Wien, 30.12.2012 (KAP) Schwester Beatrix Mayrhofer, ab 1. Jänner neue Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden in Österreich, hat am Sonntag gemeinsam mit ihrer Amtsvorgängerin Sr. Kunigunde Fürst, zu “Solidarität, konkreter Hilfe und politischer Entscheidung” für Asylsuchende in Österreich aufgerufen. Angesichts auch der hungerstreikenden Flüchtlinge in der Votivkirche sei ein “Zeichen der Hoffnung zum Beginn des neuen Jahres” dringend notwendig, so Mayrhofer und Fürst. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner laden sie zu einem persönlichen Besuch in der Votivkirche und einem Gespräch mit den Flüchtlingen ein.
Sorge drücken die beiden Ordensfrauen besonders hinsichtlich des Umgangs mit Asylwerbern aus. Wie Mayrhofer und Fürst in ihrer Stellungnahme betonen, “frieren, hungern und hoffen” Asylsuchende in Österreich. Die Politik müsse “Flüchtlingen ein sicheres und menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, ein faires Asylverfahren zu garantieren und sich mit den berechtigten Forderungen der Asylsuchenden ernsthaft auseinanderzusetzen”.
Mayrhofer hatte sich am Samstag mit den hungerstreikenden Flüchtlingen in der Votivkirche getroffen. “Es kann nicht sein”, so die künftige oberste Ordensschwester Österreichs wörtlich, “dass Menschen mitten in Wien um ihr Leben fürchten müssen, während nur einige hundert Meter weiter Silvester gefeiert und auf ein hoffnungsfrohes neues Jahr angestoßen wird.” Es stelle sich die Frage, so Mayrhofer in einer Anspielung auf die Räumung des Camps vor der Kirche am Freitag, ob man damit nicht den vielen Wien-Touristen den Anblick von Elend ersparen haben wollen.
Wie Mayrhofer ankündigte, werden sich die Frauenorden um konkrete Hilfestellungen für die Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit Caritas und Diakonie bemühen. Unmittelbar bräuchten die frierenden Männer in der Votivkirche Wärme, “und das heißt den ununterbrochenen Betrieb von Heizstrahlern, Matten und Decken. Mehr noch brauchen die Flüchtlinge aber menschliche Nähe und Solidarität.” Ab Mittwoch wollen die Frauenorden deshalb “zusammen mit anderen Freiwilligen” in der Kirche anwesend sein, so die Ankündigung der designierten Präsidentin.
Quelle: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/51617.html?SWS=6de3a5731bbb6b3b71ef5e2b5cd6287d