Video: Pressekonferenz 26.11.2012 im Protestcamp “Sigmund Freud-Park” / Press conference 26th of November in protest camp Sigmund Freud Park / Conférence de presse, 26. Novembre, Sigmund Freud Park

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Am Montag, 26.11.2012 gaben die Flüchtlinge des Camps “Sigmund Freud-Park” eine Pressekonferenz. Asylwerber_innen vom Flüchtlingslager Traiskirchen kritisierten die prekären und repressiven Lebensbedingungen im Lager. Andere Flüchtlingsaktivist_innen prangerten die rassistische und unmenschliche ”Fremdenpolitik” der österreichischen Regierung an und stellten ihre Forderungen vor.

Video der Pressekonferenz via labournetaustria.at

Monday, November 26th, 2012: The refugees of the protest camp “Sigmund Freud Park” Vienna held a press conference. Asylum seekers from refugee camp Traiskirchen criticized the precarious and repressive conditions in camp Traiskirchen. Some refugee activists protested the racist and inhumane “alien policies” of the Austrian government, thus presenting their demands.

Video of the press conference via labournetaustria.at

Lundi, 26. Novembre 2012: Les réfugiés du camp de protestation “Sigmund Freud Park” ont tenu une conférence de presse. Les demandeurs d’asile qui ont marché de Traiskirchen à Vienne critiqué les conditions précaires et répressifes dans le camp de Traiskirchen. Certains ont protesté contre la politique raciste et inhumaine du gouvernement autrichien et ils présentant ainsi leurs demandes.

Vidéo conférence de presse via labournetaustria.at

Quelle/Source: http://www.labournetaustria.at/pressekonferenz-der-fluchtlinge-am-26-november-2012-im-fluchtlingscamp-sigmund-freud-park/

“Flüchtlingsproteste: Warum Zuhören lohnt”

KOMMENTAR | IRENE BRICKNER, 26. November 2012, 18:09

Asylwerber haben im Wiener Sigmund-Freud-Park erstmals eine Stimme bekommen

Auf die mit dem Marsch von Traiskirchen nach Wien unübersehbar gewordenen Proteste von Asylwerbern wurde in den vergangenen Tagen auf recht österreichische Art und Weise reagiert. Erst wurde, auch von Unterstützerseite, die Frage “Dürfen s’ denn das?” gestellt. Es lag am Innenministerium, das derzeit in der Frage übrigens recht liberal agiert, dies mit Hinweis auf die Demonstrationsfreiheit zu bejahen.

Nun äußern Flüchtlinge in einem Protestcamp vor der Votivkirche auf verbal drastische Weise ihre Kritik am Asylwesen – und schon kommt die Frage auf, ob das denn auch echte, authentische Meinungen seien. Auf die Idee, dass sich hier, wo es erstmals ein Forum für derlei gibt, Verzweiflung und Zorn über die vielfach von Misstrauen und Ablehnung getragene Behandlung Schutzsuchender entlädt, kommen nur wenige. Zu eingespielt ist die Anti-“Asylanten”-Argumentation mit sozial akzeptierten Meinungsäußerungen wie: “Sollen s’ doch zurückgehen, wo sie hergekommen sin, wenn es ihnen bei uns nicht passt.”

Doch genau das können die meisten Flüchtlinge auf gar keinen Fall – weil sie nicht zum Spaß, sondern vielfach wegen Lebensgefahr ihre Heimat verlassen mussten. Den Bedingungen in Europa sind sie auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Nun haben einige von ihnen im Wiener Sigmund-Freud-Park erstmals eine Stimme bekommen. Dieser zuzuhören, statt nur zu schimpfen, lohnt. (Irene Brickner, DER STANDARD, 27.11.2012)

Audio: O-Ton – We Demand our Rights! – Pressekonferenz 26.11.2012 (ZIP-FM) / In Their Own Words: We Demand our Rights! – Press conference November 26th, 2012

Since Friday, November 23rd, 2012, refugees from refugee camp Traiskirchen are staying in their protest camp in Sigmund Freud Park, Vienna, right next to University Vienna. On Friday they had marched together with hundreds of solidary companions in a demonstration more than 30 km from Traiskirchen to Vienna. Two days later, they held a press conference to present their demands, they explained their situation and announced further action.

Audio: http://cba.fro.at/66822

Seit Freitag, den 23. November lagern Geflüchtete aus dem Betreuungszentrum Traiskirchen im ersten Refugee-Camp in Wien, im Sigmund-Freud-Park gleich neben der Universität Wien. Am Freitag hatten sie mit hunderten solidarischen Begleiter_innen in einem Demozug die mehr als 30 km lange Strecke von Traiskirchen nach Wien zu Fuß zurückgelegt. In einer Pressekonferenz stellten sie ihre Forderungen vor, schilderten ihre Situation und kündigten weitere Aktionen an.

Audio: http://cba.fro.at/66822

Audio: ZIP-FM-Lokalausgabe Wien: Refugee-Camp Vienna – „Mama“ Ute Bock und Josef Hader auf Besuch

Ute Bock und Josef Hader besuchten am Montag das Refugee-Camp im Sigmund-Freud-Park in Wien

Audio: http://cba.fro.at/66824