Druck kommt nun auch vom Sprecher des UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR, Christoph Pinter, in Wien. Nach der Caritas fordert nun auch Pinter, ganz im Sinne der gesprächsbereiten Flüchtlinge, von der Politik einen ernsthaften Dialog zur Lösung berechtigter Forderungen in Sachen Arbeitsmarktzugang, Lagerunterbringung und Dollmetschsituation.
Christoph Pinter, Leiter der UNHCR-Stelle in Wien, meinte die Kommunikation zu den wichtigen Themen wie Arbeitsmarktzugang, Standard der Unterbringung und Problemen mit Dolmetschern dürfe nicht abreißen. Hier ein Zeichen zu setzen, dass man sich mit diesen Anliegen auseinandersetze, wäre wichtig.
Die Protestaktion der Flüchtlinge, die nunmehr seit fast zwei Wochen in der Votivkirche ausharren, bewertete Pinter im Grundsatz positiv. Er halte es für wichtig, dass es Asylwerber gebe, die sich selbst artikulieren wollten und ihre Unzufriedenheit äußerten. Er glaubt, dass es auch aus deren Sicht seitens der Politik sinnvoller wäre, den Dialog mit der Gruppe aufrecht zu halten und über ihre Forderungen zu sprechen als etwa darüber, wer nun im Vorfeld etwas über den Abriss des Camps durch die Polizei gewusst habe.
Konkret bemängelt das UNHCR, dass es für Flüchtlinge unverändert legal bloß möglich sei, in Saisonbranchen Beschäftigung zu finden. Das Flüchtlingshochkommissariat spricht sich für einen effektiven Zugang zum Arbeitsmarkt nach spätestens sechs Monaten aus. Zudem verlangte Pinter von der Politik, dass man bei der Suche nach Quartieren für Flüchtlinge nicht nur nach „irgendwelchen Plätzen“ fahnden sollte sondern sich auch die Standards der Unterkünfte genau ansehen müsse.