Caritas und FSW beschließen gemeinsam: Servitenkloster bleibt bis Ende Oktober Grundversorgungshaus. Pläne der Caritas, das Kloster umzubauen, werden inzwischen geprüft.
Wien (OTS) – Die Caritas der Erzdiözese Wien und der Fonds Soziales Wien (FSW) einigten sich am Mittwoch auf ein weiteres gemeinsames Vorgehen im Zusammenhang mit dem Servitenkloster. Das Haus in Wien-Alsergrund beherbergt seit Anfang März knapp 60 Asylwerber. Dabei handelt es sich um jene Flüchtlinge, die zuvor bereits in der Votivkirche Zuflucht gefunden hatten.
Konkret besteht die Einigung nun darin, dass das Kloster über Juli hinaus bis 31. Oktober 2013 als Grundversorgungseinrichtung weitergeführt wird. Die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten starten erst danach. In der Zwischenzeit werden im gemeinsamen Gespräch jene Pläne im Detail geprüft, wonach das Kloster ab 2014 als Bleibe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) eingerichtet werden könnte. “Auch wenn die Bauarbeiten im Kloster nun um ein paar Monate in weitere Ferne gerückt sind, so sind wir unserem Ziel, eine friedliche Lösung im Kloster zu erzielen, mit dieser Einigung doch ein Stück näher gekommen”, zeigt sich Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, überzeugt. “Wir werden die Flüchtlinge in der nun gewonnenen Zeit weiter bei ihrem Auszug aus dem Kloster unterstützen.” FSW-Geschäftsführer Peter Hacker stellte fest: “Es entspricht nicht den sozialpolitischen Grundsätzen dieser Stadt, Flüchtlinge unversorgt vor die Tür zu setzen. Caritas und FSW haben das von Beginn an betont, und dabei bleibt es.” Caritas und Stadt Wien arbeiten hier Hand in Hand, um eine rechtskonforme, aber auch menschliche Lösung sicherzustellen.
In den vergangenen Wochen hatten sich einzelne Flüchtlinge bereits zu einem Umzug in andere Häuser entschlossen. “Wir gehen davon aus, dass weitere Flüchtlinge diesem Beispiel folgen werden. Auch wenn die Situation für diese Menschen nicht einfach ist. Immerhin sind einige akut von einer Abschiebung in ihr Herkunftsland bedroht.” Schwertner nutzte die Gelegenheit und dankte dem FSW für das Entgegenkommen in den vergangenen Wochen und Monaten: “Auch wenn in den vergangenen Tagen ein gegenteiliger Eindruck entstanden sein mag: Die Stadt Wien war in dieser nicht immer einfachen Situation stets um Lösungen bemüht – so ist es jetzt und so war es, als es darum ging, die Flüchtlinge in Grundversorgung zu halten.”
Abschließend hielt Schwertner einmal mehr fest. “Die Caritas teilt die Sorge der Flüchtlinge im Servitenkloster, wonach die österreichischen Behörden die Sicherheitssituation in Pakistan falsch einschätzen. Die derzeitige Gefahrenlage in Pakistan rechtfertigt unserer Ansicht nach nicht, dass Flüchtlingen aus diesem Land nur in einem Prozent der Fälle Asyl gewährt wird. Wir fordern die Bundesregierung erneut auf, Abschiebungen in Länder zu überdenken, die sie für ihre eigenen Staatsbürger als zu gefährlich erachtet.”