Eine Sendung von Radio Stimme mit Beiträgen und Studiogesprächen mit Refugees.
‘We will rise’ – Refugee Camp im Gespräch
Am Samstag dem 24. November setzte sich ein Zug protestierender Flüchtlinge vom Asyllager Traiskirchen nach Wien in Bewegung. Nach einem 35 Kilometer langem Fußmarsch und einer Demonstration in Wien ließen sich die Flüchtlinge und ihre UnterstützerInnen in einem Protestlager vor der Votivkirche in der Wiener Innenstadt nieder. Seit einer Woche ist das Zeltlager im Sigmund-Freud-Park nun Zentrum und sichtbares Symbol der anhaltenden Flüchtlingsproteste, durch die es erstmals in Österreich Flüchtlingen gelungen ist, sich selbst aktiv in die öffentliche politische Auseinandersetzung um die Themen Flucht und Asyl einzubringen, Forderungen zu erheben und Missstände anzuprangern. In einem Beitrag über den Protestmarsch und das Camp und in einem live Studiogespräch kommen protestierende Flüchtlinge und solidarische UnterstützerInnen zu Wort und diskutieren gemeinsam mit der Politikwissenschafterin Alexandra König über den Diskurs um Asyl in Österreich. Am Samstag dem 24. November setzte sich ein Zug protestierender Flüchtlinge vom Asyllager Traiskirchen nach Wien in Bewegung. Nach einem 35 Kilometer langem Fußmarsch und einer Demonstration in Wien ließen sich die Flüchtlinge und ihre UnterstützerInnen in einem Protestlager vor der Votivkirche in der Wiener Innenstadt nieder. Seit einer Woche ist das Zeltlager im Sigmund-Freud-Park nun Zentrum und sichtbares Symbol der anhaltenden Flüchtlingsproteste, durch die es erstmals in Österreich Flüchtlingen gelungen ist, sich selbst aktiv in die öffentliche politische Auseinandersetzung um die Themen Flucht und Asyl einzubringen, Forderungen zu erheben und Missstände anzuprangern. In einem Beitrag über den Protestmarsch und das Camp und in einem live Studiogespräch kommen protestierende Flüchtlinge und solidarische UnterstützerInnen zu Wort und diskutieren gemeinsam mit der Politikwissenschafterin Alexandra König über den Diskurs um Asyl in Österreich.
Refugee-camp Vienna: les demandeurs d’asile se révoltent en Autriche
La quarantaine de tentes du « refugee-camp vienna » se dressent en plein coeur de Vienne. Sous un chapiteau ouvert, on s’affaire autour d’un micro. des petits groupes se forment autour des braseros. Sur une longue table s’alignent les marmites de la cuisine populaire improvisée avec des ingrédients trouvés ou offerts. Quelques mètres plus loin, d’une cahute érigée à l’approche des fêtes de fin d’année, les touristes observent, curieux, une tasse de vin chaud à la main.
Demonstration am 05.12.
Treffpunkt um 16:00 uhr im camp!
Wir kämpfen gemeinsam für freie Bildung!
Am 5.12. protestieren wir gegen die neuen Angriffe von SPÖ und ÖVP!
SPÖ und ÖVP wollen Zugangsbeschränkungen für weitere 44 Studien einführen. Alle Studien aus den Fächergruppen Architektur, Biologie, Wirtschaftswissenschaften, Pharmazie und Informatik sollen zahlenmäßig beschränkt werden. Ausgesiebt wird über die StEOP und Aufnahmeprüfungen. Wer arbeiten muss, erst später zu studieren beginnt oder kein Geld für teure Vorbereitungskurse hat, ist klar im Nachteil!
Studiengebühren für alle. Und: Wer den falschen Pass hat, soll doppelt zahlen! Für alle Studierenden über der Mindeststudiendauer plus zwei Toleranzsemestern soll es nun wieder Studiengebühren (363,36 Euro) geben. Gerade am Ende des Studiums trifft das jene besonders hart, die arbeiten müssen, Kinder haben oder deren Eltern nicht einspringen können. Studierende ohne EU-StaatsbürgerInnenschaft werden in Zukunft finanziell noch stärker belastet. Studierende, die oft aus Staaten mit geringem Durchschnittseinkommen kommen und in Österreich nicht oder nur sehr wenige Stunden arbeiten dürfen, haben es doppelt schwer Sie müssen künftig doppelt (726,72 Euro) bezahlen. Hinzu kommt, dass sie ohnehin oft aus einkommensschwachen Staaten kommen und in Österreich entweder gar nicht oder nur wenige Stunden arbeiten dürfen. Für viele MigrantInnen wird Bildung in Österreich damit unleistbar. Die Regierung greift hier tief in die Geldbeutel jener, die schon jetzt große finanzielle Schwierigkeiten haben und sich auf Grund des rassistischen Fremdenrechts nur schwer wehren können.
Jeder und jede Einzelne, jedes Studium, kann als nächstes betroffen sein. Bildung muss für alle da sein – und nicht nur für eine kleine Elite, die es sich leisten kann!
Die Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten in Osdorp ihre Zelte aufgeschlagen hatten, setzen ihre Aktivitäten nun in einer besetzten Kirche in Amsterdam-West fort. Ein breites Bündnis involvierter Bürger*innen und Organisationen nimmt sich ihrem Schicksal an und unterstützt sie in ihrem neuen Unterkunftsort.
Solidaritätserklärung mit den streikenden Flüchtlingen in Wien!
Wir, die ‘Karawane München. Für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen’, erklären uns solidarisch mit den streikenden Flüchtlingen in Wien und unterstützen uneingeschränkt ihre Forderung nach einem menschenwürdigen Leben!
Die Situation von Flüchtlingen in Österreich ist -ebenso wie in Deutschland- unerträglich und menschenverachtend!
Wir fordern mit ihnen die Abschaffung aller Aufnahmelager, die kein menschenwürdiges Leben ermöglichen können, die Abschaffung der freiheitsberaubenden Abhängigkeit von mangelhaften Sachleistungen, die Abschaffung der Arbeitsverbote und den Stopp aller Abschiebungen.
Wir fordern die Menschen in Österreich, Deutschland und überall auf, sich mit den Kämpfen der Flüchtlinge zu solidarisieren und aktiv den gesellschaftlichen und staatlichen Rassismen entgegenzutreten!
Gleiche Rechte für alle – Isolation beenden!
Aus München unterstützen wir solidarisch die selbstbestimmten
Flüchtlingskämpfe in ganz Europa, die sich über nationale Grenzen hinwegsetzen, um für sich und andere ein neues selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Gerechtigkeit zu erstreiten!
Kein Mensch ist illegal!
Karawane München. Für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen! www.karawane-muenchen.org
kontakt@karawane-muenchen.org
Declaration of solidarity with the striking refugees in Vienna!
We, the ‘Karawane Munich. For the Rights of Refugees and Migrants!’, declare our solidarity with the striking refugees in Vienna and our unconditional support for their demand for a live in dignity!
The situation of refugees in Austria (as in Germany) is inhuman and intolerable!
In accordance with them, we demand the abolition of all asylum camps, which cannot provide a life in dignity; the abolition of the constraining dependence on insufficient in-kind benefits; the abolition of all working prohibitions and the end of all deportations.
We ask the people of Austria, Germany and everywhere to show their solidarity with the refugees’ struggles and to fight actively against social and governmental racisms.
Equal Rights for all – Stop Isolation!
From Munich, we support the self-organized refugee struggles all over Europe, that disregard national boundaries to struggle for a new autonomous life in freedom and justice!
No one is illegal!
Karawane Munich. For the Rights of Refugees and Migrants! www.karawane-muenchen.org
kontakt@karawane-muenchen.org
Am Montag, 3. Dezember 2012 um 15:30 findet am Kaiser-Josef-Platz in Wels eine Protestkundgebung der Flüchtlinge, die aus Traiskirchen in die Region übersiedelt wurden, und AktivistInnen statt. Aufruf aus Wels vom 02. Dezember 2012:
Das Innenministerium hat Flüchtlinge vom Lager Traiskirchen in die Bundesländer umgesiedelt. Es scheint als würde die Regierung die Zustände verbessern wollen, indem sie das Lager Traiskirchen entlasten. Doch es ist auch eine gezielte Aktion um die Protestbewegung der Flüchtlinge zu zersplittern und das Protestcamp zu schwächen. Denn es wurden die Flüchtlinge auf ländliche gelegene Dörfer in Oberösterreich, Salzburg und Kärnten verteilt, die im Rahmen des Refugee Protest Camp am aktivsten gegen die unmenschlichen Zustände im Lager Traiskirchen und für ihre Rechte auf Arbeit, Bildung und Aufenthalt kämpften. Wir haben zu Flüchtlingen Kontakt, die in der Nähe Vöcklabrucks in Oberösterreich und in Bleiburg in Kärnten sitzen und laut ihren Erzählungen keine wirklich besseren Bedingungen vorfinden.
Es wird versucht die Flüchtlinge zu isolieren. Doch die Flüchtlinge und solidarische Aktivisten sind dabei sie zu vernetzten, um den Protest fortzuführen. Wenn die Regierung die Flüchtlinge in die Bundesländer verschickt, verbreitet sich die Protestbewegung in die Bundesländer. Das Problem ist nicht gelöst, wenn sie weiterhin unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht werden und ihnen weiterhin das Recht auf Bildung, Arbeit und Aufenthalt verwehrt wird!
Bis dahin werden wir kämpfen, auch in den Bundesländern!
Die morgige Protestaktion in Wels soll das klar machen und ein Anfang für den Kampf in den Bundesländern sein.
Und zum dritten wollen wir auf die Flüchtlingsproteste hinweisen, die sich in den letzten Wochen und Monaten quer durch Europa entwickelt haben: mitten in Wien wurde die Tage ein Refugee-Camp aufgebaut, siehe http://refugeecampvienna.noblogs.org; in Amsterdam und den Haag stehen seit September Protestzelte und ersteres ist akut von Räumung bedroht…, Infos finden sich unter http://wijzijnhier.org/nl ; und schließlich protestieren auch in Budapest Flüchtlinge für bessere Lebensbedingungen, siehe https://www.youtube.com/watch?v=xwG5SRlUKMw
Die jeweiligen Ausgangssituationen und Forderungen mögen durchaus sehr unterschiedlich sein, aber diese beeindruckende Kette von Flüchtlingskämpfe scheint kein Zufall. Vielmehr sind es einerseits die ähnlich unerträglichen Bedingungen und zum anderen die gegenseitige Inspiration, die die Gleichzeitigkeit der Proteste begründen dürfte. weiter »
After Friday’s suppression in Amsterdam, where we were denied our right to protest, and after yesterday’s suppression in Berlin at the Brandenburg Tor, after the suppression in Vienna which is a nightmare for the refugees there, we – the protesting refugees – realised that this system is not willing to grant certain fundamental rights to the refugees. What is more, instead of abolishing those laws which are effectively oppressing us, the system in Europe wants to drive us out. Therefore, we took to the streets to make our demands happen. Now, we will raise our voices even louder than before.
We invite you to our press conference: On the 3rd of December 2012 at 11 am in Brussels, in front of the European Parliament, in the centre of the John Cockerill park.
We invite all of Belgium’s media to come to the press conference to report on the protest of refugees in Europe.
Erklärung der Hungerstreikenden zum Abbruch des Hungerstreiks
Flüchtlinge beenden Protest, vorerst!
“Am Sonntag gaben die Flüchtlinge bekannt, ihren seit mehreren Wochen andauernden Hungerstreik zu beenden. Sie müssten diesen Schritt gehen, um “neue Kraft” für den weiteren Protest zu sammeln. Seit knapp sechs Wochen demonstrieren die Flüchtlinge aus ganz Deutschland am Pariser Platz und fordern eine erhebliche Verbesserung des Asylrechtes. 13 Mann, vor allem aus Iran und Afghanistan, sind derzeit noch im Camp. Besucht man sie, dann sieht man vor allem geschwächte, aber auch dankbare Gesichter. Viele Unterstützer kommen vorbei und helfen mit Kleider- und Getränkespenden.
C’est avec ce slogan « nous exigeons notre dignité », que des demandeurs d’asile manifestent actuellement au cœur de Vienne. Ne supportant plus les placements dans des taudis comme à la « Saualm » (à 1200m d’altitude, loin de toutes commodités), les interprètes moqueurs, les violences policières et surtout l’interdiction de travailler légalement, des demandeurs d’asile ont décidé de prendre leur destin en main. Une marche de 35km a été organisée le 24 novembre, de Traiskirchen où se situe le principal centre d’accueil de demandeurs d’asile, jusqu’au centre de la capitale. Depuis cette date, les réfugiés vivent sous des tentes. Toute aide est la bienvenue (vêtements chauds, nourriture, dons…), ils sont au Votivpark, antre l’université de Vienne et la Votivkirche. Un blog régulièrement mis à jour informe sur les différents développements.
Recording of the radio show on the refugee protest camp Vienna: A week ago hundreds of refugees from Lager Traiskirchen built up a camp in Sigmund Freud Park in Vienna to protest and to draw attention to their situation and to the condition that they had to endure in the refugee camp.
The show includes telephone interviews with 4 activists (mediocre quality, but very interesting!).
Sendungsmitschnitt über das Refugee-Camp Vienna: im Sigmund-Freud Park in Wien protestieren und campieren seit einer Woche hunderte Flüchtlinge aus Traiskirchen um auf ihre Situation und die Zustände in denen sie im Flüchtlingslager leben müssen, aufmerksam zu machen.
In der Sendung kommen 4 Aktivisten zur Wort (Telefoninterviews, Qualität nicht besonders gut, aber hörenswert!).
Traiskirchen, 30.11.2012: Pressekonferenz der protestierenden Flüchtlinge zur aktuellen Situation und den Plänen von Mikl-Leitner Traiskirchen, Nov 30th, 2012: Press conference of the protesting refugees on the current situation and the plans of minister of the interior Mikl-Leitner
Seit Samstag, 24.11., leben ca. 170 Asylsuchende in einem Zeltdorf im Votivpark mitten in Wien. Ao und Phoebe haben am Mittwoch mal vorbeigeschaut und sich von einigen Refugees erklären lassen, warum und wofür sie dort demonstrieren.
Since Saturday, 24th of November, about 170 asylum seekers have been living in a tent town in Sigmund Freud Park in the heart of Vienna. On Wednesday, Ao and Phoebe checked in to have some refugees explain to them, why they are protesting and what their demands are.
Auf der heutigen Pressekonferenz betonen die protestierenden Flüchtlinge, dass die Verlegungen in andere Bundesländer nicht dieLösung sind. Es geht um fundamentale Menschenrechte.
Wien (OTS) – Auf der heutigen Pressekonferenz äußerten sich Geflüchtete aus Traiskirchen und Asylwerber_innen, die am Protestcamps in Wien teilnehmen, zur aktuellen Situation in Traiskirchen und den Maßnahmen der Regierung. Innenministerin Mikl-Leitner versucht durch ein permanentes “Ping-Pong-Spiel” zwischen Bund und Ländern von den eigentlichen Problemen der protestierenden Flüchtlinge abzulenken.
Für die Geflüchteten haben die überfallsartige Verlegungen in andere Bundesländer ohne auzsreichenden Informationen Verunsicherung zur Folge und vielfach die Unterbringung in isolierten Gegenden ohne ausreichende materielle und soziale Infrastruktur. Es gibt dort keine Beratungsstellen, keine Sprachkurse, wenig soziale Anbindung. “Niemand überlegt, was es heisst, in ein Bergdorf gebracht zu werden, wo du der einzige Ausländer bist und der Bus an dir absichtlich vorbeifährt, wenn du allein an der Haltstelle stehst.”
Seit Samstag wurden 100 der protestierenden Flüchtlinge in andere Bundesländer transferiert. Außerdem wurden am Donnerstag neun Personen aus Traiskirchen in Schubhaft genommen. Deshalb mussten die geplanten Redebeiträge von zwei Frauen aus dem Erstaufnahmelager abgesagt werden, da sie sich vor einem öffentlichen Auftritt fürchten. “Seit dem Beginn der Proteste gibt es dauernd Kontrollen und vielen Leuten wurden ihre Asylkarten weggenommen, damit wir nicht nach Wien fahren können.”
Das Protestcamp im Sigmund-Freud-Park bleibt bestehen. Die Verlegung in andere Bundesländer geht an den Forderungen der Flüchtlingen vorbei. Die Regierung muss endlich auf die Stimmen der Flüchtlinge
hören, weil nur das zu einer bleibenden Verbesserung der Lage von Asylwerber_innen führen kann”
Wien / Österreich – Steyler Missionare schenken Asylwerbern im Protestcamp vor der Votivkirche als Zeichen der Aufmerksamkeit und Unterstützung ein Nikolauspäckchen
Am 28.11. 2012 erhielt das Protestcamp der Asylwerber vor der Votivkirche in Wien Besuch von vier Steyler Missionaren aus St. Gabriel. Sie überbrachten den Flüchtlingen Schokolade-Nikoläuse, Lebkuchen und Kletzenbrot und versprachen ihnen ihre solidarische Unterstützung. Zur Steyler Delegation gehörten P. Elmar Pitterle (Rektor des Missionshauses St. Gabriel), P. Christian Tauchner (Chefredakteur der Stadt Gottes), P. Franz Pilz (Leiter der Missionsprokur St. Gabriel) und P. Franz Helm (Leiter des Jugendprojektes Weltdorf). Continue reading “Solidaritätsbesuch im Wiener Flüchtlingscamp”