For english version see: http://refugeecampvienna.noblogs.org/post/2013/01/06/statements-by-the-people-affected-on-the-situation-inside-the-camps/
Zuerst möchten wir sagen, wie die Situation in unserem Land ist: es gibt jeden Tag Verbrechen, Bombenexplosionen und gezielte Tötungen. Wenn alles gut wäre, warum würden wir fliehen und hierher kommen? Wir riskieren unser Leben, um in einem sicheren Land zu leben. Hier bekommen wir unsere Rechte jedoch nicht, die wir brauchen, um uns eine gute Zukunft aufzubauen. Wir hören immer von westlichen Ländern, in denen die Menschen zu ihren Rechten kommen und ein gutes Leben leben. Wenn wir Migranten ankommen, werden wir mit vielen Problemen konfrontiert. Während unseres Asylverfahrens werden wir beispielweise an abgelegene Orte verschickt.
Wir hören, dass westliche Länder eine gute Lebensgrundlage für Migrant_innen bereitstellen, aber hier werden wir nur unter Druck gesetzt, um uns zu verwirren. Wir bekommen nicht das, was wir brauchen zur Verfügung gestellt.
Wir, die Flüchtlinge aus Traiskirchen ersuchen die Österreichische Regierung, dass wir eine Chance bekommen, uns hier ein menschenwürdiges Leben aufzubauen. Ein neues Leben in diesem Land. Beschützt uns vor dem Krieg in unseren Ländern, gebt uns die Chance auf Ausbildung und ein lebenswertes Leben. Wenn die Regierung das nicht schafft, soll sie uns unsere Bewegungsfreiheit zurückgeben, damit wir Österreich verlassen können!
Speziell zur Situation in Kärnten (St. Andrä):
Wir werden davon abgehalten in größere Städte zu gelangen, es gibt keine Bewegungsfreiheit und wir werden an die abgelegensten Orte gebracht. Dort ist vielleicht für Touristen ein netter Platz, aber es sind keine guten Lebensbedingungen für uns. Wenn wir unsere Räume nicht verlassen dürfen und wir eingesperrt sind wie Tiere, fühlen es sich an, wie in unserem eigenen Land. Es gibt kein Straßenlicht, keine Stadt, wir sind isoliert. Es gibt keinen Zugang zu grundlegenden Dingen.
An diesem Ort gibt es keine medizinische Versorgung, keine verantwortlichen Personen und wir bekommen nicht die Chance Menschen von hier kennenzulernen. Wir können noch kein Deutsch, bekommen hier aber auch keine Deutschkurse angeboten. Das ist kein soziales Leben.
Wir haben keine Nummern von Organisationen, die uns unterstützen könnten und keine Rechtsberater.
Hierher kommen Medienvertreter, essen mit uns und stellen uns Fragen. Wir werden gefragt, wie wir unsere Zeit hier verbringen und welchen Aktivitäten wir nachgehen. Wir sagen, dass wir hier essen, die Zeit im Haus verbringen und dann schlafen gehen, das ist alles.
Dann lachen diese Leute und gehen wieder. Als ob wir Tiere in einem Zoo wären, die man begutachten könnte.