Quelle: ZiB 2, ORF2, 29.1.2013
Bereits seit sechs Wochen verharren rund 40 Männer in der Wiener Votivkirche. Versorgt werden sie von der Caritas und der Diakonie – sowie anderen Helfern. Erzbischof Schönborn kritisiert: “Das seien Ideologen, die vor nichts zurückscheuen und die Not der Flüchtlinge missbrauchen würden”.
Beitrag:
Bei drei Grad in der Votivkirche machen wir uns auf die Suche nach Aktivist*innen, die aus dem Hintergrund die protestierenden Flüchtlinge steuern sollen – was vor allem die Flüchtlinge selbst aufregt: “We are no babies!”, “No one is using us.” Wir fragen bei der Caritas nach. “Die Flüchtlinge in der Votivkirche bilden sich ihre eigene Meinung”, so Alexander Bodmann (Generalsekretär Caritas Wien).
Wer aber organisiert und bezahlt all die Laptops, die Homepage, die Postkarten? “Wir haben einfach bei Freund*innen herumgefragt, wer ein bisschen Geld erübrigen kann, um Laptops zu kaufen.”, erklärt eine Aktivistin. “Man kann auch sagen, die Unterstützung kommt aus der Mitte der Zivilgesellschaft. Und gerade aus diesem Grund haben uns die Anschuldigungen von Kardinal Schönborn so empört.”, ergänzt ein anderer. Diesen Ärger kann auch eine weitere Aktivistin nur teilen: “Hungerstreik ist eines der letzten Mittel, das Menschen haben, um auf sich aufmerksam zu machen und nichts, das irgendjemand so wahnsinnig leiwand findet und den Leuten sagt, bitte macht das. Ich finde solche Anschuldigungen total absurd.”
Video: http://tvthek.orf.at/programs/1211-ZIB-2/episodes/5333649-ZIB-2
[…] haben die Flüchtlingsproteste auch eine sich gegenseitig befruchtende, europäische Dimension (Wien, Lille), was vielleicht passend zu einer anderen, dezidiert ungehorsamen Bewegung überleiten […]