Unterstützungserklärung der Wiener Secession, Association of Visual Artists:

Unterstützungserklärung der Wiener Secession, Association of Visual Artists:

“Wir unterstützen Refugee Protest Camp Vienna in seinem Kampf, der in einem größeren transnationalen Kontext sozialen Engagements steht und mit dem das Konzept der StaatsbürgerInnenschaft und die damit verbundenen Ausschlüsse, Grenzziehungen, Nationalstaaten sowie das europäische Abschottungsregime hinterfragt werden.

Von der österreichischen Bundesregierung fordern wir ein sofortiges Bleiberecht für die Asylbewerber aus dem Servitenkloster. Wir fordern eine Neuverhandlung der Asylgesetzgebung unter Einbeziehung politisch aktiver Flüchtlinge sowie der in diesem Bereich tätigen NGOs. Wir fordern eine unabhängige Instanz zur Überprüfung aller Negativbescheide. Wir fordern eine Richtigstellung der Länderfeststellungen, die zur Asylvergabe herangezogen werden. Dies fordern wir jetzt und in Zukunft!”

Refugeeprotest am Volksstimmefest: Soli-Stand und Diskussionsveranstaltung

Dieses Wochenende beteiligen wir uns mit einem Soli-Stand am Volksstimmefest. Wir werden dort zum einen diverses Infomaterial aufliegen haben, zum anderen wird es ausreichend Gelegenheit für Diskussion und Vernetzung gebe.
Der Stand der Refugee-Bewegung ist im Solidorf am Volksstimmefest (Standnummer 186).

Wenn ihr Zeit habt, besucht unseren Stand!
Wenn ihr helfen wollt: Schreibt uns einfach eine Mail auf refugeeprotestvie@riseup.net, wann ihr Zeit habt.

Am Sonntag um 14:00 gibt es eine Diskussionsrunde zu Repression gegen den selbstorganisierten Kampf der Refugees, Perspektiven und Strategien.
Es diskutieren:
Mir Jahangir (Refugee Movement), Muhammad Numan (Refugee Movement), Klaus Werner-Lobo (Grüne), Michael Genner (Asyl in Not), Sonja Grusch (SLP)
Moderation: LabourNetAustria

Wo: Stand der Refugee-Bewegung im Solidorf am Volksstimmefest (Standnummer 186)

Letter to United Nations Secretary-General Ban Ki-moon

On behalf of the Refugee Protest Camp Vienna, Klaus Werber-Lobo (from the Green Party) handed over a letter written by the refugees to United Nations Secretary-General Ban Ki-moon in the Vienna City Hall.

“Dear General Secretary,

First of all, we refugees of the Serviten monastery would like to welcome you to the beautiful city of Vienna!
We, refugees from Pakistan and other countries, are currently applying for asylum in Austria and need your help in order to be protected deportation to our home countries, where we would face persecution and maybe death. (…) Our situation now its very insecure, we are holding strong together, as we said this letter is an appeal to you as protector of the Geneva Convention, as represantative of the International Community and as an expert on the actual situation in Pakistan and Afghanistan – and as human being that cares for other human being no matter where they come from. We appeal very strongly for a public statement on behalf of International human rights to be fulfilled also in this beautiful country of Austria with so many people that show solidarity to us.”

Antirassistische Wandzeitung und Fenstergestaltung bis 3.9.2013 in den Schaufenstern der IG BILDENDE KUNST

Wer ist hier ein Schlepper?
Wir sind gegen Kriminalisierung von Flucht und Armut!
Antirassistische Wandzeitung und Fenstergestaltung bis 3.9.2013
in den Schaufenstern der IG BILDENDE KUNST
1060 Wien, Gumpendorfer Straße 10-12

Seit November 2012 kämpfen in Wien Asylwerber_innen selbstorganisiert
und lautstark wie noch nie für ihre Rechte. Doch keine einzige ihrer
Forderungen ist bislang erfüllt, stattdessen war die jüngste Antwort
eine Welle an Abschiebungen – zeitgleich gekoppelt mit der
Kriminalisierung protestierender Flüchtlinge durch den Vorwurf der
sogenannten Schlepperei.

Die „Initiative Abschiebung STOP!“ hat mit einer Wandzeitung in
Solidarität mit den protestierenden Refugees auch auf Parallelen mit der sogenannten „Operation Spring“ hingewiesen. Damals wurde mit der
Behauptung, einen Drogenring ausgehoben zu haben, der Versuch
unternommen, die Selbstorganisierung der Black Community durch eine
Repressionswelle mit unzähligen Verhaftungen und jahrelangen Prozessen
zu zerstören. Eine ähnliche Strategie ist auch jetzt gegen das Refugee
Protest Camp Vienna zu befürchten.

Die IG BILDENDE KUNST ist solidarisch mit dem Refugee Protest Camp
Vienna und unterstützt die Forderungen der Geflüchteten:

1. Grundversorgung für alle AsylwerberInnen, unabhängig von ihrem
Rechtsstatus, solange sie in Österreich aufhältig sind;

2. freie Wahl des Aufenthaltsortes sowie Zugang zum öffentlichen Wohnbau
für alle in Österreich aufhältigen AsylwerberInnen – keine Transfers
gegen den Willen der davon Betroffenen;

3. Zugang zu Arbeitsmarkt, Bildungsinstitutionen und Sozialversicherung
für alle in Österreich aufhältigen MigrantInnen;

4. Stopp aller Abschiebungen nach Ungarn – Stopp aller Abschiebungen im Zusammenhang mit der „Dublin 2“-Verordnung;

5. Einrichtung einer unabhängigen Instanz zur inhaltlichen Überprüfung
aller negativ beschiedenen Asylverfahren;

6. Anerkennung von sozioökonomischen Fluchtmotiven neben den bisher
anerkannten Fluchtgründen

Bis 3. September 2013 ist in den Schaukästen an der Fassade der IG
BILDENDE KUNST die erwähnte Wandzeitung affichiert und in den Fenstern
von Statements in Solidarität mit dem Refugee Protest Camp Vienna flankiert.

Jango Edwards performing for Refugee Protest Camp

Jango Edwards performing for Refugee Protest Camp
Saturday, 31/08/2013 3:00 pm
Servitenkloster, Müllnergasse 6, 1090 Vienna

Jango Edwards, founder of the “Nouveau Clown” movement, is one the most successful contemporary comedians worldwide. Born in the USA, he has performed all over the planet. He has been persecuted by Homeland Security and lives as a refugee without official passport in Spain. His famous provocative acts are devoted to freedom, love and crossing the limits of conventions. He does not want to understand the sense of borders and offers humour and smile as “a weapon of mass construction”.

On behalf of COMICODEON – Die Komikagentur he is performing as the leading star of the International Clown Festival of Vienna. As he knew from Refugee Protest Camp, he immediately offered to do a free show in solidarity with the Refugees in Servitenkloster. This is a unique chance to see one of the most famous international clowns in an improvised act. Come and bring your friends to enjoy quite a different approach to political solidarity – through humour.

Interview mit Lennart Binder über “Schlepperei”, Asylverfahren und Abschiebungen

Rechtsanwalt Lennart Binder ist etwas frustriert. Eigentlich will er die drei als «Schlepper» verhafteten Flüchtlinge des ehemaligen Refugee Camps vor der Votivkirche nicht wahnsinnig gerne betreuen. Grund: “Die Akten bestehen aus unglaublich vielen Polizei-Telefonüberwachungsprotokollen, aus sinnlosen Gesprächen von Unverständlich mit Unverständlich, aus deren kryptischen Satzfetzen imaginäre Textbestände konstruiert wurden.” “Fluchthelfer” Binder im Gespräch mit dem Augustin.

Wie sah die Lage am Beginn deiner Vertretung für die Flüchtlinge des Wiener Refugee Camp aus?

Die Vertretung war eine große administrative Herausforderung, denn die Flüchtlinge konnten nichts über das Stadium ihres Verfahrens sagen oder welche Bescheide es gibt. Manche hatten ihre persönlichen Papiere in Traiskirchen gelassen, weil sie sich offenbar spontan zum Demonstrationszug entschlossen hatten. Der Zutritt in die Erstaufnahmestelle Ost wurde ihnen später verwehrt. Die Konsequenz war, dass Fristen versäumt wurden. Manche glaubten, dass die Rechtsberater in Traiskirchen automatisch beauftragt sind, Beschwerden zu machen. Wir versuchten, die Asylverfahren zu rekonstruieren.

Warum war das besonders wichtig?

Wegen der drohenden Fristversäumnisse bzw. deren Reparatur. Die Polizei tat so, als ob die Flüchtlinge in der Votivkirche obdachlos wären oder sich verstecken würden, auch wenn sie doch sicher Namenslisten erstellt hat. Was zur Folge hatte, dass die Zustellung von Bescheiden durch Hinterlegung in Traiskirchen oder im Akt stattgefunden hat. Die normale Beschwerdefrist beträgt nur 14 Tage, aber ein Teil dieser Flüchtlinge ist über Ungarn gekommen, und im Dublin-Verfahren gibt es nur sieben Tage Einspruchsfrist.

Was waren die Asylgründe?

Das ist schwer zu sagen, denn den Leuten wird von den Referenten bei der Einvernahme im Bundesasylamt in den Mund gelegt, dass sie nur aus wirtschaftlichen Gründen kommen.

Ich habe Flüchtlinge interviewt, denen leibhaftige Taliban das Grundstück oder das Geschäft weggenommen hatten.

Mag sein. Wer aller ist ein Taliban? Schauen wir in unsere Geschichte: Vielleicht sind auch manche Nazis geworden, um die Wohnung des Nachbarn zu arisieren. Es ist eigentlich ziemlich egal, was die Flüchtlinge erzählen, denn es wird sowieso negativ abgeschlossen. Für mich ist der subsidiäre Schutz entscheidend. Der klassische Flüchtling, der als Dissident zwanzig Jahre im Gulag in Sibirien war, kommt nicht zu uns. Wir haben diesen Treibsand. Ich meine damit zum Beispiel jene afghanischen Jugendlichen, die von ihren Eltern nach Europa geschickt werden, weil sie das Leben ihrer Kinder retten wollen. Vorbeugend sozusagen, da sie sonst untergehen.

Was sind deine genauen Kritikpunkte am Verfahren?

Dass ein Asylwerber nicht richtig belehrt wird, dass die kurzen Fristen nicht einhaltbar sind, weil das mit allen Tricks verwehrt wird, dass es auch praktisch nicht möglich ist, von Traiskirchen aus in sieben Tagen eine Rechtsvertretung zu organisieren. Der Vertreter kann in der kurzen Zeit kaum Recherchen machen. Dazu kommt das Sprachenproblem, das Übersetzungsproblem. Aber selbst wenn das alles gelungen ist, landet der Akt beim Asylgerichtshof, der ihn gar nicht anschaut, weil die fast keine Verhandlungen durchführen. Die segnen nur die erste Instanz ab, sie prüfen nicht selber. Da können der Präsident des Asylgerichtshofes und die Frau Innenminister behaupten, was sie wollen, aber es stimmt nicht. Der Jurist Harald Perl wird jetzt Präsident des neuen Verwaltungsgerichtshof – der Asylgerichtshof geht in ein Verwaltungsgericht auf. Perl – der ehemalige Ministersekretär von Kanzler Vranitzky – wird ab kommenden Januar der Präsident des größten Gerichts in Österreich. Die Asylgerichtshof-Richter sind bitte keine Richter, auch wenn sie sich tausendmal so nennen. Sie haben keine Richterausbildung, sie sind Beamte. Das Bundesasylamt kommt meist nicht zu den Verhandlungen, die lassen sich immer entschuldigen. Verhandlungen kriegen sofort den Charakter einer Polizeieinvernahme, eines Verhörs. Der Richter übernimmt das Befragen. Er ist, wie gesagt, ein Verwaltungsbeamter, der es gewohnt ist, mit (im juridischen Sinn) Parteien zu kommunizieren.

Und zu den Parteien muss man einen gewissen Abstand haben.

Parteien lügen grundsätzlich, das ist eine Einstellung eines Beamten. Der Asylgerichtshof hat zudem die Möglichkeit, Beweise vorzubringen, völlig abgewürgt. Während noch beim Vorläufer, dem Unabhängigen Asylsenat, Ländersachverständige hinzugezogen und auch Recherchen in den Herkunftsländern gemacht wurden, so ist das nun völlig abgeschnitten worden. Der Asylgerichtshof ist gezwungen, die Länderdokumentation des Innenministeriums als Grundlage für die Entscheidung heranzuziehen. Einwände oder Ergänzungen sind nicht erlaubt. Das finde ich nicht fair. Aber bei den Pakistani sind sowieso keine mündlichen Verhandlungen durchgeführt worden.

Laut einem  :: Youtube-Video (Vorschau)  wurde dir der Besuch von Häftlingen in der Schubhaft untersagt?

Ich durfte später hinein. In der Schubhaft gab ich einem Beamten die Liste mit den zehn Flüchtlingen, die Bescheide bekamen wegen dem gelinderen Mittel. Drei waren im Gefängnis vorhanden. Zwei sagten, dass sie nach Ungarn abgeschoben werden, einer hatte die Festnahme-Bescheidung, dass er nach Pakistan abgeschoben werde; als Ankunftszeit in Pakistan war der 31. Juli vier Uhr früh vermerkt. Einer rauchte eine Zigarette und kippte um. Der, der nach Pakistan abgeschoben werden sollte, sah psychisch gar nicht gut aus. Der andere erzählte mir von seiner Krankheit, einer Lähmung, dem ist es psychisch auch nicht gut gegangen. Der dritte, der Mehmut, war eigentlich recht aktiv. Wenn die ungarischen Behörden sehen, dass er sechs Monate Aufenthalt in Österreich hatte, schicken sie ihn wieder nach Wien zurück. Jetzt ist aber die Frage, ob es Meldezettel für die Votivkirche gab, in der er sich zum Schluss aufhielt?

Wie denkst du über die prompten Heimreisezertifikate?

Die pakistanische Botschaft hat bis jetzt keine Heimreisezertifikate ausgegeben. Und jetzt ist dieser Bruch passiert. Außenminister Spindelegger war in Pakistan und hat angeblich “Entwicklungshilfe” angeboten. Von 16 Millionen ist die Rede, andere reden von 16.000 Euro pro Heimreisezertifikat. So etwas Ähnliches hat auch der Konsul von Afghanistan gesagt und sehr witzig gefunden.

Müssten das nicht sehr dumme Schlepper sein, die sich im Zentrum polizeilicher und medialer Aufmerksamkeit ansiedeln?

Es ist eine Parallele zur Operation Spring. Der Staat versucht, die Leute zu kriminalisieren. Der Herr Tatzgern ist in der Polizei der oberste Bekämpfer des Schlepperwesens. Die Tendenz der Schlepperparagrafen, die Tatzgern anwenden kann, ist, jede Hilfe für Flüchtlinge in den Bereich der organisierten Kriminalität zu zerren, das ufert total aus. In Eisenstadt vertrete ich eine entsetzlich kranke Flüchtlingsfrau im Schlepperverfahren, eine kurdische Aktivistin, sie war selber verfolgt. Kurden aus der Türkei sind nach Deutschland geschleust worden und in Wien haben sie in ihrer Wohnung übernachtet. Für das Essen, das sie bei ihr bekamen, ließen die Flüchtlinge zehn oder fünfzehn Euro da. Sie wollten nicht einfach den Kühlschrank ihrer Unterstützerin leer fressen, ohne jede Gegenleistung. Jetzt ist sie der gewinnmäßigen, gewerbsmäßigen Schlepperei angeklagt. So rasch kommt man in dieses Schleppersein hinein. Oder der Taxifahrer, der für Passagiere, die er von Schwechat zum Westbahnhof bringt, den ganz normalen Taxitarif verlangt. Schon ist er ein “Schlepper”, denn er hat Flüchtlinge transportiert. Er hätte es ja wissen müssen. Das ist ein uferloser Paragraf.

Und du vertrittst zwei von den drei als Schlepper Angeklagten?

Vor kurzem habe ich A.M. und S.G. in Wiener Neustadt besucht, von denen ich auch die Vollmachten übernommen habe. Innerhalb von 14 Tagen müsste ja eine Haftüberprüfungs Verhandlung stattfinden. Die wird natürlich negativ ausgehen wegen Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr, aber immerhin muss der Staatsanwalt sagen, was er vorwirft. Hintergrund ist, dass M. seiner Abschiebung durch die Weiterflucht nach Italien zuvor kommen wollte. Er hat sich von seinen beiden Freunden telefonisch verabschieden wollen, die meinten, er solle wegen persönlicher Abschiednahme auf sie warten. Als G. zum Bahnhof kam, wurde M. gerade von Zivilpolizisten kontrolliert und G. fragte, was los sei. Letztlich sind alle drei eingesperrt worden. Unterstellt wird, dass M. den Spitznahmen “Khalifa” hat, der in Telefonüberwachungsprotokollen einer anderen “Schlepperbande” vorkommt, von dem aber M. sagt, dass er nicht mit ihm identisch ist. G. soll einmal am Bahnhof gewesen sein, vor ein paar Tagen, als irgendein Zug mit elf Pakistani angekommen ist. Der Zusammenhang ist völlig rätselhaft. Es wird eigentlich auch nicht behauptet, dass irgendeiner von den dreien Geld bekommen hätte. Ich musste die Beschwerden gegen die Haftbeschlüsse zurückziehen, weil ihnen bei der Verhaftung eingeredet wurde, darauf zu verzichten.

Es wäre übrigens auch kein Amtsmissbrauch, wenn Bescheide vom Bundesasylamt oder Asylgerichtshof nicht vollstreckt werden, da von geänderten Verhältnissen infolge Integration ausgegangen werden kann. Selbst Minister Strasser fand rechtliche Lösungen für die 150 armenischen Christen aus dem Irak und dem Iran, die nach dem Anschlag auf das World Trade Center in Wien hängen geblieben sind – um der Caritas aus der Patsche zu helfen, die diese Christen betreute. Auch damals – insofern besteht eine Ähnlichkeit zu den aktuellen Fällen – ist behauptet worden, dass die Christen keine Asylgründe hätten, sondern aus wirtschaftlichen Gründen auf dem Weg nach Santa Monica in Kalifornien wären. Siehe da, manche erhielten dann sogar die österreichische Staatsbürgerschaft. Ministerratsbeschlüsse, und die Lage war entschärft.”

Interview geführt von Kerstin Kellermann für die Zeitschrift “Der Augustin”

http://www.augustin.or.at/article2300.htm

Demo: No one is illegal! – 20.9.2013

17.000 Tote an den EU-Außengrenzen seit 1993 – Und das sind nur die dokumentierten Fälle. Die Dunkelziffer liegt um vieles höher. Griechenland und Ungarn sperren Geflüchtete, teilweise auch Minderjährige, bis zu ein Jahr unter menschenverachtenden Bedingungen in Gefängnisse; Danach droht ihnen Obdachlosigkeit. In Griechenland machen neonazistische Paramilitärs gezielt Jagd auf Refugees.

Auch in den österreichischen Asylheimen sind die Bedingungen großteils untragbar. Die Befragungen zu den Fluchtgründen werden wie Verhöre geführt, die Qualität von Übersetzungen wird von Menschenrechtsorganisationen ständig scharf kritisiert. Deshalb entstanden im Herbst verschiedene selbstorganisierte Initiativen von Geflüchteten, die sich dann im Marsch von Wien nach Traiskirchen konzentrierten. Dies markierte den Beginn der Refugeebewegung in Österreich.

Ein langer Kampf begann: Nach dem Marsch wurde trotz eisiger Temperaturen ein Protestcamp im Sigmund-Freud-Park errichtet. Wegen der Polizeirepression suchten die Refugees in der Votivkirche Schutz. Kurz nach Weihnachten räumte die Polizei schließlich gewaltsam das Camp. Die Geflüchteten starteten daraufhin einen Hunger- und teilweise sogar Durststreik, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Aufgrund von mehreren Polizeiaktionen vor der Kirche wurde beschlossen, am 3. März ins Servitenkloster zu übersiedeln.

Trotz Versprechen der Behörden, die Asylverfahren nach einem Umzug neu aufzurollen, erhielten schon bald die Hälfte der Flüchtlingsaktivisten einen endgültig negativen Asylbescheid. Ende Juli bekamen 20 Refugees Briefe, in denen das “Gelindere Mittel” ausgesprochen wurde. Diese ausnahmslos in die falsche Sprache übersetzten Bescheide zwangen die Refugees, sich täglich bei der Polizei zu melden. Am 28. Juli wurden dann acht von ihnen bei einer dieser “Routinekontrollen” festgenommen und innerhalb weniger Tage abgeschoben. Trotz massiver Proteste – vor dem Abschiebegefängnis, am Flughafen und in Flugzeugen – konnte der Transport nicht verhindert werden.

Um das öffentliche Interesse von den Abschiebungen abzulenken, setzte man zu einem Doppelschlag an: Drei der im Servitenkloster gemeldeten Refugees wurden unter dem Vorwurf der “Schlepperei” festgenommen. Des Weiteren steht die Verwendung des sogenannten “Mafiaparagraphen” §278a im Raum, der schon mehrmals zur Kriminalisierung politischer Proteste verwendet wurde.

Solidarisch gegen Abschiebungen & Repression
Auch wenn die Refugeebewegung die Lebensbedingungen von Flüchtlingen prominent ins öffentliche Licht gerückt hat, bleiben die politisch Verantwortlichen untätig. Dabei gäbe es sehr wohl auch Möglichkeiten innerhalb des als ewigen Mantras wiederholten “Rechtsstaats”, um die Situation der Flüchtlinge wesentlich zu verbessern und Schutz zu gewährleisten. Doch solange das Innenministerium und die Regierung nicht durch einen geeinten Widerstand gegen Abschiebungen konfrontiert wird, kommt zu keiner Änderung der rassistischen Grenzpolitik. Auch der Einsatz vermeintlicher Hilfsorganisationen führt nicht zu einem breiteren öffentlichen Dialog über die Forderungen der Geflüchteten. Charity und Viktimisierung können einen selbstbewussten politischen Protest nicht ersetzen.

Abschiebung ist Mord!
Nach wie vor konnten wir nicht zu allen abgeschobenen Refugee-Aktivisten Kontakt herstellen. Einer der Abgeschobenen hat berichtet, dass seine Familie direkt nach der Abschiebung von den Taliban aufgesucht wurden. Der Kontakt ist nun abgebrochen. Einige andere berichten von Überwachung durch pakistanischen Sicherheitsdienste, da sie öffentlich Kritik an der pakistanischen Regierung geäußert haben. In den letzten fünf Jahren sind über 1500 Zivilist*innen bei Drohnenattacken umgekommen und 300 schwer verletzt worden. Außerdem starben 352 Personen bei Selbstmordanschlägen. Zwischen 2009-2013 wurden von terroristischen Gruppierungen 1030 Schulen und Colleges zerstört. Auch in der laut Innenministerium sicheren Provinz Punjab wurden in den letzten sechs Monaten mehr als 7000 Menschen gekidnappt, darunter auch der Sohn des letzten Regierungschefs – er ist bis jetzt verschollen. Insgesamt gibt es im letzten Jahrzehnt über 50.000 Tote (darunter Bombenanschläge, Target Killings…) zu beklagen. Seit den Wahlen in Pakistan hat sich die Sicherheitslage noch verschlimmert. Für verfolgte Menschen gibt es in Pakistan keine “innerstaatliche Fluchtalternative”.

Deswegen muss unser Widerstand gegen die menschenverachtende Abschiebepolitik umso entschlossener weitergehen. Der Druck auf die Entscheidungsträger*innen muss weiter erhöht werden. So lange es Abschiebungen gibt, lassen wir ihnen keine Ruhe. Erst freie Menschen, dann freie Straßen!

Komm am 20.9. um 16.00 vors Museumsquartier zum Omofuma Denkmal! Schlusskundgebung & kreative Aktionen um 18:30 vor dem Abschiebegefängnis nahe U-Bahnstation Rossauer Lände.

Die Forderungen der Refugees sind:
1. Ein Legaler Aufenthaltsstatus. Wir können nicht in unsere Heimatsländer zurück, denn Krieg, Terror und Hungersnöte haben uns zur Flucht gezwungen.
2. Falls Österreich nicht dazu bereit ist, so löscht wenigstens unsere Fingerabdrücke aus euren Datenbanken, damit wir in anderen Ländern Schutz suchen können.

!!KEINE FLAGGEN!! Die Demonstration zielt nicht auf die Profilierung einzelner Parteien oder (N)GOs ab, sondern auf die Unterstützung des Refugee Protests

NO BORDER NO NATION STOP DEPORTATION!!! WE WILL RISE!!

 

ENGLISH:
17.000 dead at the borders of the EU since 1993 – and these are only the documented cases. The number of unreported cases is much higher. Greece and Hungary imprison refugees, even minors, for up to a year under inhuman conditions. Afterwards they face the threat of homelessness. In Greece, neo-nazi paramilitary organisations hunt down refugees.

The conditions in Austrian asylum centers are largely unbearable. The refugee’s interviews on their reasons for flight are also held like criminal interrogations, the quality of translations is regularly critized by human rights organisations. As a result, in the fall of 2012, an array of self-organized initiatives developed, culminating in the march from Traiskirchen to Vienna. This marked the beginning of the refugee movement in Austria.
A long struggle ensued: After the march, a protest camp was set in the Sigmund-Freud-Park despite icy temperatures. Due to police repression, the refugees sought shelter in the Votivkirche. Shortly after Christmas, the camp was brutally evicted. The refugees started a hungerstrike to call attention to their situation. Due to multiple hostile acts by the police it was decided to move to the Serviten Monastery on the 3rd of March.

Even though the public authorities promised that the asylum processes of the refugees would be sent to retrial after the move, more than half of them were soon given double negative decisions. At the end of July, „Gelinderes Mittel“ was imposed on 20 refugees. The people were forced to report to the police every morning. On 28 July, eight of the refugees were detained during those „routine checks“ and deported in the following days. Even massive protests in front of the deportation prison, at the airport and inside planes, could not stop the deportations.

To distract the public interest from the deportations, three of the refugees registered in the Serviten Monastery were detained under the accusation of „trafficking“. Moreover, the idea of further proceeding with §278a (the so-called „mafia-paragraph“), which has been used to criminalize protest movements in the past, was brought up.

Even thought he refugee protest has put a public spotlight on the living conditions of refugees, the responsible politicians remain inactive. Moreover, there are legal ways and means to improve the situation of the refugees and provide them with protection. But as long as the interior ministry and the government are not confronted with a united front of resistance against deportations, the racist border policy of Austria will not change. The efforts of so-called aid organisations do not result in broad public diaogue about the Refugees’ demands either. Charity and victimizing cannot replace a assertive political protest.

So far we have not been able to make contact with all the deported refugee activists. One of them reported that his family was threatened by the Taliban directly after his deportation to Pakistan. Now the contact to him has broken off. Others refugees worry about surveillance through Pakistani security forces, because they publicly criticized the Pakistani government. During the last five years alone over 1,500 civilians have been killed in drone attacks and 300 have been seriously injured. At the same time, 352 people died in suicide attacks.

Between 2009 and 2013, 1,030 schools and colleges have been destroyed by terrorist groups. In the province Punjab – which is claimed to be secure by the Ministry of Interior – over 7,000 people have been kidnapped during the last six months, one of them the son of the last Head of Government – he is still missing. On the whole more than 50,000 people have been killed in the last decade by bomb attacks, target killings, and other forms of catastrophic violence. The vast majority of the victims are innocent civilians caught in the crossfire between the Taliban, Pakistani government and US government. Since the recent elections in Pakistan, the state of security has worsened. There is no possibility for persecuted people to take refuge inside Pakistan.
Against Racism! Solidarity with the Refugee Protest!

Join the demonstration on the 20th of September at 4 p. in front of the Museumsquartier at Omofuma-Memorial. Final manifestation 6.30 pm in front of the detention prison next to the metro station „Rossauer Lände“.

The Refugees’ demands are:
1. Legal residence status. We cannot go back to our countries of origin, because war, terror, persecution and famine forced us to flee.
2. If Austria is not able to grant us asylum, at least erase our finger prints from your database, so that we can take refuge in other countries.

!! NO FLAGS!! The demonstration’s aim is not the political profiling of (N)GOs and parties but rather to support the Refugee Protest.

NO BORDERS, NO NATIONS, STOP DEPORTATION!!! WE WILL RISE!!

Demonstration 27/08/2013

Seit über sieben Monaten kämpfen wir, das Refugee Camp Vienna, für die Rechte – für Menschenrechte – von Refugees in Österreich.
Wir erheben unsere Stimme gegen die unmenschlichen Asylgesetze – gegen die schlechten Lebensbedingungen in Asyllagern, gegen Inhaftierungen und gegen alle Abschiebungen – für das Recht auf Migration, für Bewegungsfreiheit!
Bisher haben die Österreichischen Behörden auf unsere Forderungen nicht reagiert und uns keine politische Lösung angeboten. Acht Mitglieder des Protests wurden vor drei Wochen abgeschoben, 12 weitere Refugee-Aktivisten sind unmittelbar von Abschiebung bedroht.
Zudem werden auch außerhalb der Protestbewegung jeden Tag Menschen von den Österreichischen Behörden abgeschoben.

Jetzt ist unser Protest in einem neuen Stadium. Die österreichischen Behörden versuchen, die Bewegung zu kriminalisieren. Dadurch versuchen sie, unsere Stimmen und damit Kritik an der österreichischen Asylpolitik zum Schweigen zu bringen.
Unser Protest geht weiter und braucht mehr Unterstützung als zuvor!

Komm zur Refugee Demonstration am Dienstag, 27. August um 17:00h.
Start : Schubhäfn PAZ Rossauer Lände, Rossauer Lände 9 (U4 Rossauer Lände)
Route: PAZ Rossauer Lände – Seegasse – Porzellangasse – Alserbachstraße- Nußdorferstraße – Spitalgasse – Alserstraße – PAZ Hernalser Gürtel

For over seven months, the self organized Refugee Protest Camp Vienna has been fighting for human rights of refugees in Austria.
We are raising our voices against the inhuman asylum laws – against imprisonment, against the inadequate living conditions in asylum camps, and against all deportations – for freedom of movement.
Until now, no political solution regarding our demands has been offered by the Austrian authorities. Eight members of our movement have been deported two weeks ago, 12 other refugee activists are immediately threatened with deportation. Beside this, many more people outside of the protest movement are deported by the Austrian authorities every day.

Our struggle is now at the crucial moment. The Austrian authorities are trying to criminalise our movement. With this move, they try to silence all voices critical of the Austrian asylum politics.

Our struggle continues and it needs more support than ever!
Join the refugee demonstration on Tuesday 27th of August at 17.00
Starting point : Schubhaft deportation prison PAZ Rossauer Lände, Rossauer Lände 9 (U4 Rossauer Lände)
Route: PAZ Rossauer Lände – Seegasse – Porzellangasse – Alserbachstraße- Nußdorferstraße – Spitalgasse – Alserstraße – PAZ Hernalser Gürtel

Interview mit Michael Genner über die Refugeebewegung

Interview mit Michael Genner (“Asyl in Not”) über die Parteienpolitik und die Caritas zur Refugeebewegung

 

Interview mit Michael Genner („Asyl in Not“) am 21.8.2013 über die Parteienpolitik und die Caritas zur Refugeebewegung

Report to the UN: Deportation of Protestors against Inhumane Conditions in Refugee Camps and Asylum Procedures in Austria

PDF: Report to the UN

Report to the UN: Deportation of Protestors against Inhumane Conditions in Refugee Camps and Asylum Procedures in Austria

In November 2012 hundreds of refugees and their supporters walked from the Traiskirchen Lager (reception camp) to the center of Vienna and set up tents in the Sigmund Freud Park to protest against the inhumane conditions in the camp, including the lack of translators, German courses, access to education, and the opportunity to work. The self-organized protest movement of refugees speaking for the first time in Austria for themselves is gaining much media and public attention.

December 2012 – March 2013: 90 refugees seek sanctuary in the nearby Votiv Cathedral to escape from the cold and to draw attention to their cause; their tents in the park are removed by the police on 28 December; 48 go on a hunger strike for 30 days; Cardinal Schönborn defends the refugees – they are not criminals; President Fischer urges refugees to accept the offer of an alternative shelter; one of the protestors is arrested and taken to a deportation centre (and only released after a hunger strike).

March 2013 – negotiations take place and the refugees are persuaded to move to the Serviten Monastery after guarantees of their cases being reopened with the best possible legal representation and symbolic protection by the Cardinal. This agreement was signed on 2 March by refugees, supporters and church representatives. Caritas, an Austrian NGO, has since then been in charge of the Basic Care House (Grundversorgungseinrichtung) in the Serviten monastery. The refugees were promised they could stay until the end of June. However, 27 of the 60 refugees received a negative asylum decision. No one registered in the monastery has received a positive decision on his asylum application to date (August 2013).

June 2013 – a letter was sent to the Minister of Interior (copied to, among others, the President of Austria). The letter was signed by over 60 participants at a Civil Society Conference on Human Rights in Vienna on 25 and 26 June and urged the Minister to address the refugees’ concerns and to take immediate action consistent with Austria’s obligations under international human rights law.

On 27 June a similar letter was sent to Prof. François Crépeau, UN Special Rapporteur on Human Rights of Migrants, asking him to remind the Austrian authorities to apply the international law of non-refoulement and the right of subsidiary protection.

 

1

End of June 2013 – Permission to stay registered in the monastery was extended from June to the end of October 2013, again in the form of a “Basic Care House” under Caritas rules and Cardinal Schönborn’s symbolic protection.

24 July 2013 – 20 persons with negative asylum decisions received a Gelinderes Mittel/an order to report to the police daily from the next day onwards, as an alternative to detention.
28 July 2013 – 8 of the 20 refugees were arrested when they reported to the police. The Pakistani authorities had in the meantime issued returnee papers for them. Cardinal Schönborn and other important personalities pleaded for charity and alternatives to the deportations.

29-30 July 2013 – Despite street protests and solidarity campaigns, the eight were deported to Pakistan within two days. The other 12 refugees under threat of deportation are still seeking protection in the monastery. They have refused to go to for daily police checks as they fear they too will be deported.

30 July 2013 – When public sympathy for the refugees was at its highest and their cause was on the front pages of all media, the Austrian authorities tried to criminalize the refugees. Four more of the refugees at the monastery were arrested for alleged human trafficking and detained in police custody. They are being accused of being part of an international human trafficking criminal organization.

August 2013 – the election campaign in Austria is in full swing. The right wing party (FPÖ) seeks to use these refugees to create anti-(foreigner) immigrant sentiments. The People’s Party talks about the Rule of Law. Members of the Green Party, youth and human rights organizations ask the Minister to halt the deportations. Even Cardinal Schönborn pleads not to make these people an election issue.

1, 3, 6 August 2013 – Protests take place in front of the Ministry of Interior, the Pakistani Embassy, and the Austrian Police Detention Center in Vienna. A large police presence and excessive force was the response; one demonstrator was thrown to the ground against stone steps (filmed incident posted on Youtube).

6 August 2013 – A big demonstration was held against the deportation of the 12 refugees. Meanwhile the accusations of trafficking are being deconstructed from various sides (media, lawyers, politicians, among others). The refugee protest movement in Vienna is afraid of the so-called mafia-paragraph which would allow the police to criminalize and control all persons involved in the protest.

8 August 2013 – Six of the arrested Pakistanis (4 from the monastery) accused of human trafficking have been visited. Their lawyers believe there is no case against them. Two of the accused are 18 and 19 years old. It is doubtful they played any major role in any type of trafficking operation. There is real fear that once the Pakistani authorities issue the return

 

2

papers for those with negative asylum decisions, immediate deportations of those twelve will follow. Their asylum decisions have been criticized as being unfair and unduly accelerated.

According to the refugees, the deportations during Ramadan can be seen as equivalent to deportations on Christmas Eve for Christians. According to lawyers it is not necessary for the Minister of Interior to execute these orders, as a second determination of the safety of return should have been undertaken. Therefore the Minister of Interior is accused of abuse of authority (Amtsmissbrauch).

Refugee activists and supporters have raised questions about a series of issues:

The timing of the arrests (human trafficking accusations) and deportations (under asylum law); the discriminatory nature of selecting these particular individuals, political activists at present, the danger of their return to the regions where most come from (Khyber-Pakthunkhwa, Swat Valley); the changed security situation in these places since the original determination of safety of return was made; the lack of a personal appearance at the appeal hearing; procedural irregularities; documents written in a language they cannot understand; and betrayal of promises made to them. Most felt duped by going along to the police station. The supporters were totally surprised by the rapidity of the police actions. Both Caritas and the church criticized the manner in which the police and the Ministry of Interior conducted the deportations.

The remaining twelve fear for their lives and “enhanced” interrogations involving torture, if they are returned to the Pakistani police forces. The Austrian Ministry of Interior will not guarantee their safety after their hand-over. The Minister cynically remarked “they might as well be involved in a traffic accident, so we cannot guarantee everything”.

A review of the individual cases did in fact reveal no consistency with regard to guaranteeing safety of return; in fact, in one case, it concluded that the person was likely to be a victim of a personal vendetta, albeit by a non- state actor. Most of them come from an area which was previously controlled by the Taliban (the same place where the activist girl Malala Yousafzi comes from).

According to the fact-finding mission of the Ministry of Interior, the security risk in the Khyber Pakhtunkhwa region remains high, and it is the most dangerous province in Pakistan (456 terrorist attacks in 2012 with 401 mortalities; 611 persons tortured and killed):

A. said his house was requisitioned by the Pakistani military, which was followed by a letter from the Taliban reading “Await your death!”. The Austrian authorities say it could have been forged. The night before his deportation, his cousin was murdered in a target killing of the Taliban in his home village in Swat Valley (the region where Osama Bin Laden hid for years).

 

3

K. said the Taliban destroyed his family home because his father had cooperated with the Pakistan military. The Austrian authorities believe he is an economic refugee. Khan Ifhikar volunteered during the catastrophic floods in Austria in May.
A. said he was almost killed when he reported the theft of his tractor to the police. The Austrian authorities believed him that he was the victim of a criminal gang, but argued that he could change his place of residence within Pakistan.

J. said his brother was killed by the Taliban but he is not believed.

To date, none of those deported have been able to contact their remaining friends in the Serviten Monastery, nor has CARITAS- Pakistan been able to confirm their whereabouts. What are the urgent demands:

The Refugee Protest Movement Vienna insists on no further deportations of refugees and no criminalization of politically active refugees who draw attention to human rights violations in their home countries.

Solidaritäts-Picknick/Solidarity picnic, 24.08.2013, 14.00 Servitenkloster

Einladung zum Solidaritäts-Picknikc

Initiative Kunst_Kultur | Stop Deportation: https://www.facebook.com/pages/Initiative-Kunst_Kultur-Stop-Deportation/513412645406094

Clara Luzia:

Eva Blimlinger:

Fiva:

Gustav:

Manuel Rubey:

8 Aktivisten der Wiener Refugee Protestbewegung sind abgeschoben, 12 weiteren droht die Abschiebung jederzeit! Diese lebensbedrohliche Situation der Refugees erfordert konkrete Handlungen gegen die repressive Politik und für die Solidarität mit der selbst-organisierten Bewegung in der Stadt!

Wir laden zu einem Solidaritäts-Picknick mit den Refugees im Servitenkloster ein! Bring das, was du selbst gern isst mit und teile/tausche es mit anderen.

Wo: Servitenkloster, Eingang Müllnergasse, 1090 Wien
Wann: Samstag, 24. August 2013 / 14:00 Uhr

ZEIGE WIDERSTAND!
Untenstehend findest du ein Mini-Protest-Plakat (PDF) zum anstecken:
– Drucke die DinA4 Seite aus oder schreib den Text ab
– bevor du dich auf den Weg zum Picknick machst, befestige das Blatt (mit Sicherheitsnadeln, Tape) gut sichtbar an deinem K?rper, Tasche, Rucksack, Fahrrad, etc..

Wir freuen uns auf Dich! PLEASE JOIN!

Mini-Protest-Plakat stop_deportation_de.pdf

___________________________________________________________________

8 activists of the Vienna refugee protest movement had been deported, 12 more people are threatened to be deported every minute! This live-threatening situation for the refugees demands concrete actions against the repressive politics and for solidarity with the self-organized movement in this city!

We invite you to a solidarity-picnic with the refugees at the Servitenkloster!
Bring food you like and share it with others.

Where: Servitenkloster, Entrance M?llnergasse, 1090 Vienna
When: Saturday, 24th of August / 02:00 pm

SHOW RESISTANCE!
Below you find a mini-protest-poster (PDF) that you can attach to your body:
– print the DinA4 page or write the text down
– before you head for the picnic fix the page (with safety-pins, tape) visible onto your clothing, bag, rucksack, bike, etc..

We are looking forward to see you! PLEASE JOIN!

mini-protest-poster stop_deportation_eng.pdf

Einladung zum Solidaritäts-Picknick / Invitation to a solidarity-picnic, 24.08.2013, 14.00, Servitenkloster

Einladung zum Solidaritäts-Picknick

Initiative Kunst_Kultur | Stop Deportation:

Clara Luzia:

Eva Blimlinger:

Fiva:

Gustav:

Manuel Rubey:

Continue reading “Einladung zum Solidaritäts-Picknick / Invitation to a solidarity-picnic, 24.08.2013, 14.00, Servitenkloster”

More good news: Das Refugee Protest Camp Vienna ist auch für den International Elevate Award 2013 nominiert!

More good news: The Refugee Protest Camp Vienna is also nominated for the International Elevate Award 2013! It has been selected as one of the TOP-five nominees out of more than 35 nominated projects by an international jury composed of more than 90 people from all around the world.
The Elevate Awards Show will be held in Graz, Austria, on October, 27th 2013. All the TOP-five projects will be presented there and the winner who will get a monetary price (3000 Euro) and a small trophy will be announced. So keep your fingers crossed!

You can read about the International Elevate Award here:
http://2013.elevate.at/en/awards/categories/

Das Refugee Protest Camp Vienna ist nominiert für den International Elevate Award 2013

More good news: The Refugee Protest Camp Vienna is also nominated for the International Elevate Award 2013! It has been selected as one of the TOP-five nominees out of more than 35 nominated projects by an international jury composed of more than 90 people from all around the world.
The Elevate Awards Show will be held in Graz, Austria, on October, 27th 2013. All the TOP-five projects will be presented there and the winner who will get a monetary price (3000 Euro) and a small trophy will be announced. So keep your fingers crossed!

You can read about the International Elevate Award here:
http://2013.elevate.at/en/awards/categories/