Heute Morgen, dem 18.12.2012, “Internationaler Tag der Rechte der MigrantInnen”, haben rund dreißig Flüchtlinge aus dem Refugee Protest Camp Vienna aufgrund ihrer äußerst prekären Situation Schutz in der Votivkirche gesucht. Dort diskutierten die Schutzsuchenden mit NR Abg. Alev Korun, dem Schauspieler Cornelius Obonya und dem Sprecher von SOS Mitmensch Alexander Pollak über die von ihnen gestellten Forderungen nach einem sicheren Rechtsstatus, Zugang zu Arbeitsmarkt und Bildung, Anerkennung von sozioökonomischen Fluchtmotiven neben den bisher anerkannten Fluchtgründen und dem Stopp von Dublin 2 Abschiebungen.
Die schutzsuchenden Flüchtlinge hatten auf Unterstützung seitens der Pfarrgemeinde gehofft. Entgegen ihrer Erwartungen ließ der Pfarrer der Votivkirche jedoch zuletzt in einem “Kathpress”-Interview Gegenteiliges verlauten. Er sieht die Herbergssuche der Flüchtlinge als Besetzung und forderte sie auf die Votivkirche bis 18 Uhr zu verlassen.
Die Asylsuchenden, die eine Woche vor Weihnachten zu Herbergssuchenden werden, verstehen nicht, warum ihnen kein Schutz gewährt wird.
Dechant Gerald Gump, Pfarrer der Diözese Wien, dazu:
“Wir befinden uns in einer Zeit, in der die halbe Menschheit die Herbergssuche feiert und sie knüpfen dabei an eine gute, auch österreichische Tradition an. Es wäre höchst an der Zeit, dass sich Österreich selbst darin ernst nimmt und Menschen, die in großer Not sind, aufnimmt und Herberge gewährt. Doch ich fürchte, Jesus hätte
bei uns heute auch keine Herberge gefunden.”
Quelle: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20121218_OTS0256/haette-jesus-heute-herberge-bekommen-bild