Bei der Verleihung des “Prälat-Leopold-Ungar-Preis” in der Wiener Brunnenpassage kam es zu einer turbulenten Protestaktion der Refugeeprotest- Bewegung. Am Beginn der Veranstaltung wurden Transparente entrollt und Parolen gerufen. Der von den Organisatorinnen unternommene Versuch, die Anliegen der Flüchtlinge in geordneter Weise in die Veranstaltung zu integrieren, scheiterte.
Minutenlang protestierten Flüchtlinge und Unterstützerinnen vor und auf der Bühne gegen Abschiebungen und für einen legalen Aufenthaltsstatus. Auch die Caritas, als Veranstalter, blieb nicht von scharfer Kritik verschont. Zettel mit der Aufschrift: “We demand human rights, not charity” wurden in Kameras gehalten. Parolen wie: “Shame on Caritas” wurden gerufen. (Leserkommentar von Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien, auf derStandard.at)
Seit beginn der Proteste wird die Rolle der Caritas nicht von allen Teilen der Protestbewegung positiv eingeschätzt. Das von der Caritas zur Verfügung gestellte ehemalige Servitenkloster musste letzte Woche verlassen werden. Auf ihrer Suche nach einem neuen gemeinsamen Quartier wurde bis heute, Dienstag, die Aula der Akademie der bildenden Künste besetzt. Nach einem Ultimatum wurde dieses in den Nachmittagsstunden freiwillig geräumt.
Vorübergehend haben die Flüchtlinge in verschiedenen Privatunterkünften Platz gefunden. Über weitere Schritte soll am morgigen Mittwoch in einem Plenum in der Akademie beraten werden.
“Dear Refugees,
Please leave the Academy on Monday 4th November 2013, that means that you have to leave the Aula and also M20 where you slept and all other rooms in the Academy.”
Eva Bliminger, Andrea B. Braidt, Karin Riegler
Later:
“You can use the Aula for your meetings, public discussions and press-conferences but no other rooms in the Academy. This is the time-schedule for you for the Aula for November 2012. We offer this if you leave the Academy today.”
Liebe Refugees,
Bitte verlasst die Akademie am Montag, 4.11., das bedeutet ihr müsst die Aula und auch den Raum M20 wo ihr geschlafen habt und alle anderen Räume der Akademie verlassen.
Eva Bliminger, Andrea B. Braidt, Karin Riegler
Später: Sie können die Aula für Treffen, Diskussionsveranstaltungen und Pressekonferenzen nützen, aber keien anderen Räume der Akademie. Das ist der Stundenplan für die Aula für November 2013. Das ist unser Angebot, wenn Sie die Akademie heute verlassen.
Kurz nach dem Treffen mit Direktorin Bliminger in der Aula der Akademie formierte sich vor dem Hauptgebäude der Universität Wien eine Spontandemonstration. Die etwa 40 Teilnehmerinnen zogen vom Universitätsring über die Schottengasse und das Innenministerium zum Heldenplatz und weiter über die Zweierlinie zur Akademie.
15:00- 17:00 Printing T-Shirts (you can bring your own)
16:00 Film Screening
17:00 Demo and Mobilisation Group Meeting
18:00 Awareness Group Meeting
19:00 Cooking together
———————————————–
Treffen für alle, die praktisch mithelfen wollen, damit der Refugee Protest weitergehen kann! In der Aula der AkBild brauchen wir viele motivierte und fleißige Hände.
Bitte kommt zahlreich und krempelt die Ärmel hoch!
15:00- 17:00 T-Shirt Druck (bringt eure eigenen Shirts zum Bedrucken mit)
16:00 Filmschauen
17:00 Demo and Mobilisierungs Gruppentreffen
18:00 Awareness Team Treffen
19:00 gemeinsames Kochen
—————————————————————-
Aktueller Stand RCV: Nach einem Jahr Protest die Zukunft entscheiden. Nach vier Jahren Protest die Gegenwart mitbestimmen.
Die Refugees vom Protest Camp Vienna haben in der Akademie für bildende Kunst Schutz gesucht, um eine breitere Öffentlichkeit zu mobilisieren. Die Akademie ist in die Refugee Proteste seit Herbst 2012 durch die aktive Beteiligung Studierender und Lehrender eingebunden. Derzeit befinden sich über 20 Refugees, die bisher im Servitenkloster untergebracht waren, in der Akademie, weil sie eine gemeinsame, selbstverwaltete Unterkunft suchen. Denn 23 von ihnen haben nur Wohnmöglichkeiten gefunden, die nicht langfristig zur Verfügung stehen. Einige zusätzliche Refugees und UnterstützerInnen sollen vor Ort laufend unterstützen und öffentliche Veranstaltungen abhalten können.
Besitzer von Immobilien können sich bei Unsicherheit über Größe, Standard und Voraussetzungen für die Grundversorgung direkt an das Refugee Protest Camp wenden (ein Verein ist in Gründung). Grundsätzlich sind 120€ Miete/Pers. und gemeinsame Adaptierung/ Renovierung möglich.
“Die aktuellenDynamiken des Widerstandes der Geflüchteten verlangen ständigeVernetzung, um die Solidarität der verschiedenen Kämpfe zuvereinen.” – Rex Osa, Refugee Aktivist (D)
Join the Refugee Protest Vienna! Vielen Dank!
* * * * * * * * * * *
Art, Activism, Academy
Refugee Protest Movement Vienna at the Academy of Fine Arts (Main Hall, Schillerplatz 3, 1010 Vienna) Facebook-Event
The Academy’s frequent involvement in the ongoing refugee protests is defined by the active participation of students and teachers since it began in fall 2012. The protest at the Academy will continue to mobilize the wider public.
“The current dynamics of the refugees’ resistance require constant networking in order to unite the solidarity of the different struggles.” – Rex Osa, refugee activist (D)
Get in contact with the Refugee Protest Movement at the AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE
This is a very important time of our movement and we need YOU to continue!
Discuss with us together about the next steps of the movement as we have been told to leave the Academy on Monday! But it is essential for us to stay public and visible, otherwise our movement will die and we will be deported.
WE NEED YOUR SUPPORT!! PLEASE COME AND JOIN US:
on MONDAY the 4th of November
PROGRAM
10.00 – 12.00
Documentary about the protest
Photo exhibition of Mustafa Naqvi
12.00 – 14.00
Cultural activities: Food, folk dance, live concert of traditional music
14.00 – 16.00
Documentary about the protest is shown again and possibility of asking questions about the Movement
16.30
Assembly of University to discuss the future of the Movement
The Infopoint is open for you all day.
Bring your friends and family ;)
Im Rahmen des Refugee-Protestes in der Akademie der bildenden Künste
findet heute, am 1, November, ab 17 Uhr, ein Filmscreening statt. Gezeigt wird ein Film über Geschichten und Erfahrungen von Menschen, die aus
Österreich und Deutschland nach Togo und Nigeria abgeschoben wurden.
Der Protest wird nach dem Auszug aus dem Servitenkloster in der Akademie für bildende Kunst fortgesetzt, um eine breitere Öffentlichkeit zu mobilisieren. Diese ist in die Refugee Proteste seit Herbst 2012 durch die aktive Beteiligung Studierender und Lehrender eingebunden. Die Rektorin sagte in ihrer ersten Stellungnahme gegenüber Refugees und Medien, sie werde nicht polizeilich räumen lassen. Möglicherweise werden die Refugees jedoch ab Montag nicht mehr in der Akademie übernachten können. Derzeit befinden sich über 20 Refugees, die bisher im Servitenkloster untergebracht waren, in der Akademie, weil sie eine gemeinsame, selbstverwaltete Unterkunft suchen. Denn 23 von ihnen haben nur Wohnmöglichkeiten gefunden, die nicht langfristig zur Verfügung stehen. Einige zusätzliche Refugees und UnterstützerInnen sollen vor Ort laufend unterstützen und öffentliche Veranstaltungen abhalten können.
Besitzer von Immobilien können sich bei Unsicherheit über Größe, Standard und Voraussetzungen für die Grundversorgung direkt an das Refugee Protest Camp wenden (ein Verein ist in Gründung). Grundsätzlich sind 120€ Miete/Pers. und gemeinsame Adaptierung/ Renovierung möglich.”
Kontakt: 0699/ 17013536 – press.refugee.protest@riseup.net
“Wir mussten aus dem Servitenkloster ausziehen und brauchen nun eine gemeinsame Bleibe – bitte helfen Sie uns bei der Suche nach einem Haus, damit wir unsere Bewegung fortsetzen können!” Die Refugee Aktivisten vom Refugee Protest Vienna
Meeting on WORKING TASKS!
Hands on – Refugee Protest needs your support!
Today, 31/10/2013, 6.00 pm there will be a meeting on strategies and working tasks at the Aula at the Academy of Fine Arts, Schillerplatz 3. We need your support!
We need support on concrete working tasks that need to be done in the next days to maintain the Aula space! Demo Group, Press Group, Food Group…and many more are organised now, as the needed material+ infrastructure.
Join us there!
———————————————–
Treffen für alle, die praktisch mithelfen wollen, damit der Refugee Protest weitergehen kann! In der Aula der AkBild brauchen wir viele motivierte Menschen.
Bitte kommt zahlreich und krempelt die Ärmel hoch! Demo Group, Press Group, Food Group u.v.m. freuen sich auf eure Mitwirkung!
Nach dem Ortswechsel sind wir gerade dabei, die Infrastruktur neu aufzubauen. Im Moment benötigen wir in der Akademie am dringendsten:
>>>> Decken & Schlafsäcke, Isomatten und Matrazen
>>>> Essen (Reis, Brot, Gemüse, Obst, Aufstriche) und antialkoholische Getränke
>>>> Flippapier und Schreibzeug (Flipstifte, Kulies, Blöcke)
>>>> Einen Wandkalender für den nächsten Monat (gerne auch selbstgemacht)
>>>> Ein Nokia-Ladegerät (neues Model, also den schmalen Stecker) oder ein freigeschaltetes Handy
>>>> Gerne auch Geschirr, Besteck, Becher, Küchenrolle, Geschirrtücher, Hand-Schaufel
>>>> große elektrische Herdplatten, feines Sieb für Reis, Kartoffelschäler, Reiskocher o.Ä., Müllsäcke, Gewürze (Curry, Salatkräuter, …)
>>>> Dinge zur Unterhaltung: Musikinstrumente, Spiele, etc.
Guten Morgen! Der Refugeeprotest ist weiter in der Akademie der Bildenden Künste. Wir freuen uns immer über Solidarität und Unterstützung – heute besonders bei folgenden Terminen.
Good Morning! The Refugee Protest Movment stays at the Academy of fine Arts. We would be happy about solidarity and support. Today you can join the following events:
Dates for today (30.10.2013):
10:30 Press Conference
12:00 Plenary & Working Groups Presentations
17:00 Demo Group Meeting
18:00 Press Group Meeting
19:00 Plenary
21:30 Food Group Meeting
JOIN US at the Academy of Fine Arts, Schillerplatz 3!
Refugee Protest Camp Vienna is looking for protection at the Academy of Fine Arts. Right now the Aula of the Academy is used as a place for political discussions and gathering. Working groups are built, people are planning to stay here over night. Come and support! Spread!
There will be a press conference tomorrow, October, 30th, 2013 at 10.30 a.m.
Art, Activism, Academy:
Diskussionsveranstaltung mit Aktivist*innen der Refugee Protest Bewegung Wien, sowie Lehrenden und Studierenden der Akademie der bildenden Künste
Die vielfache Einbindung der Akademie in die andauernden Refugee Proteste ist durch die aktive Beteiligung Studierender und Lehrender seit deren Beginn im Herbst 2012 gegeben. Die Initiative Kunst_Kultur : Stop Deportation, als Plattform von Unterstützer*innen aus dem Kreise der Akademie der bildenen Künste, hat bereits in verschiedenen Aktionen auf die Situation und Forderungen von Refugees aufmerksam gemacht und Solidarität bekundet. Was an aktivem Austausch unter anderem mit einem Soli-Picknick im Servitenkloster begonnen hat, soll fortgesetzt und neu verhandelt werden um eine breitere Öffentlichkeit zu mobilisieren.
“Die aktuellen Dynamiken des Widerstandes der Geflüchteten verlangen ständige Vernetzung, um die Solidarität der verschiedenen Kämpfe zu vereinen.” – Rex Osa, Refugee Aktivist (D)
Join the Refugee Protest Vienna!
Participate in the discussion on the future of the movement!
Moderation: Farhan Raza (Aktivist & ehemaliger diplomatischer Angestellter in der pakistanischen Botschaft), tba.
Dienstag, 29. Oktober 2013, 18:30 Uhr.
Aula der Akademie der bildenden Künste,
Schillerplatz 3, 1010 Wien Facebook-Event
****************
Art, Activism, Academy:
Discussion with activists from the Refugee Protest Movement Vienna as well as teachers and students
from the Academy of Fine Arts
The Academy’s frequent involvement in the ongoing refugee protests is defined by the active participation of students and teachers since it began in fall 2012. The initiative Kunst_Kultur: Stop Deportation – a platform of supporters connected with the Academy of Fine Arts – has drawn attention to the situation and demands of refugees and shown solidarity through a variety of activities. The active exchange that began at events such as a solidarity picnic in Vienna’s Servite Monastery will continue and be renegotiated in an effort to mobilize the wider public.
“The current dynamics of the refugees’ resistance require constant networking in order to unite the solidarity of the different struggles.” – Rex Osa, refugee activist (D)
Join the Vienna Refugee Protest Movement!
Participate in the discussion on the future of the movement!
Moderation: Farhan Raza (activist & former diplomatic employee at the Pakistani embassy), tba.
Tuesday, October 29th 2013, 6.30 pm
Main Hall of the Academy of Fine Arts
Schillerplatz 3, 1010 Vienna Facebook-Event
Wien (OTS) – Die Kirche stellt nach Oktober das Servitenkloster –
derzeit Wohnort für viele Refugees – dem Refugee Protest nicht mehr
zur Verfügung. Einen alternativen kollektiven Wohnraum bietet sie
nicht an. Die 24 Refugees sollen auf verschiedene Quartiere
aufgeteilt werden.
“Wir werden uns nicht aufteilen. Wir haben Traiskirchen und andere
Lager verlassen, um die Isolation zu durchbrechen und gegen
Ungerechtigkeit aufzustehen. Jetzt will man uns trennen, damit man
uns unbemerkt abschieben kann!”, so Mir Jahangir, einer der Sprecher.
“Wir suchen jetzt nach einem neuen Haus als Bleibe, damit wir unseren
Protest gemeinsam fortführen können. Wir wehren uns weiter gegen
unmenschliche Behandlung von Schutzsuchenden, Abschiebungen und
Menschenrechtsverletzungen wie in Lampedusa. Jeder ist eingeladen uns
zu unterstützen!”, so Nisar Ali.
Gesucht wird ein Haus mit mindestens 12m2 pro Zimmer und Meldezettel.
Die Grundversorgung deckt für jeden Mieter ca. 120Euro/ Monat ab.
Offener Brief an die Bevölkerung Österreichs:
http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/10/15/offener-brief-we
-need-a-place-to-live-our-protest/
Haussuche-Video:
Die Refugees bitten die Öffentlichkeit dringend um Hilfe:
Wir, 25 Flüchtlinge, die aktuell noch im Servitenkloster leben, suchen auch für die Zukunft einen Ort, an dem wir gemeinsam untergebracht werden können. Dass unsere Gruppe nach fast einem Jahr Protest weiter zusammen wohnen kann, ist zwar vorrangig, einige zusätzliche Plätze und ein offener Raum für Treffen wären jedoch wichtig. So kann unser gemeinsamer Protest weitergehen. Denn die Caritas hat angekündigt, dass das Servitenkloster ab November nicht mehr zur Verfügung steht. Grundversorgung, inkl. einer monatlichen Miete von max.120€ für vorschriftsmäßig mind.12m2 Zimmer pro Person. (mind. C-Standard) ist jedoch auch in Privatuntermiete mit Meldezettel möglich. Bitte wenden Sie sich an uns, sofern Sie über ausreichende Unterbringungsressourcen verfügen oder Ihnen solche bekannt sind!
(english below)
Das Sterben im Mittelmeer geht weiter, offiziell sind es 1.500 pro Jahr, bei höherer Dunkelziffer. Doch anstatt Maßnahmen zu setzen, die Menschenleben retten, sollen Flüchtlinge durch härtere Abschottung der EU nunauf noch gefährlichere Routen gedrängt werden.
Europa ist an der Zerstörung der Lebensgrundlagen in den Ländern beteiligt, aus denen Menschen hierher flüchten und darf die Verantwortung nicht ständig zwischen Nachbarn hin und her schieben.
Es braucht eine gemeinsame, europäische Fremdenpolitik, die den Menschenrechten nicht nur am Papier verpflichtet ist und dringend legale Fluchtwege! Bewegungsfreiheit ist ein Menschenrecht, das nicht weiter mit Dublin II/ III, Residenzpflicht und rassistischen Kontrollen gebrochen werden darf. Schluss mit der Festung Europa, der Illegalisierung verfolgter Menschen und Abschiebungen!
—————————————————
In the mediterranean, refugees keep drowing, 1.500/year is just the official number. After the new tragedy at Lampedusa, Europe plans eaven harsher border controls, forcing them to flee on routes even more dangerous. But the EU has to take measures to save people´s lives!
Europe destroys the basis of life in poor, exploited countries and has to take responsibility for the refugees. Instead of pushing it from one to the other, European countries need a common foreigner policy that exercises the human rights it is committed to. One of them is freedom of movement, a right violated by Dublin II/ III, residence restrictions and intimidating controls that illegalize migrants. No one is illegal!
Refugees need legal ways to enter the EU! Stop the criminalization, fortress Europe and all deportations!