Räumung der Votivkirche durch Polizei erfolgt, Refugees planen Kranzniederlegung

Refugees nehmen Stellung zu ihrer Schutzsuche in der Votivkirche und kündigen für Montag Kranzniederlegung in Gedenken an die Opfer des Anschlags auf Christ*innen in Pakistan an.

Am Sonntag suchten 17 Refugees erneut Schutz vor drohenden Abschiebungen in der Votivkirche. Sie wollten damit auf die Situation von ihren Mitstreitern aufmerksam machen, die Ende Juli nach Pakistan abgeschoben wurden: zwei von ihnen wurden festgenommen, zwei müssen sich vor der Verfolgung durch Geheimdienste verstecken. Sie möchten erneut an die österreichische Öffentlichkeit und Politik apellieren, ihre Schutzsuche in Österreich ernst zu nehmen. “Wir können nicht mehr warten. Die österreichische Regierung versicherte uns bereits Anfang März Gespräche, auf die wir immer noch warten. Man versprach uns Schutz, doch man schob 8 von uns ab.”, so Khan Adalat. Die wiederholte Äußerung der Innenministerin via Aussendung, die Refugees wären “Wirtschaftsflüchtlinge”, konnten die Refugees nicht fassen: “Die Ministerin zeigt wieder, wie wenig sie die Situation in unseren Ländern kennt. Wenn tote Familienmitglieder, Folter und Gewalt für sie ökonomische Fluchtgründe sind, dann verhöhnt sie uns und zeigt, wie wenig ihr die Leben von Schutzsuchenden in Österreich wert sind”, so Mir Jahangir.

Am gleichen Tag starben in der pakistanischen Stadt Peshawar über 75 Menschen
bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche. “Wir trauern um die Verstorbenen und fühlen mit allen Angehörigen mit. Es ist ein weiteres Zeichen für die gewalttätige Eskalation der Situation in Pakistan seit den Wahlen. Wir werden morgen (Montag, 23.9.) um 11:30 vor der Servitenkirche einen Kranz in Gedenken an die Verstorbenen niederlegen und laden alle dazu ein, die unsere Solidarität und Sorge teilen”, schließt Mir Jahangir ab.