Protestierende Flüchtlinge fordern Stopp des Ping-Pong-Spiels

Auf der heutigen Pressekonferenz betonen die protestierenden Flüchtlinge, dass die Verlegungen in andere Bundesländer nicht dieLösung sind. Es geht um fundamentale Menschenrechte.

Wien (OTS) – Auf der heutigen Pressekonferenz äußerten sich Geflüchtete aus Traiskirchen und Asylwerber_innen, die am Protestcamps in Wien teilnehmen, zur aktuellen Situation in Traiskirchen und den Maßnahmen der Regierung. Innenministerin Mikl-Leitner versucht durch ein permanentes “Ping-Pong-Spiel” zwischen Bund und Ländern von den eigentlichen Problemen der protestierenden Flüchtlinge abzulenken.

Für die Geflüchteten haben die überfallsartige Verlegungen in andere Bundesländer ohne auzsreichenden Informationen Verunsicherung zur Folge und vielfach die Unterbringung in isolierten Gegenden ohne ausreichende materielle und soziale Infrastruktur. Es gibt dort keine Beratungsstellen, keine Sprachkurse, wenig soziale Anbindung. “Niemand überlegt, was es heisst, in ein Bergdorf gebracht zu werden, wo du der einzige Ausländer bist und der Bus an dir absichtlich vorbeifährt, wenn du allein an der Haltstelle stehst.”

Seit Samstag wurden 100 der protestierenden Flüchtlinge in andere Bundesländer transferiert. Außerdem wurden am Donnerstag neun Personen aus Traiskirchen in Schubhaft genommen. Deshalb mussten die geplanten Redebeiträge von zwei Frauen aus dem Erstaufnahmelager abgesagt werden, da sie sich vor einem öffentlichen Auftritt fürchten. “Seit dem Beginn der Proteste gibt es dauernd Kontrollen und vielen Leuten wurden ihre Asylkarten weggenommen, damit wir nicht nach Wien fahren können.”

Das Protestcamp im Sigmund-Freud-Park bleibt bestehen. Die Verlegung in andere Bundesländer geht an den Forderungen der Flüchtlingen vorbei. Die Regierung muss endlich auf die Stimmen der Flüchtlinge
hören, weil nur das zu einer bleibenden Verbesserung der Lage von Asylwerber_innen führen kann”