Kundgebung am 1. August 2013 vor der Pakistanischen Botschaft // Ralley announcement for August 1st 2013, Pakistani embassy

Am Do, 01.08.2013, 10-12h vor der Pakistanischen Botschaft (Hofzeile 13, U4 Heiligenstadt, dann Bus 10A, aussteigen:”Gunoldstraße” or S-Bahn S45, aussteigen:”Oberdöbling”):

“Schützt unser Leben! Kämpft mit uns für Gerechtigkeit!” – die Refugees vom Protest Camp Vienna:

Wir protestieren gegen Abschiebungen nach Pakistan, einem der gefährlichsten Länder der Welt, unabhängig von der Region. Österreich weist dennoch 99% der pakistanischen Asylanträge ab.

Die ersten 8 Refugees des Protest Camps wurden am 29.und 30. Juli abgeschoben. Dieser Tage erhalten auch weitere Flüchtlinge vom Refugee Protest im Servitenkloster negative Asylbescheide und “gelinderes Mittel”. Das heißt, sie müssen sich täglich um 9 Uhr bei der Polizeistation melden, um jederzeit abgeschoben werden zu können. (So geschah es auch am Sonntag, während des Ramadan-Fastens, wie Kardinal Schönborn scharf kritisiert.) Und das, obwohl kein Grund besteht, den Aufenthaltsort und die Kollaboration der friedlichen Protestteilnehmer_innen anzuzweifeln, das Servitenkloster dem Innenministerium täglich die Anwesenheitskontrolle übermittelt und die Grundversorgung dort offiziell bis Ende Oktober verlängert wurde. Während die Geflüchteten ihre Adressen, Demonstrationen, Sprachen etc. immer korrekt gemeldet haben, wurde ihnen kein einziger Bescheid in der richtigen Sprache (s. OTS des Refugee Camp Vienna, 26.07.2013) zugestellt und im gesamten Asylverfahren Übersetzungen verweigert. Die Pakistanische Botschaft liefert, wie Polizeipräsident Pürstl im TV (derzeit noch online auf orf.at) in Aussicht gestellt hat, skrupellos die nötigen Reisedokumente bzw. Herkunftsbestätigungen (genügt der Polizei) für die geplanten Abschiebungen aller ca. 65 Refugee Aktivisten, sobald ihr Asylverfahren in 2.Instanz negativ beschieden wird.

Es ist zynisch, dass für Österreicher_innen eine Reisewarnung nach Pakistan gilt, wo täglich tödliche Anschläge stattfinden, und die ethnisch oder politisch Verfolgten zurückgeschickt werden – denn wenn sie einmal in einer anderen als ihrer Herkunftsregion ankämen, seien sie sicher. Diese “innerstaatliche Fluchtalternative” entspricht nicht der politischen Realität! Die Behörden müssen aufhören, Entscheidungen in Asylverfahren aus alten Textbausteinen zusammenzustellen (gerichtlich unzulässig erklärt, aber nach wie vor praktiziert) und aktuelle Länderberichte zu ignorieren, sowie Einsprüche mit Scheinprüfungen der Verfahren ungeschaut abzuweisen! Kein einziger Flüchtling aus dem refugee protest camp hat ein rechtmäßiges Verfahren erhalten, so Anwälte wie Dr. Lennart Binder. Die gezielt repressiven Benachteiligungen durch Verfahrensmängel müssen sofort korrigiert werden, alles andere spricht dem “Rechtsstaat Österreich” Hohn!

Da Abschiebungen von Geflüchteten nach Pakistan deren Leben gefährden, müssen sie sofort aufhören!

Wenn die Botschaft weiter behauptet, in Pakistan seien Zivilist_innen nicht gefährdet, fordern wir Beweise für diese Sicherheit. Schluss mit der Ausstellung der Reisedokumente und der Kollaboration der Botschaft mit den Abschiebebehörden, die über Leichen geht!

“Kämpft mit uns für Gerechtigkeit!” Die Refugees vom Protest Camp Vienna

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“Safe our lives! Join our fight for justice! ” – the Protest Camp Vienna:
On thur, 1st of august, 10-12a.m., there will be a ralley in front of the Pakistani embassy (Hofzeile 13, U4 Heiligenstadt, then Bus 10A,stop:”Gunoldstraße” or S-Bahn S45, stop:”Oberdöbling”). We protest against deportations to Pakistan: Austrian asylum authorities ignore the danger in all Pakistan, regardless of the region. 99% of all Pakistani asylum cases are rejected.

8 Refugees from the protest camp where deported to pakistan + hungary, some are in detention for deportation now. In these days, more participants of the Refugee Protest Vienna are receiving negative asylum answers and “gelinderes Mittel”. This means they have to go to a policestation to proove their presence on a daily basis. The alien police wants to make the deportation 100% sure: Despite the fact that the peaceful protesters always collaborated with them up to now and their presence is reported daily to the Interior Ministry from Servitenkloster, where Grundversorgung was confirmed until end of october. While the refugees register their adresses, their demonstrations, their language etc., not one single letter from the alien police is in the correct language and translations have been denied in the whole asylum process. As police chief Pürstl announced on the TV(still online on orf.at) , Pakistani authorities willingly issue travel documents or confirm the country of origin for all those of the about 65 refugees who don’t receive asylum. He said that most of them can be denied asylum soon, then be arrested and deported at any moment!

It’s cynical to tell refugees to return to another region (so called “Innerstaatliche Fluchtalternative“) in a country where terror and attacks cause deaths and injuries every day and where there is even a travel warning for Austrians from the Ministry of Foreign Affairs. The authorities have to stop their copy-paste-decisions(judged illegal in Austria, but still practiced) in asylum processes and respect the newest country documentation! None of their cases was reviewed, as the inner ministry keeps pretending. Lawyers like Dr. Binder say: All decisions about the refugee camp members up to now are invalid due to several failures in the legal procedures. Anyway, they are deported. As the safety can´t be guaranteed, we demand a stop of all deportations to Pakistan.

If the Pakistani Embassy keeps saying that parts of Pakistan are safe, we demand them to proof that “safety“. We also demand the Pakistani Embassy to stop collaborating with the Austrian deportation authorities and to stop issuing travel documents for deportations!
“Join our fight for justice! ” – the Protest Camp Vienna.