Skandalöse Kontrollmaßnahme: Behörden versuchen Flüchtlingsprotest zu unterbinden
Wien (OTS) – Zahlreiche Flüchtlinge aus dem Lager Traiskirchen planen sich morgen, am 24.11.2012, an dem Protestmarsch von Traiskirchen nach Wien zu beteiligen. Die Lagerverwaltung versucht dies mit allen Mitteln zu unterbinden:
Wie von BewohnerInnen des Lagers berichtet wurde, wurde heute im Lager ein Aushang ausgehängt, der die Flüchtlinge anweist, sich morgen um 8 Uhr 30 zur Anwesenheitskontrolle auf ihren Zimmern einzufinden; die Kontrollmaßnahme soll bis 14 Uhr dauern. Die Flüchtlinge sind laut Hausordnung des Lagers zum täglichen Erscheinen gezwungen. Nach bisheriger Erfahrung ist es jedoch völlig ungewöhnlich, dass die Kontrolle der Anwesenheit in Traiskirchen an einem Samstag durchgeführt wird. Allen, die bei einer solchen Kontrollmaßnahme nicht erscheinen, droht der Ausschluss aus der Grundversorgung, der Ausschluss aus dem Lager Traiskirchen und somit Obdachlosigkeit und im schlimmsten Fall Illegalisierung.
Dazu Roman Dietinger, Unterstützer des Flüchtlingsprotestmarsches:
“Dass den Flüchtlingen genau zur gleichen Zeit, zu der der Protestmarsch beginnen soll, eine lagerinterne Kontrollmaßnahme zugemutet wird, ist kein Zufall, sondern ein gezielter Versuch, die Flüchtlinge durch Einschüchterung und Repression daran zu hindern, für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Das Recht auf ein menschenwürdiges Leben, das die Flüchtlinge einfordern wollen, wird durch eine solche Praxis auf skandalöse Art und Weise mit Füßen getreten.”
Während dessen laufen die Vorbereitungen für den Protestmarsch und die anschließende Dauerkundgebung in Wien weiter auf Hochtouren: “Wir alle werden morgen gemeinsam von Traiskirchen nach Wien gehen. Die Lagerverwaltung und die Polizei werden uns davon nicht abhalten. Notfalls warten wir mit dem Abmarsch vor dem Lager, bis alle herauskommen können. Wir rufen dazu auf, gerade jetzt umso mehr Solidarität mit den Flüchtlingen zu zeigen und morgen früh ab 7 Uhr zahlreich nach Traiskirchen zum Protestmarsch zu kommen,” so Dietinger.
OTS: Skandalöse Kontrollmaßnahme – Behörden versuchen Flüchtlingsprotest zu unterbinden
Statements von Betroffenen zur Situation in den Lagern
For english version see: http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/01/06/statements-by-the-people-affected-on-the-situation-inside-the-camps/
Zuerst möchten wir sagen, wie die Situation in unserem Land ist: es gibt jeden Tag Verbrechen, Bombenexplosionen und gezielte Tötungen. Wenn alles gut wäre, warum würden wir fliehen und hierher kommen? Wir riskieren unser Leben, um in einem sicheren Land zu leben. Hier bekommen wir unsere Rechte jedoch nicht, die wir brauchen, um uns eine gute Zukunft aufzubauen. Wir hören immer von westlichen Ländern, in denen die Menschen zu ihren Rechten kommen und ein gutes Leben leben. Wenn wir Migranten ankommen, werden wir mit vielen Problemen konfrontiert. Während unseres Asylverfahrens werden wir beispielweise an abgelegene Orte verschickt.
Wir hören, dass westliche Länder eine gute Lebensgrundlage für Migrant_innen bereitstellen, aber hier werden wir nur unter Druck gesetzt, um uns zu verwirren. Wir bekommen nicht das, was wir brauchen zur Verfügung gestellt.
Wir, die Flüchtlinge aus Traiskirchen ersuchen die Österreichische Regierung, dass wir eine Chance bekommen, uns hier ein menschenwürdiges Leben aufzubauen. Ein neues Leben in diesem Land. Beschützt uns vor dem Krieg in unseren Ländern, gebt uns die Chance auf Ausbildung und ein lebenswertes Leben. Wenn die Regierung das nicht schafft, soll sie uns unsere Bewegungsfreiheit zurückgeben, damit wir Österreich verlassen können!
Speziell zur Situation in Kärnten (St. Andrä):
Wir werden davon abgehalten in größere Städte zu gelangen, es gibt keine Bewegungsfreiheit und wir werden an die abgelegensten Orte gebracht. Dort ist vielleicht für Touristen ein netter Platz, aber es sind keine guten Lebensbedingungen für uns. Wenn wir unsere Räume nicht verlassen dürfen und wir eingesperrt sind wie Tiere, fühlen es sich an, wie in unserem eigenen Land. Es gibt kein Straßenlicht, keine Stadt, wir sind isoliert. Es gibt keinen Zugang zu grundlegenden Dingen.
An diesem Ort gibt es keine medizinische Versorgung, keine verantwortlichen Personen und wir bekommen nicht die Chance Menschen von hier kennenzulernen. Wir können noch kein Deutsch, bekommen hier aber auch keine Deutschkurse angeboten. Das ist kein soziales Leben.
Wir haben keine Nummern von Organisationen, die uns unterstützen könnten und keine Rechtsberater.
Hierher kommen Medienvertreter, essen mit uns und stellen uns Fragen. Wir werden gefragt, wie wir unsere Zeit hier verbringen und welchen Aktivitäten wir nachgehen. Wir sagen, dass wir hier essen, die Zeit im Haus verbringen und dann schlafen gehen, das ist alles.
Dann lachen diese Leute und gehen wieder. Als ob wir Tiere in einem Zoo wären, die man begutachten könnte.
UNHCR Presseaussendung
UNHCR zu Asyl-Quartierdebatte: Qualität nicht aus den Augen verlieren!
Entlastung der Grundversorgung durch Gleichstellung von Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten möglich
Wien (OTS) – Anlässlich der aktuellen Debatte um die Errichtung von neuen Flüchtlingsquartieren in den Bundesländern appelliert das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR an Bund und Länder, auch auf die
Qualität der neuen Unterbringungen zu achten. “Bei der Errichtung neuer Quartiere dürfen bestehende Qualitätsvorschriften der Bundesländer nicht dem Zeitdruck und den Debatten um Quoten geopfert werden. Alle Asylsuchenden haben ein Anrecht auf eine angemessene, menschenwürdige Unterbringung”, so Christoph Pinter, Leiter des UNHCR-Büros in Österreich. Bei der Auswahl der Quartiere müsse auch spezielles Augenmerk auf Standort, Ausstattung, Infrastruktur und Betreuung gelegt werden. Dies gilt speziell für unbegleitete minderjährige Asylsuchende, die einen besonderen Betreuungsbedarf haben und in ihrer Entwicklung gefördert
werden müssen.Diese Qualitätsstandards müssen selbstverständlich auch für etwaige Containersiedlungen gelten. Hier stellt sich allerdings die grundsätzliche Frage der Notwendigkeit von Containern zum aktuellen Zeitpunkt, obwohl vor einigen Jahren um fast 50 Prozent mehr Personen in herkömmlichen Quartieren untergebracht werden konnten.
“Selbst wenn hier höchste Qualitätsmaßstäbe angelegt werden sollten, hat die Errichtung von Containern eine nicht zu unterschätzende Signalwirkung. Es entsteht nämlich für die Öffentlichkeit der mögliche Eindruck eines Krisenszenarios, obwohl es gerade einmal um die Unterbringung von zusätzlichen 1.000 Menschen in ganz Österreich geht; eine Situation, die Österreich schon mehrmals ohne Probleme gemeistert hat”, so Pinter weiter.
Eine Möglichkeit, langfristig Kapazitäten in der Grundversorgung zu schaffen, wäre laut UNHCR das rasche Herauslösen der Gruppe der subsidiär Schutzberechtigten aus der Grundversorgung und die von UNHCR seit langem geforderte Annäherung ihres Rechtsstatus an den Status der anerkannten Flüchtlinge. Derzeit muss der subsidiäre Schutz in Österreich jährlich verlängert werden, was für die Betroffenen regelmäßig zu Problemen insbesondere bei der Wohnungs- und Jobsuche führt. Trotz des theoretischen Zugangs zum Arbeitsmarkt ab dem Zeitpunkt der Schutzgewährung ist diese Personengruppe in der Praxis daher stark benachteiligt und oft auf Grundversorgung angewiesen.Auch Anreize im Grundversorgungssystem, wie etwa die Erhöhung der Unterstützung für Miete und Verpflegung bei individueller Unterbringung, könnten dazu führen, dass weniger Asylsuchende langfristig auf organisierte Unterkünfte angewiesen wären und so die Unterbringung neu ankommender Asylsuchender erschweren.
OTS: „We demand our rights!“ – Hunderte Flüchtlinge demonstrieren von Traiskirchen nach Wien für menschenwürdige Lebensbedingungen
Rückfragehinweis:
Pressestelle Refugee Protest
http://refugeecampvienna.noblogs.org
Email: press.refugee.protest@riseup.net
Wien, 21.11.2012, Presseaussendung
„We demand our rights!“
Hunderte Flüchtlinge demonstrieren von Traiskirchen nach Wien für menschenwürdige Lebensbedingungen
In den letzten Wochen und Monaten finden immer mehr Kämpfe im Bereich europäischer Flüchtlingspolitik statt. Im letzten Sommer erreichten Proteste auch Zentraleuropa. In Deutschland, aber auch in anderen Ländern wie Österreich fanden viele Aktionen und Flüchtlingsproteste gegen Abschiebungen und für Bewegungsfreiheit statt. Betroffene dieser menschenunwürdigen Asylpolitik organisieren sich vermehrt selbst und gehen in die Öffentlichkeit.
Seit den Aktionen der Flüchtlinge aus Somalia und der Demonstration am 10. November in Wien wächst die Protestwelle der Flüchtlinge und die Solidarität mit ihnen stetig an. Die Flüchtlinge stellten bereits ihre Forderungen über vielen Themen wie Gesundheit, Sprachbarrieren, Asylverfahren, Abschiebungen und Lebens- und Wohnbedingungen in Lagern.
24.11 um 07:00 – Flüchtlingsmarsch von Traiskirchen nach Wien
Am Samstag, den 24. November, werden Flüchtlinge zu Fuß vom Flüchtlingslager Traiskirchen nach Wien marschieren. Es wird erwartet, dass mehrere hundert Flüchtlinge an der Demonstration teilnehmen werden. Auch von anderen Bundesländern werden Flüchtlinge erwartet.
Der Aufmarsch wird von Traiskirchen über Guntramsdorf – Mödling – Wr. Neudorf Wien erreichen. In diesen Orten wird es jeweils Zwischenstopps und Kundgebungen mit Redebeiträgen geben, wo die lokale Bevölkerung die Gründe der Aktion erfahren. Weiters besteht so die Möglichkeit, Informationen über die österreichische Asylpolitik im Allgemeinen und über die konkrete aktuelle Lage der Flüchtlinge zu erhalten. Der Aufmarsch wird von Ärzten begleitet und es wird warmes Essen und Trinken in Pausen verteilt.
Die Demonstrant_innen werden zum Asylgerichtshof an der Laxenburgerstrasse marschieren, wo um ca. 17:00 eine Empfangskundgebung mit breiterer Beteiligung abgehalten wird. Die Demonstration wird weiter zur Innenstadt Richtung Parlament geführt. Im Votivpark wird die Demonstrationsroute enden. Um die Anliegen und Forderungen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, wird im Anschluss an die Demonstration als Zeichen ein Camp in der Innenstadt errichtet. Es ist geplant, dieses solange aufrecht zu erhalten, bis die Verantwortlichen den Forderungen der Flüchtlinge im Bezug auf der österreichischen Asylpolitik und speziell auf den schlechten Lagerbedingungen in Traiskirchen nachgehen. Die unten angeführten Forderungen wurden von den Flüchtlingen selbst formuliert und werden im Camp vor Ort weiter diskutiert und erweitert. Die Aktion wird von vielen migrantischen und nicht-migrantischen Communities und Organisationen aktiv unterstützt.
Für Fragen und Interviews zu aktuellen Flüchtlingsprotesten und zur Situation in Traiskirchen stehen wir unter obenstehendem Kontakt gerne zur Verfügung.
FORDERUNGEN DER PROTESTIERENDEN FLÜCHTLINGE
Wir sind Flüchtlinge, in Österreich angekommen um Asyl zu suchen und hier ein neues Leben aufzubauen. Unsere Länder sind zerstört, durch Krieg, Militärgewalt, und Armut aufgrund kolonialistischer Politik. Wir kommen aus Pakistan, Afghanistan, Somalia, Nigeria, Gambia, Syria, Kurdistan, Iran und anderen Ländern und sind nun hier im Flüchtlingscamp Traiskirchen. Wir dachten, dass wir in diesem Camp Hilfe und Unterstützung von Österreich bekommen, aber was wir hier gesehen und erfahren haben, ist, dass der österreichische Staat bisher nicht gezeigt hat, dass wir willkommen sind. Wir verharren im Flüchtlingscamp unter sehr schlechten Bedingungen.
Wir, die Flüchtlinge aus Traiskirchen erheben nun unsere Stimmen und fordern unsere Rechte. Wir verlangen von den Verantwortlichen folgende Verbesserungen:
1) Die Dolmetscher*innen, die während der Asylverfahren im Einsatz sind, müssen alle durch neue ersetzt werden. Diese Dolmetscher_innen arbeiten hier seit sehr langer Zeit, machen Witze über Betroffene. Es bestehen gravierende Kommunikationsprobleme. Die Dolmetscher_innen übersetzen teilweise absichtlich falsch – dies hat negative Auswirkungen auf die Gerichtsverfahren sowie die Interviews mit Behörden/Beamten. Die Folge sind oftmals negative Bescheide sowie schnelle Abschiebungen. Es gibt mehrere Fälle, in welchen in diesem Zusammenhang bereits innerhalb 2 Wochen der zweite negative Bescheid ausgehändigt wurde.
2) Nachdem Erhalt eines zweiten negativen Bescheides verlangt das Gericht von uns Gerichts- und Rechtsanwaltsgebühren in der Höhe von 220 zu zahlen. Im Falle einer Nicht-Erbringung kam es in mehreren Fällen zu Haftstrafen. Das ist inakzeptabel weil wir keine Kriminellen sind, uns ist es als Asylsuchende lediglich nicht erlaubt zu arbeiten. Wir fordern, diese Gebühren nicht mehr zahlen zu müssen.
3) Alle Abschiebungen müssen gestoppt werden. Es muss den Menschen möglich sein, hier zu bleiben oder in ein weiteres Land zu gehen.
4) Wir fordern mehr Dolmetscher_innen für Arztbesuche, insbesondere Übersetzer_innen der Urdu Sprache.
5) Wir fordern generell mehr Ärzte und Ärztinnen für Flüchtlinge.
6) Es gibt viele Überstellungen in abgeschiedene, ländliche Gegenden. Das muss gestoppt werden da vor Ort benötigte Infrastruktur nicht gewährleistet wird. Die Menschen haben keinen Zugang zu Rechtsanwälten oder Möglichkeiten zum Einkaufen. Das bedeutet für Flüchtlinge faktisch Isolation, da sie derzeit nicht zu benötigter Hilfe kommen.
7) Im Camp selbst müssen Deutschkurse und Berufsvorbereitungskurse mit Praxis-Schwerpunkt z.B. im handwerklichen Bereich eingeführt und abgehalten werden. Auch für die Deutschschule brauchen wir Übersetzer_innen.
8) Kinder von Familien, die im Camp leben, müssen in reguläre lokale Schulen mit ortsansässigen Kindern gehen können.
9) Das Essen muss gesünder und nahrhafter sein. Die Flüchtlinge müssen die Möglichkeit haben, sowohl selbst zu kochen als auch das Essen in ihre Zimmer mitzunehmen.
10) Saubere und gute Kleidung und Schuhe für alle Jahreszeiten muss zur Verfügung stehen.
11) Die Arbeitsbedingungen im Camp müssen verbessert werden und der Betrag, der für Reinigen und Kochen bezahlt wird ist nicht ausreichen.
12) Tickets für den Öffentlichen Verkehr müssen unentgeltlich angeboten werden, zumindest für 3 Tage, so das jede und jeder die Möglichkeit hat, das Land, die Menschen, deren Leben kennenzulernen. So ist es auch möglich, zu Rechtsinformationen zu kommen und sich um den eigenen Fall rechtlich zu kümmern.
13) Wir benötigen einen Friseur für Männer und Frauen.
14) Das Taschengeld in der Höhe von 40.- monatlich ist absolut nicht ausreichend und muss erhöht werden.
15) Wir benötigen dringend diverse Sanitärartikel. Artikel wie Nagelscheren, Spiegel,… – es sind nicht einmal Spiegel in den Badezimmern vorhanden(!).
16) Im Flüchtlingscamp sind wir vom Rest der Welt isoliert weil wir keinen Internetzugang und kein Fernsehen haben. Wir benötigen beides, um Kontakt mit unseren Familien und Freunden zu haben. Obwohl wir im 21sten Jahrhundert leben haben wir keinen Zugang zu modernen Medien sowie modernen Formen der Kommunikation. Wir fordern freien Internetzugang in den Camps und TV mit Sat-Empfang um Informationen von der Welt zu erhalten.
Wir fordern diese grundlegenden Rechte von der österreichischen Regierung, der Europäischen Union, für Flüchtlinge weltweit. Wir ersuchen die österreichische Regierung, ihrer Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen nachzukommen.
Wir werden unsere Aktionen solange fortsetzen, bis unsere Stimmen gehört, und unsere Forderungen erfüllt sind.
Bewegungsfreiheit für alle Flüchtlinge!
We will rise!
21.November 2012
Link: Presseaussendung.pdf
Video zum Protest afghanischer Flüchtlinge in Ungarn
Weitere Infos auch in einem Hintergrundartikel zum Protest in Ungarn unter http://no-racism.net/article/4275
Call for Mobilisation: “WE DEMAND OUR RIGHTS!” / Mobilisierungsaufruf: “WIR FORDERN UNSERE RECHTE!”
*Deutsche Version unten*
“WE DEMAND OUR RIGHTS!”
The protests of refugees, asylum seekers and supporters continue!
Everywhere in Europe and also in Austria refugees are forced to live under oppressive, racist, inhuman and unbearable conditions. But there is resistance and it will not stop until this conditions are abolished once and for all!
24th of November:
- 7a.m. rally in front of the refugee camp in Traiskirchen (Otto Glöckl-Str. 24-26)
- 9a.m. Protest march from the refugee camp in Traiskirchen to Vienna
- 4p.m.- 6p.m. In front of the Asylgerichtshof (Laxenburgerstr. 36, 1100 Vienna): Demonstration
- From there: march through the city of Vienna to Sigmund Freud Park
From 12th to 14th of October Somalian refugees were protesting in front of the Vienna parliament to demonstrate the bad situation in which they are currently living in and to demand the following:
- Put an end to Dublin-II-deportations! For the right to an asylum proceeding in Austria!
- Put an end to the agonizing waiting periods – for faster processing of requests for asylum!
- Approve refugee status, abolish uncertainty, disenfranchisement and fear!
- Right to family reunion!
- Unrestricted access to labour market for refugees seeking asylum!
Until now there was no reaction from the politicians at all…
On Saturday, 10th of November, a demonstration in solidarity with refugee protests in Vienna and all over Europe took place. Refugees, migrants, asylum-seekers and supporters were protesting against the racist asylum policy of Europe in general and Austria in particular.
The situation hasn’t changed since then!
Many refugees wait for years for the results of their demand of Asylum.
The access to basic ressources like food, clothes and education as well as access to the labour market is made extremely complicated., especially because it’s very hard to get any free legal support of lawyers.
The accommodation in isolated and crowded places is sharpening this conditions and takes every freedom of movement and social connection from the refugees.
Additionally, they are entirely at the mercy of the authorities.
Austria deports people to regions where they face war and persecution.
In the current discussion about the accommodation of asylum-seekers, the Ministry of the Interior and federal states are arguing their internal conflicts at the expense of the refugees – whose needs are not even slightly taken into account.
The only options state-run institutions provide for refugees are inhuman pseudo solutions, like placing them in container-camps or the forced transfer to remote areas.
The situation in Traiskirchen is that outrageous that the people form there will show their protest by walking to Vienna!
They demand:
- SUFFICIENT AND EDIBLE FOOD IN TRAISKIRCHEN
- CHANGE ALL THE INTERPRETERS IN TRAISKIRCHEN
- MORE/BETTER DOCTORS THERE
- ASYLUM WITHIN AFEW DAYS
- LANGUAGE SCHOOL IN TRAISKIRCHEN
- ACCESS TO LAW SUPPORT
- ACCESS TO PRACTICAL APPRENTICESHIP
Let’s show our support!
“WIR FORDERN UNSERE RECHTE!”
Die Proteste der Flüchtlinge, Asylsuchenden und Unterstützer_innen gehen weiter!
Überall in Europa und auch in Österreich sind Flüchtlinge gezwungen unter bedrückenden, rassistischen, unmenschlichen und unerträglichen Konditionen zu leben.Aber es gibt Widerstand dagegen und er wird nicht aufhören, bis diese Umstände ein für alle mal abgeschafft worden sind!
24.November:
- Ab 7 Uhr: Auftaktkundgebung vor dem Flüchtlingslager Traiskirchen (Otto Glöckl-Str. 24-26)
- 9 Uhr Protestmarsch vom Flüchtlingslager in Traiskirchen nach Wien
- 16 Uhr-18 Uhr Demonstration vor dem Asylgerichtshof (Laxenburgerstr. 36, 1100 Wien)
- Von dort: Demozug durch die Stadt bis zum Sigmund Freud Park)
Vom 12. bis 14. Oktober protestierten somalische Flüchtlinge vor dem Wiener Parlament, um auf die katastrophale Situation, in der sie sich befinden, hinzuweisen und um das Folgende zu fordern:
- Schluss mit Dublin-II-Abschiebungen! Für das Recht auf ein Asylverfahren in Österreich!
- Schluss mit quälend langen Wartezeiten- für schnellere Bearbeitung der Asylanträge!
- Anerkennung des Asylstatus, statt Unsicherheit, Rechtlosigkeit und Angst.
- Das Recht auf Familienzusammenführung!
- Uneingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylwerber_innen!
Bis jetzt gab es nicht die geringste Reaktion verantwortlicher Politiker_innen…
Am Samstag, den 10. November fand eine Demontration mit
Flüchtlingsprotesten inWien und überall in Europa statt.
Geflüchtete, Migrant_innen,Asylwerber_innen und Unterstützer_innen protestierten gegen rassistische Asylpolitik Europas im Allgemeinen und Österreichs im Speziellen.
Die Situation ist seitdem unverändert!
Die meisten Geflüchteten warten jahrelang auf das Ergebnis ihres Asylantrags.
Der Zugang zu grundlegenden Ressourcen, wie angemessene Ernährung, Kleidung, Unterbringung und Bildung werden extrem beschwert, besonders durch das Fehlen von kostenloser juristischer Hilfe. Die Unterbringung in isolierten und überfüllten Lagern verschärft diese Situation und nimmt Geflüchteten jede Chance auf Bewegungsfreiheit und soziale Anbindung.
Darüber hinaus sind sie der Willkür der Behörden ausgeliefert.
Österreich schiebt Menschen in Regionen ab, wo ihnen Krieg und Verfolgung drohen.
In der fortwährenden Diskussion über die Unterbringung von Asylwerber_innen tragen das Innenministerium und die Bundesländer ihre internen Konflikte auf dem Rücken der Geflüchteten aus- deren Bedürfnisse kaum berücksichtigt werden.
Die einzigen Optionen, die staatliche Institutionen Geflüchteten bereitstellen sind unmenschliche Pseudo-Lösungen, wie Unterbringung in Containerlagern oder Zwangsverlegung in abgelegene Gebiete.
Die Situation in Traiskirchen ist so unerträglich, dass die Bewohner_innen nun ihren Protest durch einen Marsch nach Wien tragen werden.
Sie fordern:
- AUSREICHENDES UND GENIEßBARE ESSEN IN TRAISKIRCHEN
- AUSTAUSCH ALLER ÜBERSETZER_INNEN IN TRAISKIRCHEN
- MEHR ÄRZT_INNEN IN TRAISKIRCHEN
- ASYL INNERHALB WENIGER TAGE
- SPRACHSCHULE IN TRAISKIRCHEN
- ZUGANG ZU RECHTLICHER UNTERSTÜTZUNG
- ZUGANG ZU PRAKTISCHR BERUFSAUSBILDUNG
Zeigen wir unsere Unterstützung!
Urgent Call for Donations: “We demand our rights!”
Urgent Call for Donations: “We demand our rights!”
The protest of refugees, asylum-seekers and their supporters continues!
In Austria, and throughout Europe refugees are forced to live under repressive, racist and inhumane conditions. But there is resistance and it will not stop until these conditions are finally abolished. This Saturday, more than 400 refugees from all over Austria will demonstrate in a 4 hour march from the refugee camp, Traiskirchen, to Vienna. Here, they will camp in Sigmund-Freud Park (close to Votivkirche) in order to raise awareness of the unbearable conditions they face.
They demand:
- Sufficient, edible food in Traiskirchen
- Exchange of all interpreters in Traiskirchen
- More medical care in Traiskirchen
- Asylum within a few days
- Language school in Traiskirchen
- Access to legal support
- Access to practical, professional education
To cover the cost of the protest they rely on financial support. Show your solidarity by donating what you can to this account. “Familien und FreundInnen gegen Abschiebung” K.Nr.: 282-146-918/03, BLZ: 20111 (Erste Bank), Use: Donation
Every donation makes a huge difference, whether it is 5€ or 5000€! The funds raised will mainly cover:
- Costs for transport of refugees to and from Vienna
- Basic costs at the protest camp (sanitary facility, medical care, food…)
- Costs for the march/demonstration This call very urgent! There is also a need of people who can lend money for a period of time to pre-finance costs, which will be later covered by aids. Contact us if you have any questions.
Contact: refugeesolidarity@servus.at
Video: Solidemo RefugeeProtestCamp Berlin, Markus-Omofuma-Denkmal, November 2012
Wenige Wochen nach dem beeindruckenden Protest der somalischen Flüchtlinge demonstrierten gestern, 10.11.2012, wieder rund 250 Menschen in Wien gegen die unmenschliche Behandlung von Asylsuchenden in der Europäischen Union. Der Protest war ein Zeichen der Solidarität mit den WiderstandskämpferInnen in Berlin (http://refugeetentaction.net), die sich in Hungerstreik befinden, mit den Protesten in Finnland, Polen und andernorts auf unserem Planeten.
Video: Gerechtigkeit für somalische Flüchtlinge, Wien, Oktober 2012
Mit einer Aufsehen erregenden Demonstration starteten die Protesttage somalischer Flüchtlinge am 10.10.2012 vor dem Bundesasylamt in Wien. Rund 300 Menschen kritisierten lautstark und friedlich die Menschen verachtende Praxis im Umgang mit somalischen AsylwerberInnen und forderten die Einhaltung der Menschenrechte. Ziel der Demonstration war das Parlament, wo der Protest bis Freitag 12.10. 15Uhr in Form einer Dauerkundgebung weiter geführt werden wird.