Diözese Linz unterstützte Solidaritätsveranstaltung mit AsylwerberInnen
Mag. Maximilian Mittendorfer, Bischofsvikar für Caritas und Soziales der Katholischen Kirche in Oberösterreich, nahm als Vertreter der Diözesanleitung am 17. Jänner 2013 an einer Linzer Solidaritätsveranstaltung mit den protestierenden Flüchtlingen in der Wiener Votivkirche teil, die von der Migrantinneninitiative Maiz unterstützt wurde. Die Katholische Kirche in Oberösterreich hatte die Initiative durch die spontane Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten in der Dompfarre Linz für die Durchführung einer Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „We demand our rights“ unterstützt, denn, so Mittendorfer bei der Veranstaltung, „wir teilen wesentliche Anliegen der Flüchtlinge“.
Dr.in Tania Araújo von Maiz bedankte sich ausdrücklich für die gute Kooperation und das positive Signal seitens der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Sie sprach von einem „historischen Moment“, denn erstmals gibt es in Österreich selbstorganisierte Proteste von AsylwerberInnen. Bei der Diskussion zu Wort kamen MigrantInnen aus Oberösterreich; hungerstreikende Flüchtlinge aus der Votivkirche in Wien waren via Skype zugeschaltet, bedanken sich für die Solidarität in Linz und betonten, dass sie den Protest weiterführen möchten, weil sie keine andere Möglichkeit sehen, als für ihre Rechte mit friedlichen Mitteln zu kämpfen.
Konkrete Schritte der Politik gefordert
Bischofsvikar Mittendorfer betonte im Zusammenhang mit der Veranstaltung, dass es nicht nur individuelle Lösungen für die hungerstreikenden Flüchtlinge brauche, sondern auch strukturelle Verbesserungen im Asylsystem. Dazu gehören ein verbesserter Zugang zum Arbeitsmarkt für AsylwerberInnen, schnelle und rechtsstaatliche korrekte Asylverfahren, Verbesserungen in der Grundversorgung und eine humane Umsetzung des Bleiberechts für Menschen, die schon viele Jahre unbescholten in Österreich sind. „Das fordern kirchliche Initiativen schon lange“, unterstreicht Bischofsvikar Mittendorfer die Dringlichkeit die Forderungen, die sich vor allem an die Österreichische Bundesregierung richten. Auch Caritas, Diakonie und Amnesty International haben gestern in einem gemeinsamen Appell auf rasche und qualitätsvolle Lösungen gedrängt.
Alltägliche gelebte Solidarität und ihre Grenzen
In vielen oberösterreichischen Gemeinden sind Pfarren, Pfarrbevölkerung, Caritas und andere kirchliche Initiativen gemeinsam mit anderen in der Unterstützung von AsylwerberInnen aktiv. Medial bekannte Beispiele der letzten Wochen sind Altmünster und Wolfsegg, vieles passiert aber auch im Stillen und im Kleinen. „Ich höre von den Solidaritätsgruppen vor Ort, dass die konkrete Hilfe und Unterstützung dort ihre Grenzen hat, wo es eigentlich strukturelle Veränderungen brauchen würde“, macht Bischofsvikar Mittendorfer deutlich. Es gehe auch um rechtliche Verbesserungen. Insbesondere ein verbesserter Zugang zum Arbeitsmarkt und zur Bildung würde Asylsuchenden ermöglichen, selbst aktiv etwas beizutragen, eine sinnvolle Beschäftigung zu haben. Arbeiten zu können ist zudem für Spracherwerb und Integration förderlich.
Quelle: http://www.dioezese-linz.at/redaktion/index.php?action_new=Lesen&Article_ID=64736