advisors.

Representatives from the media come, eat with us and ask us questions. We are asked how we spend our time and which activities we pursue. We tell them that we eat, we spend our time inside the house and then we go to bed, that’s it.
Then these people laugh and leave again. As if we were animals in a zoo that can be observed.

Weitere deutschsprachige Statements unter: http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2012/11/23/statements-von-betroffenen-zur-situation-in-den-lagern/
Find further statements in English under: http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/01/06/statements-by-the-people-affected-on-the-situation-inside-the-camps/

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Brief an die Öffentlichkeit von einem der Protestierenden im Hungerstreik zur Kriegssituation in Kurram Agency

By RefugeeProtestVienna on January 5, 2013

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Version française

31.12.2012:

Brief an die Öffentlichkeit von einem der Protestierenden im Hungerstreik

Die Kriegssituation in Kurram Agency, Pakistan

Ich komme aus Pakistan, wo ich in den Federally Adminstered Tribal Areas (kurz FATA, Bezeichnung für Stammesgebiete unter Bundesverwaltung) in Kurram Agency, K.A., (Parachinar ist der Verwaltungssitz) wohnte. In Pakistan gibt es sieben sogenannte „Agencies“, und die pakistanische Regierung sieht diese Agencies als rückständige Regionen an.

Kurram Agency wird von Schiiten und Sunniten bewohnt und ich bin Schiit. Die Mehrheit der Bevölkerung in Kurram Agency sind Schiiten. 1982 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten, dann war für zwei Jahre Frieden. Danach folgte wieder Krieg. 1987 wurde mein Haus das erste Mal von den Sunniten zerstört und drei meiner Familienmitglieder starben, zwei wurden verletzt. Auch 1996 und 2002 herrschte wieder Krieg, doch er dauerte nur einige Tage.
Seit 2007 bis jetzt herrscht nun wieder Krieg zwischen Schiiten und der Taliban; AlQuaida und Laskar-e-Taiba sind auch involviert. Diese Gruppierung wollen, dass die Schiiten den USA ihre Erlaubnis geben, dass wir gegen die NATO kämpfen.
Die Situation ist deshalb so wie sie ist, weil K.A. in der Nähe der afghanischen Grenze liegt. An der Grenze zu Afghanistan ist auch die NATO stationiert und unsere Leute erlauben diesen Gruppen nicht hereinzukommen, da, sollten wir den Gruppierungen die Erlaubnis geben, die NATO kämpfen und uns attakieren würde. Im Laufe dieser fünf Jahre haben wir (Schiiten) 4000 Menschen verloren und Tausende wurden verletzt. Das waren Alte, Frauen, Kinder und Männer.

Continue reading “Brief an die Öffentlichkeit von einem der Protestierenden im Hungerstreik zur Kriegssituation in Kurram Agency”

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Lesvos: In the “village of all together” waiting for the police…

By RefugeeProtestVienna on January 4, 2013

By Anthi Pazianou / published in “Efimerida ton Sindakton”

Since last August 1,200 refugees have been arrested in Lesvos for illegal entry into Greece. This was brought about by the draconian measures on the border between Evros – Northern Greece and Turkey. In the name of ‘Fortress Europe’, refugees, mainly from Afghanistan and Syria, were forced to turn back and ultimately choose a more hazardous entry into Greece by sea.
On the 14th December 2012, 29 refugees didn’t reach their destination.
According to the testimony of the only survivor, the boat in which they were travelling suddenly turned upside down. 21 corpses were recovered over the next 2 days while the rest, including children, are still unaccounted for.

Protocol of the Ministry of Public Order and Citizen Protection

The procedure for processing all the papers for the illegal immigrants who wish to leave Greece is tortuously slow. The local authorities and the police, following orders from above, detain the refugees in prison for many days in cramped and over-crowded cells – a cosmetic policy to keep the Athens streets ‘clean’! In Nov 2012 the first hunger strike began in protest against the inhumane conditions.

In Lesvos

The next batch of refugees is waiting in the port, the park or in the streets of Mytiline. They are waiting for the police or the coastguards to arrest them but they don’t. The police prefer not to arrest them and then process the necessary papers in order for them to travel to Athens.
This is the procedure now. The refugees surrender themselves but in vain. The authorities turn them away.

‘The Village of Togetherness’

When the author, Socrates Majouranis, was writing the book ‘The Village of Togetherness’ he surely couldn’t have imagined that his fairy story for children would turn out to be a shining and extraordinary example of solidarity between 27 volunteer organisations.
Yorgos Papaporfiriou is the president of the movement ‘Coexistence and Communication in the Aegean’. He says: ‘In the beginning we created the network to support Mytilinean citizens who found themselves in a difficult situation. When we saw pregnant refugees in the streets we went to the municipality and asked for the keys to Pikpa, a summer camp built some years ago for young people, which has been deserted for 2 years. Since 1st December we have supplied a place to stay and 3 meals a day for those refugees not arrested by the police. Apart from the local people, the University of the Aegean has supplied 25 portions of food on a daily basis. Furthermore, Doctors without Borders are on site to provide medical assistance and give out medicine between 3 and 5 in the afternoon.’
The situation worsens every day as the number of refugees increases without any help from the state machinery. For 4 weeks volunteers supplied food, hospitality, nursing while the authorities, particularly the police, took a back seat and shirked their responsibility. The authorities continually prevented progress.
Yorgos Papaporfiriou: ‘We in the ‘Village’ stand by our fellow beings in harmony, unison and solidarity and we are not going to stop doing this despite opposition from the state. If one doesn’t take action to protect our efforts then out operation is in jeopardy. We volunteers say this categorically to the authorities.’

Anthi Karangelli is one of the most active members of the ‘Village’.
While we were talking she was counting how many spaces there were in order to accommodate the new family who had recently arrived. We are not wasting time while we are talking. We pass by the huts, by a group of refugees who had lit a fire and who were listening to songs with familiar melodies but unknown words. After that we went to the kitchen and the surgery and many refugees wanted to ask her things.
Anthi said: ‘The Mytilinian people have left us speechless. The response has been way beyond any expectation. There are local people in difficulties themselves who come and ask for pasta to take to their homes to cook it. They then return with cooked pasta for the refugees.’
Anthi is upset because in a few days she has to go to a Greek mission in Gaza. ‘Why are you doing all this? How can you?’ I asked. At the same moment I feel embarrassed. Not for the cliché but for lack of courage.
But if anyone comes into the village these words are unnecessary. You are not going to see anyone boast or preach about what they are doing.
Anthi: ‘I don’t do it as an obligation but because I like it. I cannot ignore the way the refugees look at me. Nor the reasons they have left their home. When there is a war people don’t look for a quality of life but a way to survive.’

Doctors without Borders
‘For 5 years now I have been on a mission. By coincidence my first mission was here when Pagani was opened,’ said Christos Yeorgiathis, head of Doctors without Borders, who has been in Mytiline for 6 weeks.
‘The hell of Pagani, which was closed by international pressure, local demonstrations and many days of hunger strikes by the refugees, bears no comparison to what is happening in Pikpa. Pagani was a detention centre while Pikpa is something else. Here the volunteers take care so that hundreds of people don’t stay in the streets. We don’t know how long we will stay here, it depends on the needs. But in any case we are not to be a substitute for the state. The solution must be arrived at from central gov’t..We just paper over the cracks. This is the nature of our organization.’

‘I still have the bruises.’

Riza is 27 years old. He stayed in the ‘Village of Togetherness’ for 3 days with his wife and 2 children – 4 and 6 years old. ‘We escaped from Afghanistan 4 months ago because the Taliban were hunting us. We are Hazara and they hate us. I don’t know if you know it because you are so far away. They threatened to kill my family. We went to Iran and then to Turkey. We stayed in jail, I think, in Turkey but we were not allowed to know where we were. I didn’t see my wife and children for a month. It is not allowed to be with a woman or your wife in prison. It was very bad but the worst of all was in Iran. There they beat us night and day. I still have bruises on my feet.’
Riza speaks English and he translates for the volunteers. While he was talking 5 more compatriots gathered around us. He explained to them what we were talking about and then they all revealed bruises on their feet.

Work and Peace

Riza is translating and Mohammed is talking: ‘The Taliban burnt my home.
We had to leave immediately. My child is 3 years old and you don’t know important it is to have doctors here. My father is in Norway. He is waiting for us to go. I don’t know what we are going to confront but there is hope. Go to the internet to see what the Taliban did to our home. We don’t want to harm anybody. The only thing we want is work and peace……and to be accepted, not to be deported.
We are not Immigrants. We are Refugees.
Riza wants to talk about his journey: ‘We found somebody in Turkey and we told him we wanted to leave to go to Europe. First we asked for asylum for many days. We explained we were refugees, not immigrants. I have no money. My uncle in Afghanistan sent some money to this Turk then they put us in a boat. We were 35 adults and 10 children. We sailed for 6 hours. It was night and cold. It was important not to be seen.’
Now he is smiling.
Riza: ‘Here ( in the village) it is like everyone loves you. They take care of us. We are examined by doctors. We hadn’t seen a doctor for months and our child was ill. And some other women from Afghanistan were pregnant. Only here were they examined. They are a priority. First the pregnant women, then the children and then us. Here everybody helps us.
The only problem is that there is no hot water for a shower.’ And now he was asked what his plans were.

‘We are waiting. We will go where we are accepted. We don’t have a destination.’ Fellow of Archangels

One of the organisations who participate in ‘The Village of
Togetherness’ is an organisation of 35 volunteers of the Church of Kayani (Lesvos).
Nikolas Mavrouthis, deacon of the church: ‘In May 2011 we began giving food to our fellow villagers, who needed it. Now we are buying food and cooking it and taking it to the camp. Fortunately the entire parish is on our side. We are not confronted by racism. All the people who come into our country are searching for a better future because they cannot have it in their homeland. Every Sunday after the service the fellowship gives Tupperware containers to the residents of Kayani. We give them empty containers and everybody puts in a portion of food. Later we collect the containers and take them to ‘The Village of Togetherness’.
We always collect more than we expect. We also collect socks, clothes
and blankets.’
‘The Village of Togetherness’
Last week there were 140 refugees, mostly from Afghanistan and some from Somalia and Syria. The number is not always the same, it depends on the arrivals and how the police manipulate the situation.
Maria: ‘The police come here and report to the media how many arrests are made. Everybody who witnesses this realizes the transparency of the police and state behavior. It was the first time I had seen adults and children so pleased to see policemen so that they could be arrested.’
‘It’s our turn to leave,’ claims Alize, a 30 year old man, who with his wife and 2 children pack their things and get ready to be arrested.
Today the municipal camp was emptied by the police because the refugees were given documents. But the camp stays open because of the volunteers who stay there in shifts. ‘As long as there people who suffer, there will be people to help them.’

Link: http://lesvos.w2eu.net/2013/01/04/in-the-village-of-all-together-waiting-for-the-police/

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Fotostrecke #5 Pressekonferenz am 3.1.

By RefugeeProtestVienna on January 4, 2013

‘Yes’ is an option./ Man könnte auch ‘Ja’ sagen./ Il suffirait de dire ‘Oui’.

Proposal for solutions from the Votive Church on Jan 3rd./ Präsentation von Lösungsvorschlägen am 3.1. in der Votivkirche/ Les réfugiés de l’église votive proposent des solutions.
Text: http://refugeecampvienna.noblogs.org/demands/
Video: http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/01/03/that-just-the-way-it-is-pressconference-regugeeprotestcamp/

Fotostrecke #5 auf no-racism.net

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Proposal for solutions from the Votive Church / Les réfugiés de l’église votive proposent des solutions / Lösungsvorschläge aus der Votivkirche / Solicitantes de asilo en la Iglesia Votiva proponen soluciones

By RefugeeProtestVienna on January 4, 2013

*Version française ci-dessous* *Deutsche Version unten* *Versión español más abajo*

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‘Yes’ is an option.

Proposal for solutions from the Votive Church

Vienna (OTS) – The minister of internal affairs Mikl –Leitner is still maintaining that the asylum system will not be transformed. Nevertheless, inspired by the protests, the debate on concrete changes in the system is well underway.

Salaheddine Najah stresses on the press conference, summoned by the refugees on Thursday: “En faite on n’a pas des demandes, on a des solutions pour les trous dans le système d’asile en Autriche”. (translation: “In fact, we do not have demands, we have solutions for the flaws of the Austrian asylum system.”)

The German language courses, which started in the Votive Church on Thursday, demonstrate how easily the wish to learn German can be put into practice. It is also possible to provide all asylum seekers with vocational education and training. “If we get our right for education, we would be able to build our own future. It is not impossible to make this happen,” stated Muhammad Numan.

On top of the list of demands is the access to the labour market: “We don’t want charity, we want to work and pay our taxes”, clarifies Khan Atalah. There is no reason why an interdepartmental working group on the improvement of the access to the labour market for refugees should not already start tomorrow. The refugees will be happy to function as experts on the subject.

The issue of freedom of movement is even simpler (choice of residence during the asylum procedure). To put this into practice, merely a decree by the minister of internal affairs would be necessary. The free choice of residence in self-organized accommodation and homes would constitute a real alternative to the current involuntary allocations.

In order to include the protesting refugees as equal partners in the discussion, they are in need of a secure residence permit.

Furthermore it has to be permitted to question inhuman asylum regulations, such as Dublin II – in Vienna, Berlin, Paris, Brussels and the Votive Church.

Il suffirait de dire oui.

Les réfugiés de l’église votive proposent des solutions.

Vienne (OTS) – Même si la ministre de l’Intérieur, Mme Mikl-Leitner persiste à affirmer que la loi sur le droit d’asile ne sera pas modifiée, le débat concernant des changements concrets a, grâce aux manifestations, commencé depuis longtemps.
Lors de la conférence de presse convoquée par les réfugiés, Salaheddine Najah a affirmé : « En fait, on n’a pas de demandes, on a des solutions pour les trous dans le système d’asile en Autriche ».

Les cours d’allemand qui ont commencé aujourd’hui jeudi dans l’église votive montrent à quel point c’est facile de satisfaire le souhait des réfugiés d’apprendre cette langue. On peut également mettre à disposition une formation professionnelle continue pour tous les demandeurs d’asile. « Si nous pouvions accéder à notre droit à l’éducation, nous serions capables de construire notre propre avenir. Ce n’est quand même pas du domaine de l’impossible », affirme Muhammad Numan.

Tout en haut de leur liste de revendications, les réfugiés ont inscrit le droit à l’accès au marché du travail : « Nous ne voulons pas qu’on nous fasse l’aumône, nous voulons travailler et payer nos impôts ! », exige Khan Atalah.
Pourquoi ne pas, dès demain, convoquer un groupe interministériel qui réfléchirait sur la façon d’améliorer l’accès au marché du travail ? Les réfugiés sont prêts, en tant qu’experts, à mettre à disposition leur savoir sur la question.

C’est encore plus simple en ce qui concerne la liberté de mouvement (avoir le droit de choisir son lieu d’habitation pendant la procédure de demande d’asile). Il suffirait d’un décret de la ministre de l’Intérieur. La liberté pour les réfugiés de pouvoir s’installer où ils veulent, par exemple dans des appartements ou des foyers qu’ils gèreraient eux-mêmes, serait une véritable alternative aux assignations forcées qui ont lieu en ce moment.

Pour pouvoir intégrer les réfugiés dans une discussion d’égal à égal, ils ont besoin tout d’abord que leur séjour ici soit assuré.

En outre, il doit être permit de remettre en question les règlements sur le droit d’asile lorsque ceux-ci méprisent la dignité humaine comme celui de Dublin II – à Vienne, Berlin, Paris, Bruxelles ou dans l’église votive.

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Man könnte auch ja sagen.

Lösungsvorschläge aus der Votivkirche

Wien (OTS) – Auch wenn Innenministerin Mikl-Leitner heute noch darauf beharrt, dass das Asylwesen nicht verändert wird, ist die Debatte zu konkreten Veränderungen – durch die Proteste angeregt – schon längst im Gange.

Salaheddine Najah betonte auf der von den Geflüchteten am Donnerstag einberufenen Pressekonferenz: “En faite on n’a pas des demandes, on a des solutions pour les trous dans le système d’asile en Autriche”. (übers. “Wir stellen keine Forderungen, sondern bieten Lösungsvorschläge für die Schwachstellen im Asylsystem Österreichs an.”)

Die heute, Donnerstag in der Votivkirche gestarteten Deutschkurse zeigen, wie einfach der Wunsch, Deutsch zu lernen konkret umgesetzt werden kann. Auch Berufs- und Weiterbildung kann allen Asylwerber_innen zur Verfügung gestellt werden. “If we get our right for edcuation, we would be able to build our own future. It is not impossible to make this happen,” bekräftigt Muhammad Numan.

Ganz oben auf der Liste der Forderungen steht der Zugang zum Arbeitsmarkt: “We don’t want charity, we want to work and pay our taxes.” (übers. “Wir wollen keine Almosen, wir wollen arbeiten und unsere Steuern zahlen.”), stellt Khan Atalah klar. Es spricht nichts dagegen, dass schon morgen eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Verbesserung des Zugangs von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt einberufen wird. Die Geflüchteten sind gerne bereit, sich dabei als Expert_innen in dieser Frage zur Verfügung zu stellen.

Noch einfacher ist es beim Thema der Bewegungsfreiheit (Wahlmöglichkeit des Wohnorts während des Asylverfahrens). Dazu bräuchte es lediglich einen Erlass der Innenministerin. Die freie Wahl des Wohnorts in selbstorganisierten Wohnungen und Heimen würde den momentanen unfreiwilligen Zuweisungen eine echte Alternative entgegenstellen.

Um die protestierenden Flüchtlinge als gleichberechtigte Gesprächspartner_innen in die Diskussion einzubinden, brauchen sie zunächst einen gesicherten Aufenthalt.

Darüber hinaus muss es aber erlaubt sein, menschenverachtende Asylregelungen wie Dublin II grundsätzlich in Frage zu stellen – in Wien, Berlin, Paris, Brüssel und in der Votivkirche.

~
Rückfragehinweis:
Refugee Camp Pressetelefon für Rückfragen: +43 (0)69917013536

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Sería posible decir: sí

Solicitantes de asilo en la Iglesia Votiva proponen soluciones

Viena (OTS) – A pesar de que la Ministra del Interior Mikl-Leitner insiste en no realizar cambios al sistema de asilo, el debate impulsado por las protesta en busca de cambios concretos ya comenzó.

En la conferencia de prensa convocada por los solicitantes de asilo, el día jueves, Salaheddine Najah expresó: En faite on n’a pas des demandes, on a des solutions pour les trous dans le système d’asile en Autriche (traducción: No demandamos nada, sino más bien ofrecemos propuestas para solucionar los vacíos en el sistema de asilo en Austria.)

Los cursos de alemán que empezaron el jueves en la Iglesia Votiva demuestran lo fácil que es cumplir concretamente con el deseo de aprender alemán. Por otro lado sería factible brindar a los asilados la posibilidad de formar parte en otros cursos de capacitación, por ejemplo en el área del trabajo. ‘If we get our right for education, we would be able to build our own future. It is not impossible to make this happen, (traducción: Si fuésemos capaces de hacer cumplir nuestro derecho al acceso a la
educación, seríamos capaces de construir un futuro para nosotros mismos. No es imposible de lograrlo.) insiste Muhammad Numan.

Una de las demandas más importantes es la del acceso al mercado laboral: We don’t want charity, we want to work and pay our taxes. (Traducción: No queremos caridad, lo que queremos es trabajar y pagar nuestros impuestos), según Khan Atalah. No existe ningún indicio de que el dia de mañana se constituya una comisión interministerial en busca de mejores condiciones para el acceso al mercado laboral para los solicitantes de asilo. Los refugiados se ofrecen de buena fe como expertos para esa labor.

En el área que afecta la libre circulación (es decir que los solicitantes elijan donde vivir durante el tiempo que dure el procedimiento de asilo) las soluciones son más sencillas. Para esto solamente se necesitaría un decreto de la Ministra del Interior. La libre elección de residencia en alojamientos y hogares auto-organizados seria realmente una buena alternativa, al contrario de las actuales asignaciones involuntarias.

Para integrar a los solicitantes de asilo que estan en protesta en la discusión en una base de igualdad, primeramente es primordial una residencia garantizada.

Además es necesario de ir en contra regulaciones de asilo crueles e inhumanas como las de Dublin II – en Viena, Berlin, Paris, Bruselas y la de la Iglesia Votiva.

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Erster Schritt Richtung geforderter Aufklärung: Volksanwaltschaft leitet amtswegiges Prüfverfahren zur Flüchtlingscamp-Räumung ein

By RefugeeProtestVienna on January 4, 2013

Volksanwaltschaft leitet amtswegiges Prüfverfahren zur Flüchtlingscamp-Räumung ein

Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes steht im Mittelpunkt der Missstandsprüfung

Wien (OTS) – “Die Volksanwaltschaft leitet ein amtswegiges Prüfverfahren zur polizeilichen Räumung des Flüchtlingscamps im Votivpark ein”, sagt Terezija Stoisits, Vorsitzende der Volksanwaltschaft. “Die Polizei hat die Volksanwaltschaft im Vorfeld nicht über den großen Polizeieinsatz informiert. Aus diesem Grund konnten die zuständigen Kommissionen der Volksanwaltschaft diesen Polizeieinsatz auch nicht beobachten”, stellt Stoisits fest. Dafür ist die Volksanwaltschaft mit ihren Kommissionen seit der verfassungsrechtlichen Mandatserweiterung mit 1. Juli 2012 im Sinne des präventiven Menschenrechtsschutzes zuständig.

Mit dem nunmehr eingeleiteten Prüfverfahren sollen die rechtlichen Grundlagen der polizeilichen Räumung geklärt werden. So wird es Aufschluss darüber geben, auf welcher Rechtsgrundlage das Einschreiten der Polizei basierte, ob das Zeltlager eine genehmigte Versammlung war, ob allfällige Verständigungspflichten seitens der Polizei verletzt wurden, und ob die Polizei verhältnismäßig vorgegangen ist.

Das mit 24. November 2012 errichtete Flüchtlingscamp im Wiener Votivpark ist am Freitag den 28.12.2012 um 4.30 Uhr durch die Polizei geräumt worden. “Wenn die Polizei mit Baggern gegen Campingzelte vorgeht, stellt sich die Frage, ob hier wirklich mit Verhältnismäßigkeit vorgegangen worden ist. Das ist Gegenstand der Prüfung durch die Volksanwaltschaft”, schließt Stoisits.

Quelle: http://www.ots.at

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Besetzung des Sitzes der Sozialistischen Partei aus Solidarität mit den Hungerstreikenden Flüchtlingen in Lille / Occupation du siège du PS en solidarité avec les grévistes de la faim de Lille

By RefugeeProtestVienna on January 3, 2013

Hintergrund der Aktion, 81 Flüchtlinge befinden sich seit nunmehr 2 Monaten auch in Lille in Hungerstreik. Die Refugees fordern einen legalen Aufenthalt – also Papiere.
Link: lille.indymedia.org

In den letzten Monaten kam es in ganz Europa zu einer Welle selbstorganisierter Proteste von Flüchtlingen. Gemeinsam ist den Kämpfen die Kritik an autoritären Migrationspolitiken auf europäischer wie nationalstaatlicher Ebene, zu Ungunsten der Einbeziehung von Betroffenen, also Flüchtlingen, in die politische Entscheidungsprozesse.
Näheres zu den europäischen Kämpfen und UnterstützerInnennetzwerk der letzten fünf Jahre auch auf der TransborderMap.

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Stadt Wien sollte ruhig von Berlin lernen: Camp protestierender Flüchtlinge dauerhaft am Oranienplatz geduldet!

By RefugeeProtestVienna on January 3, 2013

Im März 2012 entstanden nach dem Selbstmord eines iranischen Flüchtlings in Würzburg die ersten Protestzelte dort und in anderen deutschen Städten. Am 8. September machten sich Refugees von Würzburg aus zu einem Protestmarsch nach Berlin auf – als Akt des Zivilen Ungehorsams ein Verstoß gegen die sogenannte “Residenzpflicht”, die Refugees verbietet, ihren Landkreis zu verlassen und ihre Bewegungsfreiheit massiv einschränkt.

Seit Ankunft des Marsches in Berlin, gibt es dort nun ein RefugeeProtestCamp. Zwar wurde den protestierenden Flüchtlingen mittlerweile die leerstehende Gerhart-Hauptmann-Schule für die Winterzeit als Schlafplatz und Kälteschutz überlassen. Doch die Schule dient lediglich als Rückzugsort.

Das Camp ist dagegen unsere politische Basis, es soll den Protest nach außen hin in die Stadt sichtbar machen – solange, bis unsere Forderungen erfüllt sind.

Der Bezirk will die protestierenden Flüchtlinge und das ProtestCamp nun dauerhaft am Oranienplatz in Kreuzberg dulden. Vor dem Hintergrund der brutalen und rechtlich aufklärungsbedürftigen Räumung des RefugeeProtestCamps in Wien Ende Dezember, könnte sich die Stadt Wien daran ruhig ein politisches Beispiel nehmen.

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/fluechtlingscamp-kreuzberg-das-camp-bleibt,10809148,21383084.html

Link: http://www.refugeetentaction.net/index.php?lang=de

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