25. November 2012, 11:30
Rund 70 Asylwerber verbrachten Nacht in Wiener “Protestcamp”
Keine Zwischenfälle gemeldet – Verhandlungen mit der Stadt Wien über möglichen Ortswechsel
Wien – Nach dem 35 Kilometer langen Protestmarsch vom Aufnahmezentrum in Traiskirchen in die Wiener Innenstadt haben Asylwerber und Sympathisanten im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche ein “Protestcamp” errichtet. In diesem Zeltlager haben nach Angaben der Polizei “maximal 70 Asylwerber” die Nacht verbracht. Nach Angaben der Veranstalter wurden in dem Park etwa zehn größere und mehrere kleinere Zelte aufgestellt. Zwischenfälle wurden bisher keine gemeldet. Die Asylwerber protestieren mit der Aktion gegen die Überbelegung und die ihrer Meinung nach “menschenunwürdigen Bedingungen” in dem Aufnahmelager.
Etwa 200 Personen, darunter rund 150 Asylwerber aus Traiskirchen, hatten am Samstag den Fußmarsch nach Wien unternommen. Unterwegs waren dann einige Asylwerber abgesprungen, dafür waren andere Sympathisanten hinzugekommen. Am Abend sind dann von Wien aus einige Asylwerber wieder mit dem Bus nach Traiskirchen zurückgefahren. Andererseits haben nach Angaben der Veranstalter nun andere Asylwerber angekündigt, zu dem “Protestcamp” hinzukommen zu wollen.
Zeltlager bis Freitag angemeldetAngemeldet ist das Zeltlager nach Angaben der Veranstalter bis kommenden Freitag. Wie lange man es tatsächlich aufrecht erhalten wird, sei aber offen, hieß es gegenüber der APA. Mit der Stadt Wien als Eigentümer des Grundstücks wird nun über einen möglichen Ortswechsel verhandelt. Ein Treffen mit Vertretern der Stadt Wien und der Polizei soll noch heute stattfinden.
Die Polizei betonte, dass zumindest einmal bis zum morgigen Montag nichts gegen das Lager unternommen werde. Ein Auflösung wäre nicht verhältnismäßig und könnte auch nur über Auftrag der Stadt Wien durchgeführt werden, betonte eine Polizeisprecherin. (APA, 25.11.2012)
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